Marla – Eine Liebesgeschichte

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Liebe Leserinnen und Leser,

die nachfolgende Story ist sicher die bislang ungewöhnlichste Geschichte und unterscheidet sich sehr von meinen früheren Beiträgen, sowohl von der Handlung als auch vom Stil. Ich habe sie in wenigen Nächten geschrieben und bewusst darauf verzichtet, sie wie üblich immer wieder zu überarbeiten und zu glätten. Wenn sie daher noch den einen oder anderen Fehler enthält, bitte ich um Nachsicht. Wem es nur um explizit beschriebenen Tiersex geht, wird bei dieser Story wahrscheinlich nicht auf seine Kosten kommen. Ich greife dieses Thema zwar auf – andernfalls hätte diese Geschichte wirklich nichts auf dieser Seite verloren – es steht aber nicht im Mittelpunkt. Allen, die sich trotzdem darauf einlassen, wünsche ich viel Vergnügen beim Lesen.

DarkFantasy


Wie ich Marla kennengelernt habe? Das war auf so ’ner blöden Party in irgendeinem Club im East End, da habe ich sie das erste Mal gesehen. War echt ätzend. Die Party, meine ich, nicht Marla. Neee, Marla is das Beste, was mir an dem Abend und überhaupt jemals passiert is. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass Marla nur deshalb gut rüberkam, weil die Party so mies war. Neee, so is das nicht. Marla is was Besonderes. Weißt Du, was ich meine? Ich will’s mal so sagen: Du könntest auf der irrsten und geilsten Party Deines Lebens sein, und dann siehst Du Marla und plötzlich ist die ganze Party und alles drumherum und so, plötzlich is das alles vergessen, und Du hast nur noch Augen für sie. Klingt richtig schmalzig, stimmt’s? Is aber so.

Na, jedenfalls haben wir uns an dem Abend kennengelernt. Was mich irgendwie noch heute wundert, weil’s eigentlich gar nicht meine Art is, auf ’ner Party ’ner Frau wie Marla zu begegnen. Weil ich eigentlich gar nicht so’n Partygänger bin. Und Frauen… na ja, das war bis dahin ein ganz schwieriges Thema.

Nicht, dass ich Frauen nicht mag oder so. Neee, ganz im Gegenteil. Ich fand Frauen immer klasse, echt. Nur leider fanden Frauen mich nie besonders klasse. Ich meine, es is nicht so, dass sie mich nicht mochten oder so, neee, ich kannte viele Frauen, mit denen ich mich auch unheimlich gut verstand und mit denen ich abends auch mal was trinken ging und so… aber wenn ich mich mal in eine verliebte, war’s das. Weil, wirklich was mit mir anfangen, das wollte keine. Dann gab’s immer diese Sprüche wie „Ach, lass uns doch einfach nur Freunde sein” oder „Neee Du, lass mal lieber, ich bin im Augenblick noch nicht soweit für ’ne neue Beziehung” und so. Die ganze Liste rauf und runter. Und jetzt frag mich mal, warum. Und soll ich Dir was sagen? Keine Ahnung. Ehrlich, ich weiß es nicht.

Ich meine, ich seh’ nicht besonders gut aus, schon klar, kann man ja ehrlich zu sich selber sein. Is ja nichts dabei, oder? Keiner kann was dafür, wie er aussieht, stimmt’s? Aber hässlich bin ich auch nicht. Hässlich is was anderes. Aber das hat ja auch gar nichts zu sagen, weil, also ich kenne ein paar Typen, die sehen echt zum Fürchten aus, ehrlich. Denen möchte man nicht im Dunkeln begegnen, obwohl, da würde man nicht sehen, wie schlimm die wirklich aussehen. Aber das macht gar nichts, denn diese Typen, die haben was an sich, da fliegen die Frauen drauf. Und wenn man diese Typen dann etwas besser kennt, stellt man fest, dass die ganz in Ordnung sind, sogar mehr als das, die sind echt gut drauf und haben Humor und Wärme und so, und Frauen mögen das. Da ist das Aussehen dann gar nicht mehr so wichtig.

Also, ich habe auch Humor und ich bin auch kein kalter Knochen. Wahrscheinlich bin ich einfach nur Durchschnitt. Schätze, das isses. Meistens is das auch ganz okay. Ich meine, ich krieg im Kaufhaus immer passende Klamotten, und die Typen auf der Straße, die Dir irgendwas andrehen wollen, irgend so ’ne politische Sache oder ’ne neue Religion oder so, also, die quatschen mich meistens nicht an, weil sie mich gar nicht sehen. Is also nicht so übel, so’n Durchschnittstyp zu sein, der nicht weiter auffällt.

Leider war das bei Frauen aber auch so. Es dauerte immer ’ne Weile, bis eine Frau mich überhaupt bemerkte. Wenn sie mich dann erst mal kannte und ein paar Mal mit mir gequatscht, merkte sie, dass ich eigentlich ganz nett bin und so, und dass man sich gut mit mir unterhalten kann, weil ich’n prima Zuhörer bin, und so was mögen Frauen. Nur, es dauerte halt immer seine Zeit, und manchmal klappte es auch gar nicht. Bei Marla klappte es auf Anhieb, aber dazu komm ich noch.

Das heißt jetzt nicht, dass ich noch ‘ne männliche Jungfrau bin. Ein paar Mal hab ich’s tatsächlich geschafft, mit ‘ner Frau in der Kiste zu landen, aber das waren immer spontane One-Night-Quickies, und am nächsten Tag ging’s mir nie besonders gut. Jedenfalls is keine dieser Frauen länger bei mir geblieben als bis zum Morgenkaffee. Aber lassen wir das, is alles Schnee von gestern.

Ich weiß noch immer nicht, wieso ich überhaupt auf dieser blöden Party war. Ich weiß ja nicht mal, wie ich in diesen Club reingekommen bin, weil da ja’n Türsteher davorstand, so’n Zwei-Meter-Kerl mit tätowierten Armen, so dick wie Baumstämme, und solche Typen lassen mich normalerweise nicht mal in die Nähe des Eingangs. Aber an dem Abend, ich weiß auch nicht, also an dem Abend, da war alles irgendwie anders.

Es war’n Samstag, und ich war mies drauf. Nicht depressiv oder so, einfach nur mies. Ich kenne Leute, die sind immer depressiv, wenn’s ihnen mal schlecht geht, die glauben wahrscheinlich, das hört sich besser an als zu sagen, man sei mies drauf. Is wie mit ’ner fetten Erkältung, da sagt auch keiner, boah, mich hat ’ne fette Erkältung erwischt, neee, das muss immer gleich ’ne Grippe sein. Dabei wissen die meisten doch gar nicht, was ’ne echte Grippe ist, ich zum Glück auch nicht, ich hatte noch nie ’ne echte Grippe, wo es einem so richtig schlecht geht und man sogar ins Krankenhaus muss. Und ich war auch noch nie depressiv im Leben, aber ich kenne Leute, die echte Depressionen haben, und das is wirklich Scheiße, glaub’s mir. Neee, ich war an dem Abend nicht depressiv, sondern einfach nur mies drauf.

Und einsam.

Ja, echt. Normalerweise macht mir das nichts aus, weil, ich bin’s ja gewohnt. Klar habe ich ein paar Kumpels, aber die haben alle Freundinnen, und einer is sogar schon verheiratet, und das find ich auch echt super, aber gerade dann, wenn ich gerne mal mit meinen Kumpels einen draufmachen würde, haben die meistens keine Zeit, weil sie lieber was mit ihren Freundinnen unternehmen, was ich ja auch verstehen kann. Ich hätte ja auch was mit meiner Freundin unternommen, wenn ich eine gehabt hätte. Aber da war nichts in Sicht, nicht mal auf tausend Meilen. Na ja, bin ich halt allein um die Häuser gezogen. War nicht gerade der Hit, aber immer noch besser, als zuhause vor der Glotze zu hocken oder sich aus der Videothek ’nen Porno auszuleihen. Echt, ich war an dem Abend so mies drauf, dass ich nicht mal Lust hatte, mir einen runterzuholen, und das will bei mir schon was heißen. Ich meine, ist doch klar, dass ich gewisse Bedürfnisse habe, oder? Was blieb mir da anderes übrig als solide Handarbeit?

Aber an dem Abend war mir nicht nach ’nem Porno, außerdem kannte ich die meisten Filme ohnehin schon, also bin ich raus auf die Piste, hab in der erstbesten Bar ein paar Bierchen gezogen und bin dann weiter durch die Stadt geschlendert, vorbei an Schaufenstern, in denen Zeug lag, das ich entweder nicht brauchte oder mir im Leben nicht leisten konnte. Das Übliche eben, Du kennst das ja, oder?

Im Kino lief auch nur Schrott, außerdem hatten die meisten Vorstellungen schon angefangen. Und die Kneipen waren inzwischen so voll, dass man schon nicht mehr bis zum Tresen kam. Hab’s ein paar Mal probiert und dann aufgegeben.

Wenigstens war’s an dem Abend recht mild, richtig sommerlich, könnte man sagen, und das hat meine Laune ’n bisschen gebessert. Auf den Straßen war ganz schön was los, jede Menge Cabrios unterwegs, und aus den Autoradios kam Musik, an jeder Ecke hörte man was anderes, aber mir gefiel’s. Erinnerte mich fast an „American Graffiti”, einen meiner Lieblingsfilme, kennst Du den? Is ausnahmsweise kein Porno, sondern spielt irgendwo in so ’nem Kaff in Amerika, so in den Fünfzigern, als die Welt noch in Ordnung war und so, und in dem Film, also, da geht’s um ein paar Kids, die noch mal so richtig einen draufmachen wollen, weil sie am nächsten Morgen weg müssen, in andere Städte, wegen Uni und so, und da wollen sie’s eben noch mal so richtig krachen lassen, mit Rock’n’Roll und Tanzen und viel Liebe und Fummeln und jeder Menge Blödsinn, und ein paar von den Kids verlieben sich und trennen sich und vertragen sich wieder und am Ende gibt’s ’n geiles Rennen mit aufgemotzten Schlitten, die würdest Du heute höchstens noch im Museum finden, aber damals, also ich meine, zu der Zeit, als der Film spielt, da waren das die modernsten Flitzer, die es gab, aber das is ja auch nicht so wichtig.

Jedenfalls, dieser Film hat unheimlich viel Seele, so nenn’ ich das mal, der zieht einen so richtig mit, da möchte man am liebsten mitspielen, so toll ist es, was die Kids in dieser einen verdammten herrlichen Nacht alles erleben, und die Nacht scheint gar nicht aufzuhören, es is warm und überall is was los, das Diner hat rund um die Uhr geöffnet, es gibt Konzerte und Prügeleien, aber nicht so wie heutzutage, wo sie einen gleich halb tot schlagen, damals war alles noch friedlicher, ich meine, wenn Dein Gegner besiegt war, dann hast Du nicht noch solange auf ihn eingedroschen, bis er krepierte. Oder vielleicht doch, und das haben sie im Film nur nicht so gezeigt, aber is ja auch egal.

Ich wollte mich in dieser Nacht ja auch nicht prügeln, ich prügle mich ohnehin nicht, dafür bin ich zu feige, geb ich offen zu, aber ansonsten war’s fast so ’ne Nacht wie in dem Film, und mir ging’s schon nicht mehr so mies wie am Anfang.

Irgendwann kam ich ins East End, keine besonders feine Gegend, wie Du sicher weißt. Aber auch nicht so schlimm, wie viele Leute sagen. Bisschen runtergekommen, okay, aber solche Viertel gibt’s überall, in jeder Stadt. Ich rauchte ’ne Kippe und überlegte mir gerade, ob’s nicht Zeit wäre, wieder nach Hause zu gehen, da stand ich plötzlich vor diesem Club. Wobei Club schon fast Zuviel gesagt is, aber was Besseres fällt mir nicht ein, wie ich den Schuppen nennen soll. Draußen standen ein paar Leute, die rein wollten, und da war dieser Gorilla, also echt, wenn man manche Männer als Schrank bezeichnet, dann war das’n Wandschrank, so was hab ich noch nicht gesehen. Echt gefährlich, der Kerl, mit dem wollte ich keinen Ärger haben, nein danke. Und ich wollte auch gar nicht in den Club, aber er grinste mich nur an und winkte mich rein. War kein gemeines Grinsen oder so, gar nicht, und ich war ziemlich verwirrt, weil ich normalerweise mit Türstehern keine guten Erfahrungen gemacht habe und seitdem schon aus Prinzip in keinen Laden mehr gehe, vor dem einer steht, und wenn der Laden noch so angesagt is. Dann erst recht nicht.

Aber so ein Laden war das nicht, der war nicht angesagt oder so, eigentlich war’s ’ne ziemlich ernüchternde Erfahrung. Ich meine, da drin war’s echt nichts besonders toll, alles ziemlich alt und vergammelt, und die Musik, oh je, die Musik war echt nicht auszuhalten, irgend so’n Pseudo-Techno-House-Geschrammel oder wie man das nennt, keine Ahnung, Du weißt ja, da kenn ich mich nicht so aus mit dem neuen Kram, meine Musik hab ich schon vor langer Zeit gefunden und bin dran hängen geblieben, nenn mich altmodisch, is mir egal, aber dieses Zeug konnte ich mir nicht anhören, also hab ich mich an die Bar verdrückt und mir erst Mal ’nen Scotch bestellt, ohne Eis, wie üblich. Wenigstens waren die Preise in dem Laden nicht so abgehoben, also hab ich mir gleich noch’n zweiten hinter die Binde gegossen, auf einem Bein steht man nicht. Wer hat das mal gesagt? Einstein? Neee, glaub nicht, aber wer es auch war, der war auch ziemlich schlau.

Auf der Tanzfläche ging’s ganz schön ab, sag ich Dir, hätte ich nicht gedacht. Na, wenigstens die Leute hatten ihren Spaß, zappelten sich einen ab, während ich vom Hinsehen beinahe blind wurde von dem ganzen Lichtgeflacker. Mich hat’s für die Kids gefreut, dass sie gut drauf waren, nur für mich war’s nichts.

Okay, dachte ich mir, Schluss für heute, nichts mehr zu holen auf dieser Tour, also ab nach Hause, is eh schon spät, morgen is Sonntag, und am Montag geht’s wieder ab in die Tretmühle, aber wenigstens meine Stimmung war inzwischen so normal, dass ich mir sogar vorstellen konnte, mir daheim noch so richtig gepflegt einen runterzuholen, mit allen Schikanen, weißt Du, ordentlich Vaseline und dann durch die geschlossene Faust und sich dabei vorstellen, wie ihn eine Frau in den Mund nimmt oder Du sie von hinten knallst, ich meine, nicht in die Muschi, sondern in das andere Loch, so was in der Art. Jedenfalls stellte ich mir das Ende dieses Samstagabends oder Sonntagmorgens, wie man’s nimmt, so oder so ähnlich vor.

Und dann sah ich Marla.

Sie hatte wohl schon ’ne ganze Zeit neben mir gesessen, aber ich hab’s nicht gecheckt. Kommt öfter bei mir vor, weiß ich. Aber in dem Fall war’s wohl’n Totalausfall aller Systeme, denn um eine Frau wie Marla nicht wahrzunehmen, muss man schon blind, taub und tot sein.

Sie ist der Wahnsinn, echt, ich habe nie zuvor eine schönere Frau gesehen. Okay, das mag nichts heißen, denn so viele Traumfrauen sind mir in meinem Leben noch nicht begegnet, aber eines war mir sofort klar, vom ersten Augenblick an: Egal, wie viele es vielleicht noch sein würden, Marla wäre immer mit weitem Abstand die Nummer Eins.

Wenn Du Dir Marla jetzt wie ein Topmodel vorstellst, liegst Du völlig daneben. Ich sagte ja, sie ist der Wahnsinn, aber nicht, weil sie aussieht wie ’ne Schiffer oder Crawford oder so. Neee, so eine ist Marla nicht. Auf dem Laufsteg würde sie’s nicht bringen, denn dafür is sie viel zu echt, viel zu lebendig, weißt Du, was ich meine? Da würde keiner auf die Klamotten achten, sondern nur auf sie.

Schau, diese Frauen auf den Titelseiten von diesen Hochglanz-Heften, oder die auf den großen Plakatwänden, wo sie Werbung machen für Unterwäsche oder irgendein Parfum oder so, da sehen diese Frauen alle supertoll aus, klar, aber sehen sie auch noch aus wie echte Frauen? Die sind so perfekt gestylt und retuschiert, und ich weiß, wovon ich rede, weil ich selber mal in der Werbebranche gearbeitet habe, also, die sind dermaßen befreit von jedem noch so kleinen Fehler, dass das keine Frauen mehr sind. Das sind noch nicht mal mehr Menschen, kapierst Du? Das sind nur noch Bilder. Hübsch anzusehen, aber damit hat sich’s dann auch schon. Ganz ehrlich, ich glaube, kein Mann hätte mit so einer Frau, wenn sie auch in Wirklichkeit so aussehen würde, also, ich glaube, der hätte keine Freude daran, echt nicht. Der würde sich vielleicht gar nicht trauen, irgendwas mit so ’ner Frau zu machen, weil er ja Angst haben müsste, dass dabei die Optik kaputt geht, und keine Ahnung, wie die Frau dann aussehen würde und so.

Aber Marla, die is ’ne echte Frau, und was für eine! Da is alles genau so, wie es sein sollte. Okay, sie is nicht besonders groß und auch nicht superschlank, aber sie strahlt eine solche Energie aus, als könne sie damit einen ganzen Häuserblock, ach was, ein ganzes Stadtviertel auf ewig mit Licht und Heißwasser versorgen. Und soll ich Dir was sagen? Genau das isses! Das ist es, was eine Frau anziehend und unwiderstehlich macht. Diese Energie! Diese Lebensfreude! Diese Kraft, die irgendwie nicht antrainiert is, sondern aus ihrem tiefsten Innersten kommt, eine Kraft, die so gewaltig is, dass sie Dich schier umhaut.

Ich meine, da saß die atemberaubenste Frau aller Zeiten neben mir, und ich Trottel hätte es beinahe verpasst. Doch als ich ihr in die Augen sah, gab’s nichts anderes mehr. Ich hätte die ganze Nacht damit verbringen können, die Sommersprossen um ihre Stupsnase zu zählen, und wäre ich danach gestorben, dann wäre ich glücklich gestorben, echt.

„Hi”, sagte sie und streckte mir die Hand entgegen, „ich bin Marla.”

Wenn Du jetzt glaubst, mich hätte vor Schreck beinahe der Schlag getroffen, liegst Du gar nicht so verkehrt, aber zum Glück hatte ich ja schon ein paar Whisky intus, die meine Reflexe deutlich verlangsamten. Man könnte auch sagen, ich war ganz gut angeheitert, aber manchmal is das auch’n Vorteil, weil einen dann so schnell nichts aus der Fassung bringt. Also nahm ich ihre Hand, als wär’s das Natürlichste auf der Welt, und das isses ja irgendwie auch, nur eben nicht für mich, ich meine, für mich is es wirklich alles andere als natürlich, dass ich in einen Club gehe und die tollste Frau aller Zeiten sich neben mich setzt und mich anspricht – also, sie sprach mich an und nicht umgekehrt, was ich mich wahrscheinlich sowieso nicht getraut hätte – ich nahm also ihre Hand und sagte: „Hi Marla, freut mich, Dich kennen zu lernen. Ich heiße Tom.” Und sie strahlte mich so was von an, das kannst Du Dir nicht vorstellen.

Hast Du das auch schon mal erlebt, dass Du in Deinen Träumen viel intensiver fühlst als in der Realität? Weißt Du, solange Du wach bist, behält immer Dein Verstand die Kontrolle, aber im Traum regiert Dein Unterbewusstsein, und das gibt einen Scheiß auf den Verstand, ehrlich. Darum erlebst Du zum Beispiel Liebe in Deinen Träumen ganz anders. Du begegnest darin einem Menschen, vielleicht Deiner Traumfrau, und was Du dabei für sie empfindest, lässt sich mit Worten nicht beschreiben, weil es so tief geht und so ehrlich und echt is und Dich so sehr ausfüllt, dass Du alles dafür geben würdest, dieses Gefühl nie wieder zu verlieren, und wenn Du dann am nächsten Morgen aufwachst, steckt dieses Gefühl noch immer in Dir drin und wärmt Dein Herz auf eine Weise, wie es die Liebe im echten Leben vielleicht nur ein einziges Mal schafft. Ich meine, Du wachst auf und weißt, dass Du etwas unglaublich Wunderbares erlebt hast, und auch wenn es nur in Deinem Traum war, Du weißt mit einem Mal, zu welchen Gefühlen Dein Herz fähig is, und das ist schier unbeschreiblich.

Genau so fühlte ich mich, als Marla mich anlachte, und das, obwohl ich wach war, aber damals dachte ich noch, das liegt am Whisky. Aber mir ging’s gut, jeder Rest von Trübsal war weggeblasen, und ich war einfach nur noch selig und glücklich. Sogar die Musik im Hintergrund hörte sich auf einmal gut an.

Der Barkeeper kam zu uns und wollte wissen, was wir trinken. Marla und ich entschieden uns für Bier. Ja, echt, sie wollte keinen quietschbunten Cocktail, der zur Hälfte aus zerstoßenem Eis bestand und mit einem lustigen Papierschirmchen dekoriert war, und erst recht keine Diet-Coke oder so was, neee, sie wollte ein Bier, und zwar ein frisches vom Fass. Ich zahlte. Dann beugte sich Marla zu mir rüber.

„Hör mal”, rief sie mir ins Ohr, „ich find’s ziemlich laut hier. Wollen wir nicht nach oben aufs Dach gehen? Da können wir uns besser unterhalten.”

Tja, dagegen hatte ich nichts einzuwenden, und inzwischen hatte der Dezibel-Pegel in dem Laden tatsächlich die Schmerzgrenze überschritten. Wir nahmen unsere Biere, dann folgte ich Marla über ein paar Winkel und Flure, die mir vorher gar nicht aufgefallen waren, zu einer Steintreppe. Marla kannte sich offenbar gut aus in dem Club.

Unterwegs kamen wir an einigen knutschenden Pärchen vorbei, die sich in die dunklen Nischen des Flurs zurückgezogen hatten. Keinen juckte es, dass Marla und ich vorbeigingen, die waren alle genug mit sich selbst beschäftigt. Einmal sah ich den hochgezogenen Rock und das angewinkelte Bein einer Frau, während ihr Macker sie mit wilden Stößen bearbeitete, aber das war’s auch schon, und ehrlich gesagt interessierte es mich nicht im mindesten. Ich hatte meine Augen fest auf Marlas üppiges Hinterteil geheftet und konnte mich daran gar nicht satt sehen.

Hört sich jetzt gemein an, is aber gar nicht so gemeint. Marlas Hintern is nicht fett oder so, neee, er sieht klasse aus. Ich meine, Frauen haben nun mal bestimmte Formen, das is eben so, und Marla is einfach’n Prachtexemplar von Frau mit ‘ner tollen Figur, eben nicht so’n Barbie-Verschnitt, sondern ein Vollweib durch und durch, wenn Du weißt, was ich meine.

Wie sie so vor mir herging, hätte ich mich am liebsten an ihren Hintern geschmiegt und sie nie mehr losgelassen. Kannste sagen, was Du willst, aber ein wohlgeformter Frauenhintern macht jeden Mann scharf, da werden einfach irgendwelche Instinkte aus Urzeiten geweckt, wahrscheinlich haben die Steinzeitmenschen, von denen wir abstammen, ihre Frauen am liebsten von hinten genommen, einfach mal schnell den Lendenschurz hoch und zack! Machen die Tiere heute ja auch noch so, natürlich ohne Lendenschurz, außer die Affen vielleicht, die rammeln auch gerne mal in der Missionarsstellung, hab ich jedenfalls mal auf ‘nem Bild gesehen, aber egal, die meisten Tiere sind jedenfalls so gebaut, dass die Männchen von hinten auf die Weibchen steigen, und da muss sich niemand wundern, wenn zwei knackige Arschbacken einen mächtig anheizen. Und bei Marla is alles so herrlich warm und weich, da fühlt man sich einfach nur gut und geborgen. Ehrlich, in Marlas Armen einzuschlafen is das pure Glück, da möchte ich einfach nicht mehr aufwachen, aber das hab ich erst später rausgefunden.

Weißt Du, diese ganze Symmetriescheiße, mit denen Schönheitschirurgen heutzutage ihre Villen mit Seeblick und ihrer Ferraris und weiß der Geier was noch alles finanzieren, das alles hat Marla nicht nötig. Klar, würde man jeden einzelnen Teil von ihr getrennt betrachten, sähe man jede Menge Stellen, die so gar nicht den heutigen Schönheitsidealen entsprechen, weil heutzutage ja alles so verdammt perfekt und makellos und langweilig sein muss.

Marlas Zähne zum Beispiel, die sind sehr gepflegt, aber nicht strahlend weiß wie mit’m Sandstrahler poliert, sondern ebenso hell, wie gesunde Zähne von Natur aus sind. Und man merkt, dass Marla als Kind mal ‘ne Spange tragen musste, aber so richtig hat das wohl nicht hingehauen, weil, ein klein wenig schief sind ihre Zähne trotzdem. Ist gar nicht schlimm, man merkt es kaum, außer wenn man ganz genau hinschaut und nur auf ihre Zähne achtet. Aber wenn Marla lacht, dann sind diese Zähne ein so herrlicher Anblick, dass man sich gar nicht mehr davon losreißen kann.

Und Marlas Augen sind der Hammer, echt. Okay, wirst Du jetzt sagen, ich bin so verknallt in diese Frau, dass mir alles an ihr gefällt, und wahrscheinlich würden ihre Blähungen für mich wie feinstes Eau de Cologne duften, und wahrscheinlich hast Du recht. Ich meine, ich bin wirklich bis über beide Ohren in diese Frau verschossen, ich geb’s ja zu, aber das mit den Augen, das is mir schon damals im Club aufgefallen. Also, Marlas Augen sind schokobraun mit winzigen goldenen Sprenkeln drin. Kein Witz. Ich konnt’s zuerst auch nicht glauben, dachte schon, sie trägt Kontaktlinsen oder so, war mir im Grunde auch egal, weil’s einfach rattenscharf aussah, aber später hab ich herausgefunden, dass so was tatsächlich vorkommen kann.

Und all diese Kleinigkeiten, die machen Marla so unverwechselbar, ihre Grübchen und die Lachfältchen um ihre Augen und ihr kehliges Lachen, und die Art, wie sie ‘ne Zigarette raucht. Du solltest mal sehen, wie Marla ‘ne Zigarette raucht, ich sag Dir, bei dem Anblick könnte sogar der größte Gesundheitsapostel unter der Sonne schwach werden. Sie genießt wirklich jeden Zug, inhaliert in tief und bläst den Rauch ganz langsam wieder aus, die pure Erotik, echt.

Marlas Haut hat diesen leichten Stich ins Goldene, oder is es eher Bronze? Schwer zu sagen, jedenfalls sieht sie damit total gut aus, und die Farbe passt auch super zu ihren braunen Locken, obwohl ich mir noch immer nicht ganz sicher bin, ob das wirklich ihre Farbe is, aber egal, Marla hat jedenfalls Stil und weiß, wie sie sich mit wenigen Handgriffen zurechtmachen kann. Sie braucht dazu auch nicht viel, kaum Make-up oder so, weil, wie soll ich sagen, jedes Make-up würde bei ihr ja nur was verdecken, und das wäre echt schade drum. Okay, ein bisschen Lidstrich hier und Lippenstift und’n Spritzer Parfum, aber das war’s auch schon. Sie hat ‘n kleinen Stein im rechten Nasenflügel und Ohrringe, klar, aber sonst keine Piercings oder so, nur’n Tattoo um den linken Fußknöchel, ‘ne Schlange, die sich selber beißt. Klamotten sind Marla nicht so wichtig, sie is keine Luxusmaus, echt nicht. Am liebsten trägt sie Jeans, aber selbst darin würde sie bei ‘ner Modemesse all diesen Laufsteg-Gazellen die Schau stellen, ohne dafür was anderes tun zu müssen als ganz sie selbst zu sein.

Na ja, ich war natürlich nicht der Einzige an dem Abend, der auf Marla abfuhr. Mir fielen die Blicke schon auf, die andere Jungs nach ihr warfen, und keiner kann mir erzählen, dass sie’s nicht auch gemerkt hat, aber wahrscheinlich war das für sie nichts Neues. Ich meine, ein Mädchen wie sie hatte garantiert keinen Mangel an Verehrern, und ‘ne Menge von den Jungs, die sie angafften, fragten sich bestimmt, was sie von ‘nem Loser wie mir wollte. Und das brachte mich wieder auf den Punkt, womit ich eigentlich das Glück verdient hatte, hier mit ihr zu sitzen, zu quatschen und ein Bier zu trinken. Ich bot ihr ‘ne Kippe an, sie nahm sie, und ich gab ihr Feuer. Na ja, den Anblick, der sich mir dann bot, hab ich ja schon beschrieben, Wahnsinn, sag ich Dir.

Mir war klar, oder jedenfalls machte ich mich schon mal vorsichtshalber mit dem Gedanken vertraut, dass Marla in festen Händen war und deshalb nichts zwischen uns laufen würde, und wahrscheinlich hatte sie mich nur deshalb angequatscht, weil ich zum ersten Mal in den Club war und sie mich noch nicht kannte, obwohl sie sonst jeden hier kannte, Stammgast, klar. Egal, sagte ich mir, is trotzdem ‘n schöner Abend geworden, und vielleicht krieg ich ja’n Kuss zum Abschied, das wäre echt klasse, aber wichsen wär danach nicht mehr. Warum nicht, wirst Du Dich jetzt fragen. Wär doch nicht schlecht, sich in Gedanken Marla über die Nudel zu schieben.

Siehste, und genau das geht eben nicht. Weil, wenn ich ein Mädchen wirklich mag, also nicht nur anziehend finde, weil sie gut aussieht und so, sondern wenn ich echt was für sie übrig hab, und für Marla hatte ich auf Anhieb tonnenweise was übrig, dann is das was Besonderes für mich, was Wertvolles. Lach ruhig, aber ich mein das genau so, wie ich es sage. Klar sind Frauen für mich auch Lustobjekte, aber eben nicht nur. Ich mochte Marla vom ersten Augenblick an, weil sie so herzlich und ungezwungen is und überhaupt nicht affektiert oder zickig oder eingebildet, obwohl sie schon Grund dazu hätte, sich etwas auf die Wirkung einzubilden, die sie auf Männer hat. Aber neee, keine Spur davon. Und deshalb wär ich mir blöd vorgekommen, mir einen runterzuholen und dabei an sie zu denken, wobei blöd auch nicht das richtige Wort is. Ich wär mir gemein vorgekommen, so als würde ich etwas Kostbares mit meinen schweinischen Gedanken beschmutzen, verstehst Du? Es kommt ja nicht alle Tage vor, dass mir eine so tolle Frau wie Marla über den Weg läuft, darum is das was sehr Schönes für mich, und das wollte ich nicht gleich wieder dadurch kaputtmachen, dass ich es für meine Gewichse missbrauche. So bin ich halt. Ein unverbesserlicher Romantiker.

Aber noch war an Nachhausegehen nicht zu denken, wir hatten uns ja gerade erst getroffen, und außer ihrem Namen wusste ich rein gar nichts über sie, außer dass sie Bier mochte, und das war schon mal’n guter Anfang.

Die Nachtluft war herrlich erfrischend. Überall auf dem flachen Dach waren billige Korbstühle aufgestellt, die meisten sahen so aus, als hätten sie schon ’ne Menge Klimawechsel überstanden. Außer uns waren noch’n paar andere Pärchen da, aber das Dach war so groß, dass wir uns nicht gegenseitig auf die Pelle rückten.

Wir suchten uns einen Platz am Rand, so dass wir einen tollen Ausblick auf das quirlige Leben unten auf der Straße hatten, stießen an und tranken. Das Bier schmeckte großartig, würzig, nicht zu süß, nicht zu herb, genau richtig. Tja, normalerweise wäre es mir schwer gefallen, das Gespräch in Gang zu bringen, aber wie gesagt, ich war angeheitert genug, um mir über meine angeborene Schüchternheit keine allzu großen Gedanken zu machen und, he, schließlich hatte sie mich aufgegabelt und nicht umgekehrt. Also ließ ich die Dinge einfach laufen.

„Du heißt wirklich Marla?”, fragte ich sie. „Wie ’Marla Singer’ im Film ’Fight Club’?”

Volltreffer! Sie verschluckte sich beinahe an ihrem Bier. „Du kennst den Film?”, rief sie begeistert. „Oooh, ist der nicht großartig?”

„Na, und ob er das is. Und Helena Bonham Carter… große Klasse!” War durchaus ernst gemeint. „Und deshalb kann ich mich auch so gut an sie erinnern, und als Du sagtest, Dein Name is Marla…”

„Heee! Soll das heißen, Du hockst mit mir hier oben herum und denkst dabei an Helena Bonham Carter?”

„Scheiße, nein!”, lachte ich. „Aber gib’s ruhig zu, Du denkst gerade an ’Mr. Sixpack’ Pitt, stimmt’s?”

Sie schüttelte den Kopf und lächelte mich wieder auf diese Art und Weise an, dass mir beinahe schwindelig wurde. „Falsch geraten. Ich war in den anderen verliebt.”

„Was?” Ich mimte ungläubiges Staunen, das kann ich ziemlich gut. Sorgt meistens für ’nen Lacher. „Doch nicht in Edward Norton!”

„Doch, genau der.” Sie lachte tatsächlich und trank noch ’nen Schluck. Ihre Stimme klang heiser, schwer zu sagen, ob sie von Natur aus so war oder ob sie sich auf der Tanzfläche die Seele aus dem Leib geschrien hatte. „Weißt Du, ich steh nicht so sehr auf Muskel-Machos.”

„He, dann hast Du mit mir aber voll danebengegriffen”, scherzte ich und präsentierte ihr meinen unterentwickelten Bizeps. „Da, fass mal an!” Und sie tat’s. Das war das zweite Mal an diesem Abend, dass sie mich berührte. War fast wie’n elektrischer Schlag.

Ich werd jetzt nicht alles wiederholen, worüber wir gequatscht haben, weil, da würde ich ja gar kein Ende mehr finden. Du weißt ja, wie das is, wenn man mit jemandem auf derselben Wellenlänge tickt, und die spontanen Treffen sind sowieso die besten, und so war’s auch mit Marla und mir. Wir haben viel gelacht und über Gott und die Welt geredet und kamen dabei vom Hundertsten ins Tausendste, und jedes Mal, wenn ich was gesagt hab, wusste sie was dazu und umgekehrt, und so ging’s immer weiter. Sie wusste ‘ne Menge über die Szene, Musik und Filme und so, konnte aber auch bei politischen und gesellschaftlichen Sachen mitreden und sogar über Sport, aber nur’n bisschen, genau wie ich. Von ‘nem festen Freund sagte sie aber kein Wort, und ich traute mich nicht, sie danach zu fragen.

Ein paar Mal bin ich losgegangen, um uns frisches Bier zu holen, hab dabei auch immer die Keramikabteilung aufgesucht, weil das Zeug, das man sich oben reinschüttet, früher oder später unten wieder raus muss, und wenn Marla mal wohin musste, hatte ich immer Angst, sie würde nicht wiederkommen. Blöd, oder? Aber sie kam jedes Mal wieder und hat mich angelacht.

Inzwischen war’s nicht mehr so warm, und auf den Straßen wurde es auch immer ruhiger, und als ich mal wieder an der Theke stand, um die Luft aus den Gläsern zu lassen, gab’s nix mehr. Sperrstunde, Schicht im Schacht.

„Macht nichts”, meinte Marla, als ich ihr sagte, dass wir auf dem Trockenen sitzen. „Wir können zu mir gehen, ist nicht weit von hier. Einverstanden?”

Ob ich einverstanden war? Mensch, ich wusste erst gar nicht, was ich sagen sollte. Ich meine, ich hatte echt nicht damit gerechnet, dass Marla mich zu sich nach Hause einladen würde, wo wir uns doch gerade erst kennengelernt hatten, und auch nicht, dass wir uns vielleicht noch mal verabreden würden. Gab ja sonst auch nie’n zweites Date. So war’s bisher jedenfalls immer gelaufen, warum sollte es diesmal anders sein? Aber offenbar hatte Marla die Nase noch nicht voll von mir, denn sie hakte sich bei mir unter, als wir auf den Bürgersteig traten und gemächlich losschlenderten. Wie sie so nah an mir war und ich ihre Wärme spüren und ihren Duft riechen konnte, da fühlte ich mich so verdammt gut wie schon lange nicht mehr.

Kennst Du das? Manchmal gibt’s so Momente, da hat man keine Lust mehr auf Small Talk, da will man das sagen, was einem ganz spontan durch den Kopf geht, und auch wenn ich Marla erst seit ein paar Stunden kannte, kam’s mir vor, als wär’s schon ‘ne kleine Ewigkeit.

„Ich find’s toll, dass Du mich angesprochen hast”, gestand ich ihr. „Ich versteh nur nicht, warum Du’s getan hast.” Und das tat ich ehrlich nicht. „Normalerweise hab ich nämlich nicht so ’n Glück”, fügte ich noch hinzu, damit sie auch wusste, wie ich’s meinte und nicht dachte, ich wolle jetzt irgendwelche Komplimente von ihr hören oder so. Aber das wär nicht nötig gewesen, denn Marla hatte schon kapiert, was ich meinte.

„Ich mag Dich eben”, antwortete sie, als würde das alles erklären. Tat’s ja irgendwie auch, nur nicht für mich. Weil, so einfach konnte das nicht sein, jedenfalls nicht bei mir. Mein Herz machte innerlich einen Luftsprung mit Schraube und Doppelsalto, als Marla sagte, dass sie mich mag. Ich ersparte es mir, ihr zu sagen, dass ich sie auch mag, denn das wusste sie schon, da war ich mir sicher.

„Aber Du kennst mich doch gar nicht”, erwiderte ich. „Nicht richtig, meine ich.”

„Stimmt schon”, gab sie zu. „Aber ich täusche mich selten in Menschen. Als ich Dich da an der Bar sitzen sah, wusste ich sofort, dass Du ein netter Kerl bist. Und so war’s dann ja auch.” Sie zog ihren Arm unter meinem hervor und griff nach meiner Hand. Ich glaub, das war der Augenblick, in dem ich mich wirklich in sie verliebte, nämlich als wir Händchen haltend durch den kleinen Park gingen, während die Vögel in der beginnenden Dämmerung zwitscherten. Lach nicht, genau so war’s.

Marlas Wohnung lag im zweiten Stock. Nette Bude, nicht besonders groß, aber geschmackvoll eingerichtet und echt gemütlich, aber ich sagte ja schon, das Marla Stil hat. Kaum waren wir durch die Tür, als ein ziemlich großer Hund um die Ecke schoss und freudig bellend an Marla hochsprang.

„Jaaah, Du bist mein Bester!”, rief Marla und drückte den Hund an sich, der wie wild versuchte, ihr übers Gesicht zu lecken. Schon komisch, sie hatte mir so viel von sich erzählt, aber nicht, das sie ‘nen Hund hat. Ich meine, das is ja nicht gerade unwichtig, oder?

„Tom, das ist Baxter”, stellte sie uns einander vor.

Ich konnte den Hund riechen. Ich meine, er hat nicht gestunken oder so. Neee, das war’n ganz feiner, gepflegter Hund, das sah man sofort, mit glänzendem hellen Fell. Aber Hunde riechen nun mal, da kannste nichts machen. Is ja auch nicht unangenehm oder so. Jedes Tier hat nun mal seinen eigenen Geruch, außer Katzen vielleicht, bei denen riechste so gut wie gar nichts, normalerweise jedenfalls.

„Hi, Baxter”, sagte und reichte ihm meine Hand, damit er sie ausgiebig beschnüffeln konnte. Schien okay zu sein.

„Bier oder lieber einen Kaffee?”, wollte Marla wissen.

Ich folgte ihr in die kleine Küche. „Ein Bier, bitte.”

Sie öffnete den Kühlschrank, reichte mir eine Dose und nahm sich selber auch eine. „Du kannst Dich hier jederzeit bedienen, okay?”

„Okay, danke.” Es zischte leise, als wir die Verschlüsse von unseren Dosen zogen. Das Bier schmeckte nicht annähernd so gut wie das im Club, dafür war es in der Wohnung angenehm ruhig.

„Das is’n schöner Hund”, sagte ich. „Woher hast Du ihn?”

Marla sah mich mit ‘nem Blick an, den ich nicht richtig einordnen konnte.

„Das ist eine ziemlich seltsame Geschichte”, meinte sie ausweichend.

„Du möchtest sie mir lieber nicht erzählen. Das war keine Frage, sondern ‘ne Feststellung.”

Sie trank langsam einen Schluck. „Ist nicht so einfach. Bis jetzt habe ich nämlich noch nie jemandem von Baxter erzählt. Jedenfalls nicht alles.”

Ich hob die Hände. „Und das musst Du auch nicht. Wenn’s mich nichts angeht, is das völlig okay.” Das letzte, was ich jetzt wollte, war, die Stimmung zu verderben.

Marla sagte ‘ne Weile lang gar nichts, als müsse sie sich erst darüber klarwerden, wie es weitergehen sollte.

„Hör zu, Tom. Ich mag Dich.” sagte sie. „Ich mag Dich sogar sehr, und das weißt Du auch.”

„Und ich mag Dich”, erwiderte ich.

Sie lehnte sich gegen das Spülbecken und sah mich forschend an. „Kannst Du Dir vorstellen, dass das mit uns beiden was werden könnte?”

Die Schmetterlinge in meinem Bauch verwandelten sich in einen Schwarm wilder Hornissen. Hatte Marla mich das eben wirklich gefragt?

„Ich glaub schon”, antwortete ich vorsichtig.

Sie nickte. „Okay. Wenn das so ist, dann musst Du auch über Baxter Bescheid wissen. Das ist wichtig, denn Baxter ist ein Teil von mir, verstehst Du?”

Ich hatte zwar selber nie ein Haustier gehabt, konnte mir aber ungefähr vorstellen, was sie meinte. „Ja, is klar.”

„Warte erst mal ab”, meinte sie. „Es wird Dir vielleicht nicht gefallen, was ich Dir erzähle. Willst Du es trotzdem hören?”

„Ja.”

Sie nickte abermals. „Wollen wir uns auf die Couch setzen?”

Ich flätze mich in die Polster und sagte nichts mehr, überließ ihr das Tempo.

Sie saß im Schneidersitz neben mir. Baxter trottete zu ihr, legte seinen Kopf in ihren Schoß und glotzte sie mit seinen großen, traurigen Augen an, wie’s nur Hunde können.

„Er ist ein Pornohund”, sagte sie.

Ich glaubte erst, ich hätte mich verhört. „Was isser?” fragte ich.

„Ein Pornohund”. Dann erklärte sie es mir. „Schon mal was von ’Sideways’ gehört?”

„Die Fickfilm-Bude?”

Marla nickte. „Mischlinge wie er sind bei bestimmten Filmproduktionen recht begehrt, weil sie groß werden und ‘nen Riesenschwanz haben, kapiert?”

Ich glaubte zu wissen, von welchem Schwanz sie sprach, und nickte langsam.

„Er wurde schon als Welpe von seinem Wurf getrennt”, fuhr sie fort und kraulte Baxter hinter den Ohren, „und dann haben ihn die Typen von ‘Sideways’ auf seinen Job vorbereitet.”

„Was für’n Job?”, wollte ich wissen.

„Ficken”, sagte sie, als wär’s das Natürlichste auf der Welt. „Sie haben ihm beigebracht, Frauen zu ficken. Und das haben sie dann gefilmt und sind damit schweinereich geworden.”

„Im Ernst?” Ich deutete auf Baxter. „Der Hund hat echt… ich meine…”

Sie nickte. „In die Muschi, in den Mund, in den Arsch. Baxter hat mehr Frauen vernascht, als Du Dir vorstellen kannst. Das haben sie ihm beigebracht, und darin ist er verdammt gut.” Mit einem Mal wirkte Marla traurig. „Er kann’s jeder Frau auf jede gewünschte Art besorgen. Nur mit anderen Hunden hat er Schwierigkeiten, mit denen kommt er nicht klar.”

„Wieso nicht?”

Sie zuckte die Schultern. „Er hat’s nie gelernt. Von frühester Jugend an ist Baxter in Pornostudios aufgewachsen. Er hat nie mit seinen Brüdern und Schwestern gespielt und erfahren, was es heißt, ein richtiger Hund zu sein. Stattdessen hat man ihn darauf trainiert, auf Kommando über eine Frau herzufallen und sie zu rammeln, dass ihr Hören und Sehen vergeht. Für ihn ist das ganz normal. Er weiß nicht, dass es das nicht ist. Ich glaube manchmal, er hält sich für einen Menschen.” Sie drückte Baxter an sich und gab ihm einen Schmatz auf die Wange.

Marla und ihr Pornohund! Darauf brauchte ich erstmal ein frisches Bier.

Ich kam mit zwei Dosen zurück, öffnete sie und reichte eine davon an Marla weiter.

„Wie bist Du zu dem Hund gekommen?”, fragte ich. „Geht mich ja nichts an, und wenn Du’s mir nicht erzählen willst, ist das völlig okay.”

„Ich will es Dir aber erzählen, weil Du alles wissen sollst.” Sie trank einen Schluck. „Vor ein paar Jahren hab ich mal für ‘Sideways’ gearbeitet. Nur hinter der Kamera, als Produktions-Assistentin, wenn Du’s genau wissen willst. Okay, ein- zwei Mal war ich auch Statistin bei irgendwelchen Orgien-Szenen, aber alles ganz soft, okay? Niemand hat was in mich reingesteckt.”

Ich nickte abermals und vermied es, nach den Titeln der Filme zu fragen.

„Jedenfalls, eines Tages kam ich zu einer ‘Spezial-Produktion’, so nannten sie es. Bis dahin hatte ich keine Ahnung, welche Filme ‘Sideways’ noch so dreht. Ich kannte ja nur die üblichen Streifen.” Sie angelte sich eine neue Kippe. Ich gab ihr Feuer.

„Ich kenne auch ein paar der ‘Sideways’-Filme”, sagte ich. „Nichts Weltbewegendes, aber solider Stoff.” Das war ’ne ziemliche Untertreibung. Ich kannte fast das ganze Sortiment.

„Klar”, sagte sie, „aber Du kennst nur das Standard-Programm. Von ‘SidewaysXtreme’ hast Du wahrscheinlich noch nie gehört.”

Das stimmte zwar nicht ganz, aber gesehen hatte bislang keinen dieser Filme, also gab ich ihr recht.

„Das waren die Filme, in denen Baxter zum Einsatz kam. Okay, er war nicht der einzige Hund, den ‘Sideways’ dafür benutzte, aber er war der beste, stimmt’s, mein Hübscher?”

Baxter, der genau wusste, dass wir über ihn sprachen, stieß ein zustimmendes Bellen aus und wedelte freudig mit dem Schwanz. Dem anderen Schwanz, kapiert?

„Tja, da hab ich ihn zum ersten Mal gesehen, und zwar in voller Aktion. War aber kein guter Tag für ihn.”

„Was is passiert?”

„Das Mädchen, das er ficken sollte, war noch ziemlich unerfahren in solchen Dingen, und man hatte ihr offenbar vorher nicht gesagt, worum es bei dem Film ging. Jedenfalls war sie echt entsetzt, als sie erfuhr, dass sie es mit Baxter treiben sollte.”

„Is schief gelaufen, was?” War nur ‘ne Vermutung, schien mir aber naheliegend.

„Total schief”, bestätigte Marla. „Das arme Ding hatte solche Angst vor Baxter, da war einfach nichts zu machen. An ihm lag’s nicht, er hat sie gründlich geleckt und alles so gemacht wie sonst auch, aber das Mädchen brach in Heulkrämpfe aus und war nicht mehr zu beruhigen, also wurde die Produktion erst mal abgebrochen. Ich glaube, an dem Tag beschloss die Kleine, aus dem Hardcore-Geschäft auszusteigen, jedenfalls hab ich sie danach nie wieder gesehen.”

Diese Story hatte es echt in sich. „Und wie ging’s weiter?”

„Ein paar Monate später stürmten die Bullen das Studio.”

„Echt?” Ich setze mich auf. „Wieso denn das?”

„Sie hatten einen Tipp bekommen, dass ‘Sideways’ auch Tierpornos dreht, und das ist hierzulande illegal. Tja, und das war’s dann. Aus und vorbei. Bill, der Boss, und alle, die sonst noch was damit zu tun hatten, wurden verhaftet. Soweit ich weiß, musste keiner von ihnen in den Knast, weil die Mädels, mit denen sie gearbeitet hatten, alle volljährig waren und freiwillig mitgemacht hatten. Aber der Richter ließ sie trotzdem ganz schön bluten, brummte ihnen mehrere Jahre auf Bewährung auf und ‘ne saftige Geldstrafe. Seitdem produziert ‘Sideways’ nur noch den üblichen Kram, aber damit lässt sich keine Kohle mehr machen.”

„Und Dir is nichts passiert?”

Sie schüttelte den Kopf. „Ich war offiziell nur Angestellte von ‘Sideways’ und hatte mit den Tierpornos nichts zu tun. Man konnte mir nichts nachweisen. Genau genommen haben sie’s nicht mal versucht. Ich wurde zwar vernommen, aber der Typ, mit dem ich reden musste, war ganz okay und meinte nur, ich solle mir besser einen neuen Job suchen, weil ‘Sideways’ seine Produktion vielleicht komplett einstellen müsse. Na ja, ich hatte ohnehin nicht vor, ewig in dieser Branche zu arbeiten, obwohl der Verdienst nicht übel war. Also hab ich am nächsten Tag gekündigt.” Sie krabbelte zu mir rüber und kuschelte sich an mich. Ich legte den Arm um sie, hatte keine Angst mehr, damit was falsch zu machen.

„Aber dann fielen mir Baxter und die anderen Hunde ein”, sagte sie. „Also hab ich den Typ, der mich vernommen hat, angerufen. Inzwischen war’s ja kein Geheimnis mehr, was passiert war, also konnte ich ruhig von den Tierpornos wissen. Wir verabredeten uns auf einen Kaffee, und da fragte ich ihn, was mit den Tieren passieren würde. Er sagte, die kämen in ein Tierheim. Ich fand die Vorstellung ziemlich schlimm, vor allem wegen Baxter. Die anderen Hunde kannte ich nicht so gut, aber Baxter und ich, wir verstanden uns super, und ich wusste ja, dass er mit anderen Hunden nicht zurechtkommt, also fragte ich den Typ, ob ich Baxter haben könne. Ich glaube, der Typ hat ziemlich schnell gecheckt, dass ich doch mehr über die Sache wusste, als ich bei der Vernehmung zugegeben hatte, aber auch bei ihm hatte ich mich nicht getäuscht. Er war echt in Ordnung und versuchte nicht, mir einen Strick daraus zu drehen. Wozu auch? ‘SidewaysXtreme’ war erledigt, und nur darauf kam’s ihm an. Ein kleines Licht wie mich reinzureiten, das war nicht sein Ding. Er dachte also kurz darüber nach und meinte dann, er würde sehen, was sich da machen ließe. Und das hat er tatsächlich. Zwei Tage später rief er mich an und sagte, ich könne Baxter abholen. Das ist jetzt zwei Jahre her, hab ich recht, mein Süßer?”

Wieder dieses freudige Bellen.

„Und, wie geht’s ihm so ohne seine gewohnte Arbeit?”, fragte ich scherzhaft.

Sie drehte den Kopf und sah mir fest in die Augen. Zuerst dachte ich, sie wolle mich küssen, aber was dann kam, war ein ganz anderes Kaliber.

„Baxter macht noch immer das, was er am besten kann”, sagte Marla, „aber mit mir.”

… Flash! …

Es dauerte ein paar Sekunden, bis mir klar wurde, dass das kein Witz gewesen war.

Die Ereignisse der letzten paar Stunden noch mal im Schnelldurchlauf: Ich bin irgendwann am Samstagabend losgezogen, um einen draufzumachen, ganz für mich allein, okay? Keine große Sache. Stattdessen treffe ich die Frau meines Lebens verliebe mich in sie, und keine paar Stunden später hocken wir eng umschlungen in ihrer Wohnung, und sie erzählt mir, dass sie sich von ihrem Hund ficken lässt.

Ehrlich, so was kann auch nur mir passieren, oder?

Normalerweise bin ich ja ’n ziemlicher Spätzünder, das weißt Du. Aber in dem Moment, da war ich sofort voll da. Ich meine, ich wusste schlagartig, dass ich an einem Punkt angelangt war, wo alles auf der Kippe stand. Warum hatte Marla mir das alles erzählt? Weil sie wissen wollte, ob ich damit klarkomme, deshalb! Und, kam ich damit klar? Ich meine, stell Dir das mal vor: Meine Marla mit diesem Tier. Also echt, neee, ohne mich – dachte ich jedenfalls zuerst. Reiner Reflexgedanke, weil man ja so denken muss, stimmt’s? Is aber nicht unbedingt das, was man wirklich bei so ‘nem Gedanken empfindet, aber das gilt vielleicht auch nur für mich, egal, jedenfalls sagte ich erstmal gar nichts, sondern dachte darüber nach. Ganz ernsthaft. Ich sprang nicht empört auf, machte einen auf Moralapostel und verließ türenknallend die Wohnung. Hätte sowieso blöd ausgesehen, weil, so dramatische Auftritte passen nicht zu mir.

Also blieb ich einfach sitzen und ließ mir das alles ganz ruhig durch den Kopf gehen. Nicht lässig cool oder so, als ob’s mir egal wäre, was Marla mit sich machen lässt, denn das war’s nicht. Und ich bin auch nicht cool oder so. Cool, das sind immer die, die alles im Griff haben und mit allem klarkommen. So einer war ich noch nie. Und ich komme auch nicht mit allem klar, aber hier ging’s um was ganz Spezielles.

Ich wusste, dass ich jetzt die Chance hatte, Marlas Freund zu werden. Ihr fester Freund, meine ich, also der Typ an ihrer Seite, ihr Partner, Vertrauter und Liebhaber, also der Kerl, der ihr ganz allein gehörte und umgekehrt. Nur, dass das in diesem Fall nicht stimmte, weil da ja noch Baxter war, und Baxter war schon länger ihr Liebhaber als ich und würde es auch noch sein, wenn ich vielleicht nach ein paar Monaten wieder von der Bildfläche verschwunden wäre, denn eines war klar: Marla würde sich nicht meinetwegen von Baxter trennen. Neee, die Karten lagen auf dem Tisch, und Marlas Angebot lautete: Du kannst mich haben, aber nur im Doppelpack.

Ich fragte mich, ob das wirklich gut gehen konnte. Ob ich es aushalten würde, wenn Marla und Baxter abends mal für ‘ne Stunde im Schlafzimmer verschwanden, während ich auf der Couch saß und mir nur vorstellen konnte, was da hinter verschlossenen Türen abging. Und wenn ich mich dann zu ihr ins Bett legte, würde ich es merken? Würde sie nach Baxter riechen? Würde mich das ekeln? Oder würde sie gleich danach immer ‘ne Dusche nehmen, damit sie wieder frisch und sauber für mich war? Und wäre ich eifersüchtig auf Baxter? Oder er auf mich? Was würde Baxter tun, wenn ich es plötzlich mit seinem Mädchen treibe? Mich anfallen? Beißen? Würde es zwischen Marla und mir Streit geben wegen des Hundes?

All diese Fragen schossen mir durch den Kopf, nur nicht die, ob ich jetzt, da Marla es mir gesagt hatte, weniger in sie verliebt war als vorher, oder ob ich sie deshalb nicht mehr so anziehend und begehrenswert fand wie vorher.

Und soll ich Dir was sagen? Da gab’s keine Fragen, weil nichts davon zutraf. Nenn mich jetzt ruhig pervers oder krank oder sonst was, aber je länger ich mir vorstellte, dass Marla und der Hund es miteinander trieben, desto aufregender fand ich diesen Gedanken und nicht im geringsten abstoßend. Und schließlich war Marla auf mich zugekommen, es war also nicht so, dass ich mit einem Mal in ihre Welt reinplatzte. Es lag jetzt also nur an mir, die Sache zu beenden oder nicht. Marla würde es verstehen, wenn ich das alles nicht aushalten und das Weite suchen würde, denn wahrscheinlich war ich nicht der erste Kerl, der vor dieser Entscheidung gestanden und gekniffen hatte…

„He!” Sie stupste mich sanft an. „Bist Du noch da?”

Ich nickte. „Ja, bin ich.”

„Alles okay?” Sie klang besorgt, unsicher. Das erste Mal, dass ich sie so erlebt habe.

Ich nickte abermals. „Alles okay. Musste nur über Deine Frage nachdenken.”

Sie stutze. „Ich wusste gar nicht, dass ich Dir eine gestellt habe.”

Diesmal war ich derjenige, der ihr offen ins Gesicht blickte. „Doch, hast Du”, sagte ich ganz ruhig, aber mit fester Stimme, und nie zuvor war ich mir meiner Sache so sicher gewesen. „Du hast mich gefragt, ob ich Dich will, und zwar genau so, wie Du bist, mit allem Drum und Dran, also auch mit ihm.” Ich deutete auf den Hund, der unserem Gespräch angespannt zu lauschen schien, als würde er jedes Wort kapieren. Wer weiß, vielleicht hatte er solche Momente schon öfter erlebt.

„Und?”, hauchte sie.

„Verdammt, ja!”, sagte ich, zog sie an mich und küsste sie mitten auf ihren süßen Mund. Sie erwiderte den Kuss mit aller Leidenschaft, und glaub mir, so einen Kuss gibt’s nur einmal im Leben!

„Ich wusste es”, flüsterte sie. „Ich wusste, dass Du es irgendwie verstehen würdest.”

„Keine Ahnung, ob ich’s verstehe”, sagte ich, und es war die reine Wahrheit, „aber Du bist das Beste, war mir je passiert ist, und wenn der Hund nun mal dazugehört, will ich euch eben beide. Ich liebe Dich, so sieht’s nun mal aus.”

Jetzt war’s raus, und einen Moment lang war ich selber erschrocken über meinen Mut, so was zu sagen, aber was soll’s, es stimmte ja.

Ob das nicht noch’n bisschen zu früh war, so was zu sagen, meinst Du? Schon möglich, aber nicht in diesem Moment. Ich meine, klar, es ist schon ein Unterschied, ob man zu jemandem sagt, „Ich habe mich in Dich verliebt” oder „Ich liebe Dich”, weil, naja, zu sagen „Ich liebe Dich”, das geht schon ganz schön tief. Aber weißt Du, da gibt’s keine Regeln oder so, auch nicht, was die Zeit angeht. Ich meine, ab wann weiß man, dass man jemanden wirklich liebt, und zwar so, dass man das auch sagen darf? Nach einer Woche? Nach ‘nem Monat? Is doch Schwachsinn.

In amerikanischen Serien läuft so was immer nach ‘nem total bescheuerten System ab, is Dir das schon mal aufgefallen? Das dritte Date is immer das ‘Sex-Date’. Also, selbst wenn sich die beiden am liebsten schon beim ersten Date gegenseitig die Klamotten vom Leib fetzen würden, müssen sie damit bis zum dritten Date warten, weil sich das mal irgendjemand so ausgedacht hat. Geht’s noch? Okay, Sex mit ‘nem Hund is sicher nicht jedermanns Geschmack, aber das, was man uns da im Fernsehen vorführt, das is manchmal echt daneben. Ich kann nur hoffen, dass die Zuschauer einen Scheiß auf so ’nen Mist geben und schon beim ersten Date wie wild miteinander vögeln, wenn ihnen danach is.

Okay, man muss einen Menschen erst richtig kennen, bevor man weiß, ob man ihn liebt, aber wie lang das dauert, das steht ja nirgendwo geschrieben, oder? Jedenfalls nicht in irgendeinem beschissenen Drehbuch. Und Marla hat mir von Anfang an voll vertraut, ohne Rücksicht auf Verluste, so was hab ich vorher noch nie erlebt. Jedenfalls, ich war mir sicher, dass ich nicht mehr nur verliebt in sie bin, sondern dass ich sie liebe. Und weißt Du was? Genau so war’s auch, und ich hab’s nie bereut, es ihr zu sagen.

Marla schlang mir ihre Arme um den Hals und schluchzte hemmungslos, aber nicht aus Kummer. Es waren Freudentränen, echt. Offenbar hatte ich ihr genau das gesagt, worauf sie schon seit langer Zeit gewartet hatte, und es war mir absolut ernst damit. Wir küssten uns wieder, und diesmal konnten wir gar nicht mehr damit aufhören. Und wie das so is, wenn man erst mal wild am Rumknutschen ist, irgendwann verwandelt sich die Romantik in wilde Geilheit. Hat jedenfalls nicht lang gedauert, bis es bei uns beiden so weit war. Unsere Herzen schlugen uns beiden bis zum Hals, als uns klar wurde, dass wir gleich Sex miteinander haben würden.

„Wollen wir ins Schlafzimmer gehen?” fragte sie atemlos und wischte sich die Tränen von den Wangen.

Normalerweise wäre ich sogar noch vor ihr im Bett gewesen, mit so ‘ner Staubwolke hinter mir wie in den Zeichentrickfilmen, aber diesmal nicht. Wenn alles gut ging, und bisher sah’s ganz danach aus, hatte ich noch jede Menge Gelegenheit, Marlas Zärtlichkeiten zu genießen. Aber jetzt war mir erstmal nach etwas ganz anderem. „Ich hab ’ne bessere Idee. Wie wär’s, wenn Du Dich von Baxter ficken lässt und ich dabei zusehen darf?”

Keine Ahnung, wie oft es mir noch gelingen wird, Marla aus der Fassung zu bringen, aber so wie damals wird’s wohl nie wieder sein. Sie schob sich von mir weg. „Du willst mich verarschen, oder?”, fragte sie.

„Nein”, sagte ich, „es is mir wirklich ernst. Ich bin neugierig. Ich will wissen, wie das is, damit ich’s mir nicht immer nur vorstellen muss. Sind wir nun zusammen oder nicht? Ich meine, jetzt, wo Du mir ohnehin schon alles gesagt hast und weißt, was ich für Dich empfinde, isses doch nur logisch, dass ich wirklich Bescheid wissen möchte, oder? Klar, wenn Dir das zu schnell geht, versteh ich das, aber immerhin hast Du mich ja auch ziemlich flott ins Boot geholt, und da dachte ich…”

„Nein!”, unterbrach sie mich. „Ich meine, nein, es geht mir nicht zu schnell, ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass Du es vorher willst.” Ihre Wangen glühten jetzt förmlich.

„Vorher?”

„Na ja, bevor wir beide zum ersten Mal miteinander schlafen”, sagte sie.

Ja, klar, sie dachte natürlich, dass es mich anwidern würde, mit ihr zu ficken, nachdem sie es mit Baxter getan hatte, Dusche hin oder her. Ich war mir ja auch nicht sicher, aber da mussten wir beide jetzt einfach durch, sozusagen die Feuerprobe.

Ich nahm Marlas Gesicht in beide Hände und küsste sie. Ganz sanft. „Ich will es wirklich. Für mich und Baxter. Tu’s für ihn. Damit er weiß, dass er immer an erster Stelle steht, auch wenn ich jetzt dabei bin, okay?”

Ihre Augen leuchteten auf, als fände sie diese Idee absolut genial. „Okay,” flüsterte sie, sprang auf und flitzte ins Schlafzimmer. Als sie nach ein paar Sekunden – ehrlich, länger hat’s nicht gedauert – zurückkam, trug sie nur noch ihr Höschen und eine alte Lederweste, die ich bis zu den Beinen reichte. Ihr T-Shirt warf sie mir zu. Ich fing es mit einer Hand auf und sog ihren Duft ein. Baxter, der offenbar genau wusste, was jetzt kam, lief schon aufgeregt hin und her, und das Ding, das zwischen seinen Beinen hervor wuchs, war wirklich beachtlich.

Ich konnte Marlas Brüste sehen, wahrscheinlich Körbchengröße D plus X. Als sie die Daumen in den Bund ihres Höschens hakte, sah sie mich noch mal zweifelnd an. „Bist Du wirklich sicher? Noch können wir die ganze Aktion abblasen.”

„Ich kann’s kaum noch erwarten”, antwortete ich mit trockenem Mund. War auch nicht gelogen, denn inzwischen hatte ich selber ‘ne ordentliche Latte in der Hose bei dem Gedanken, was sich gleich vor mir abspielen würde.

Also zog Marla auch das Höschen aus. Inzwischen war die Sonne aufgegangen und warf goldene Strahlen durch die Jalousien, und Marla tanzte nackter als Kim Basinger in ‘9 1/2 Weeks’ in den Lichtstreifen.

„Liebling, das hier ist jetzt nur für Dich”, sagte sie und warf mir ‘nen Kuss zu. Dann führte sie ihre Hand an den Mund und sprach in ein imaginäres Mikro. „Ladies and Gentleman, Marlas Adult Entertainment präsentiert Ihnen hier und heute voller Stolz den größten Liebhaber des Tierreichs, den unglaublichen, den einzigartigen…” – dramatische Pause, Trommelwirbel und Tusch! – „…Baxteeer!”

Der Hund sprang freudig an Marla hoch, und sein mordsmäßiger Pimmel baumelte auf und ab. Meine Güte, schoss es mir durch den Kopf, das Ding is ja wirklich riesig! Keine Frage, Baxter musste der John Holmes unter den Pornohunden gewesen sein!

Marla schob einen niedrigen gepolsterten Hocker ran und beugte sich rüber. Sie hatte ‘nen Winkel gewählt, bei dem ich so gut wie alles sehen konnte. Sie stützte sich mit den Armen vom Boden ab, und zum ersten Mal sah ich, dass ihre Arme richtig muskulös waren, nicht so wie bei ‘ner echten Sportlerin, aber trotzdem musste sie Kraft darin haben, und ich fragte mich, ob das nur vom Abstützen kam, wenn sie sich von Baxter ficken ließ, und wenn ja, wie oft sie es wohl mit dem Hund treiben musste, um solche Muskeln zu bekommen. Wahrscheinlich mehrmals am Tag. Wahnsinn!

Sie kniete jetzt also über dem Hocker und spreizte die Beine, und ich hatte einen prächtigen Blick auf ihre rasierte Muschi, die schön rosig und geschwollen war und nass glänzte. Baxter konnte sich kaum noch zurückhalten, verhielt sich aber wie‘n echter Profi und wartete auf seinen Einsatz. Einmal noch warf Marla mir über die Schulter einen Blick zu und lächelte mich an, dann war Showtime.

„Baxter, sei lieb!”, rief Marla,

Das musste das Kommando gewesen sein, denn sofort vergrub Baxter seine Schnauze in Marlas Kehrseite. Ich konnte zwar nicht genau erkennen, was da vor sich ging, aber den Geräuschen nach, die Baxter machte, bearbeitete er ihre Muschi mit seiner Zunge, und zwar heftig. Du weißt ja, dass Hunde ‘ne lange Zunge haben. Aber die is nicht nur lang, sondern auch ganz schön kräftig. Das merkt man bloß nicht, weil man die Zunge meistens nur beim Hecheln sieht, und da hängt sie runter wie so’n Lappen. Aber dann schau Dir mal an, wie‘n Hund Wasser schlabbert oder sich das Maul leckt, dann merkst Du, dass das‘n ziemlich kräftiger und beweglicher Muskel is. Und jetzt stellt Dir mal vor, was so ‘ne Zunge in einer weichen, engen Muschi anstellen kann. Alles klar?

Marla genoss Baxters Aktionen jedenfalls sichtlich und stöhnte dabei vor sich hin, aber nicht so übertrieben wie die Mädels in den Pornos, bei denen man immer meint, die würden nach Lautstärke bezahlt. Oder hast Du jemals erlebt, dass jemand beim Sex so keucht und schreit? Also, ich nicht, aber gut, das will nichts heißen, schon klar. Marla hingegen stöhnte und seufzte nur leise, aber dafür war das alles echt und nicht nur gespielt.

Keine Ahnung, wie lange Baxter sie auf diese Weise beackerte, aber als Marla mal kurz mit der Hand an ihren Oberschenkel klopfte, war das wohl das nächste Kommando, denn der Hund sprang sofort auf sie drauf, stemmte sich mit den Hinterläufen ab und umklammerte Marlas Hüfte mit seinen Vorderpfoten. Jetzt war mir auch klar, wozu sie die Lederweste trug, andernfalls hätten Baxters Krallen sie wohl ziemlich zugerichtet. Praktische Sache also, so ‘ne Weste.

Baxters Pimmel rieb sich zwischen Marlas prallen Backen, bis er die richtige Stelle fand und mühelos in sie eindrang, und zwar ganz, also auch mit der dicken Stelle am Ende, dem Knoten, wie man das nennt, und der würde noch weiter anschwellen. Deswegen bleiben Hunde nach dem Ficken oft noch lange Zeit miteinander verbunden. Der angeschwollene Knoten, der soll verhindern, dass sich die Hündin nach dem Fick zu schnell von dem Rüden löst und dadurch den Weg frei macht für ‘nen Konkurrenten. Weil, wenn ein zweiter Rüde gleich nach dem ersten in die Hündin spritzt, könnte es ja sein, dass sich die Spermien des zweiten Rüden durchsetzen und nicht die des ersten, klar? Also bleibt der erste Rüde so lange in der Hündin, bis er sicher sein kann, dass ihn keiner mehr überholt. So hat’s Marla mir jedenfalls später erklärt.

Bei Marla is das natürlich überflüssig, weil es außer Baxter keinen anderen Hund gibt, der sie ficken darf, und außerdem kann sie nicht von ihm schwanger werden. Aber an so was hat die Natur natürlich nicht gedacht. Es war ja nie geplant, dass Frauen von Hunden gefickt werden, auch wenn’s beiden ganz offensichtlich Spaß machte.

Jedenfalls, es war schon ein toller Anblick, als Baxter sein mördergroßes Teil in Marlas Muschi schob und sie mit heftigen Stößen rammelte. Erst jetzt wurde mir klar, wie groß der Hund tatsächlich war, und beinahe hätte ich Angst um Marla gehabt. Aber so, wie’s aussah, gefiel es ihr ausgesprochen gut, Baxter in sich zu haben.

Plötzlich hörte Baxter auf zu stoßen und zuckte nur noch. War wohl der Moment, als er seinen Samen in Marla abschoss. Und tatsächlich, ich konnte die Nässe innen an Marlas Schenkeln sehen. Dann wurde der Hund ruhiger.

Marla warf mir einen Blick zu. „Komm mal her”, sagte sie. Ihre Wangen glühte förmlich, und ein paar Haare hingen ihr schweißnass ins Gesicht.

Gehorsam stand ich auf und ging zu ihr.

„Es wird noch ein paar Minuten dauern, bis Baxter wieder von mir runter ist, aber hier vorne wäre noch was frei für Dich”, schnurrte sie und öffnete ihren Mund.

Tja, mehr musste sie nicht sagen, oder?

Hört sich jetzt an wie aus ‘nem Pornofilm, stimmt’s? Aber genau so war’s. Weil, wenn Marla erst mal so richtig in Hitze is, dann ich alles mit ihr machen. Na ja, ich war inzwischen natürlich selbst auch so geil, dass ich einfach nicht anders konnte, als ihr verführerisches Angebot anzunehmen. Ich meine, die Idee, mir von Marla einen blasen zu lassen, während sie von Baxter gefickt wird, hatte ich auch schon, nur hätte ich mich nie getraut, selber die Initiative zu ergreifen, jedenfalls damals nicht. Aber Marla bot es mir ja von sich aus an, also war’s okay. Ich öffnete blitzschnell meine Hose, holte meinen eigenen brechstangenharten Schwanz raus und ging vor Marla in die Knie. War das ein herrliches Gefühl, als sie mich in ihren feuchten, warmen Mund nahm!

Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis ich kam, und Marla schnaufte und schluckte alles runter, während Baxter und ich uns dabei gegenseitig über ihren Rücken anguckten, Auge in Auge.

Ich schätze, ab dem Zeitpunkt war Baxter klar, dass es jetzt einen zweiten Rüden gab, aber das war er ja als professioneller Pornohund gewohnt.

Hinterher lagen wir uns erschöpft in den Armen, Baxter zu unseren Füßen, während er sich genüsslich zwischen den Beinen leckte. Draußen schien die Sonne, es war ein echt schöner Tag, aber schöner als hier drinnen konnte es gar nicht sein.

Marlas Kopf ruhte auf meiner Schulter, und ich strich ihr sanft durch’s Haar. Ich konnte noch immer nicht fassen, was geschehen war und glaubte – neee, ich war mir fast sicher – dass ich jeden Moment aus ‘nem Traum aufwachen würde, aber wenn, dann war’s der beste Traum, den ich jemals gehabt hatte. Eine ganze Zeitlang sagte keiner von uns was, jeder hing so seinen Gedanken nach.

„Und?”, fragte Marla irgendwann.

„Und was?”, erwiderte ich.

„Wie war das für Dich? Das mit Baxter und mir, meine ich.” Sie zündete sich zwei Kippen an und gab mir eine davon. Den Aschenbecher stellte sie mir auf die Brust. Scheißkalt, das Ding.

„Es war geil”, antwortete ich wahrheitsgemäß. „Alles war geil. Auch das, was ich mit Dir machen durfte. Aber sag mal, wie isses eigentlich, mit ‘nem Hund zu ficken?”

Sie grinste. Ich konnte es nicht sehen, aber spüren. „Willst Du es mal ausprobieren? Baxter macht das auch mit Dir.”

Oh je, bei dem Gedanken an Baxters Monsterpimmel kniff ich unwillkürlich die Arschbacken zusammen. „Nein danke, soweit bin ich noch nicht”, sagte ich vorsichtig, „außerdem wär’s nicht dasselbe, oder?”

„War auch nicht ernst gemeint”, beruhigte sie mich.

„Also, wie isses?”, bohrte ich nach.

„Es ist wirklich gut”, sagte sie. „Nicht so, als wenn ich es mit einem Mann mache, klar. Aber trotzdem gut. Du hast ja gesehen, was Baxter zu bieten hat.”

Ich wusste nicht genau, ob sie damit Baxters Zunge oder seinem Riesenschwanz meinte, wahrscheinlich beides. „Wolltest Du Baxter deshalb haben?” fragte ich.

„Nein, überhaupt nicht.” Sie nahm einen tiefen Zug und klopfte die Asche ab. „Baxter tat mir damals einfach leid. Er war ja kein gewöhnlicher Hund. Im Tierheim hätte er’s nicht ausgehalten, und bei einer neuen Familie hätte es bestimmt Ärger gegeben, weil Baxter sich eben nicht so verhält wie andere Hunde. Er weiß es ja nicht besser. Die hätten ihn gleich wieder ins Tierheim gesteckt, und das wollte ich nicht.”

„Aber wie kam’s dann dazu, dass Du und der Hund…?” Wo wir schon mal soweit waren, wollte ich den Rest der Geschichte auch noch hören.

„Ich kann mich noch daran erinnern, dass es geregnet hat”, sagte Marla. „Den ganzen Tag über, wie aus Kübeln. Rotweinwetter, so nenne ich es, weil ich mir bei solchen Gelegenheiten immer eine Flasche Rotwein aufmache. Und als die halbe Flasche leer war, bekam ich Lust, mit Baxter zu schmusen. Er ist ein richtiger Schmusehund, weißt Du, er braucht viel Nähe und Zärtlichkeit. Aber an dem Tag liefen die Dinge irgendwie aus dem Ruder. Ich hatte mich erst ein paar Wochen zuvor von meinem Freund getrennt, weil er mich betrogen hatte…”,

…ich danke Dir, Du Arschloch, dachte ich für mich, sprach’s aber nicht aus.

„…und hatte deshalb so was wie Notstand, wenn Du weißt, was ich meine.”

Und ob ich das wusste, schließlich war ich so was wie’n Experte in Sachen Notstand.

„Na ja, ich war in einer merkwürdigen Stimmung”, fuhr sie fort, „und hatte Lust auf ein Experiment, also dachte ich mir, was soll’s, ein Versuch kann nicht schaden. Angst hatte ich jedenfalls nicht. Ich wollte mich zuerst nicht von Baxter ficken lassen, nur ein wenig lecken. Ich hatte es vorher noch nie mit einem Tier gemacht und deshalb auch keine Ahnung, was auf mich zukommen würde, aber egal, es würde ja niemand erfahren. Also hab ich mein Höschen ausgezogen und mich mit gespreizten Beinen auf die Couch gesetzt, und Baxter wollte auch gleich loslegen, aber er traute sich nicht. Da fiel mir wieder ein, dass Baxter auf bestimmte Kommandos hört. Also gab ich ihm das Kommando, und den Rest kennst Du. Hast ja gesehen, was dann passiert.”

Oh ja, und ob, hallelujah.

„Es war so geil, dass ich einfach nur die Augen zugemacht habe und alles mit mir geschehen ließ. Und Baxter kennt sich ja bestens aus, er weiß mehr über Frauen als die meisten Männer.”

Mich inbegriffen, musste ich ehrlich zugeben.

„Es war ein tolles Gefühl, als er in mich eindrang. Er war auch sehr vorsichtig und hat mir kein bisschen wehgetan. Tja, und von da an war Baxter mein Lover. Und seitdem haben wir’s beinahe jeden Tag miteinander getrieben und alles Mögliche ausprobiert. Ist aber nicht so, dass ich dabei jedes Mal einen Höhepunkt erreiche, manchmal mache ich es mir auch selber, wenn Baxter fertig ist. Der eigentliche Kick an der Sache ist noch immer die Vorstellung, es mit einem Hund zu treiben. Und lecken kann er wie kein anderer.” Marla drückte die Kippe aus und kuschelte sich wieder an mich. „Aber weißt Du, so schön es auch ist, von Baxter verwöhnt zu werden, etwas fehlt dabei.”

„Und was?”, wollte ich wissen.

„Das hier”, sagte sie und strich mir mit dem Finger über die Brust. „Miteinander reden, sich austauschen, sich verstehen. Baxter ist klasse, keine Frage, aber er ist eben doch nur ein Hund. Wir haben fantastischen Sex, aber wenn es mir mal wirklich schlecht geht, kann ich nicht mit ihm darüber reden. Er würde mir zwar zuhören und merken, dass etwas nicht in Ordnung ist, und er würde sogar versuchen, mich zu trösten, aber mehr als Schmusen und Lecken und Ficken kann er nicht. Selbst wenn er verstehen würde, was ich sage, er könnte mir nicht antworten. Ich brauche aber jemanden, mit dem mich mehr verbindet als Sex. Jemand, mit dem ich über alles Mögliche reden kann. Einen Menschen an meiner Seite, einen echten Freund. So wie Dich. Nur, so jemanden zu finden ist nicht leicht. Seit das mit Baxter läuft, hatte ich keinen festen Freund mehr, und das ist schon fast ein Jahr her. Ich habe es einfach nicht gewagt, wieder einen Mann in mein Leben zu lassen, weil keiner das mit Baxter und mir verstanden und akzeptiert hätte.” Sie beugte sich über mich und gab mir einen Kuss. „Aber als ich Dich heute Abend sah, wusste ich, dass Du anders bist, und habe mich sofort in Dich verliebt.”

„Okay”, knurrte ich, „bis jetzt war ich mir nicht sicher, aber jetzt weiß ich’s.”

„Wovon redest Du? Was weißt Du jetzt?”, fragte sie verwirrt.

„Ich bin während meiner Tour letzte Nacht gestorben und im Himmel gelandet!” verkündete ich im Brustton der Überzeugung und lachte.

Marla kicherte. „Du hast recht, mein Liebling, genauso ist es. Du bist im Himmel, und ich bin Dein persönlicher Engel. Soll ich Dir jetzt mal den Weg ins Paradies zeigen?”

„Nicht nötig”, versicherte ich ihr, stellte den Aschenbecher auf den Boden und legte mich auf sie. Mein schon wieder steifer Schwanz fand den Weg in ihre Muschi wie von allein. Sie war noch nass und geschmeidig von Baxters Samen, aber das störte mich überhaupt nicht. Im Gegenteil, es machte mich noch schärfer, als ich ohnehin schon war, echt.

Und dann haben wir uns geliebt, ganz zärtlich, und es war wunderschön.

Tja, das war’s eigentlich, was ich erzählen wollte. Marla und ich sind seitdem zusammen, und es läuft richtig gut. Besser, als ich’s je erwartet hätte. Ich bin immer noch so verknallt in sie wie am ersten Tag, und das wird sich auch nie ändern. Klar, manchmal zoffen wir uns auch, aber das is ja ganz normal, oder? Dauert auch nie lang, dann kriegen wir uns wieder ein. Und wenn’s einem von uns mies geht, ist der andere für ihn da, und darum geht’s im Grunde doch, nicht wahr? Sex is toll, keine Frage, aber ‘ne echte Beziehung funktioniert nur, wenn man sich auch außerhalb der Kiste gut versteht.

Weißt Du, das größte Geschenk, das Marla mir je gemacht hat, war ihr Vertrauen und ihre Offenheit. Ich meine, he, ganz im Ernst, welche Frau würde Dir beim ersten Date schon so viel über sich erzählen? Marla tat’s, weil sie wissen wollte, ob ich der Richtige bin und bei ihr bleibe. Karten auf den Tisch, volles Risiko, von Anfang an. Und soll ich Dir was sagen? Ich hab im Leben schon ’ne Menge Mist gebaut und die falschen Entscheidungen getroffen, aber damals, da hab ich einmal alles richtig gemacht und den Jackpot erwischt!

Meine Freundin treibt’s also nebenbei mit ‘nem Hund. Na und? Wenn schon. Mir kommt’s jedenfalls nicht so vor, als ob sie mich damit hintergehen würde, weil, ich weiß es ja, sie macht’s ja nicht heimlich oder so, und oft genug darf ich sogar dabei zuschauen und mitmachen. Is mir viel lieber so, als wenn sie hinter meinem Rücken mit anderen Männern ficken würde, damit hätte ich ’n echtes Problem, wenn ich das rausfinden würde. Das mit Baxter, das is okay, das is so, als ob sie’s auch noch mit ‘ner anderen Frau machen würde, das würde mir auch gefallen, aber auch da wär ich nicht eifersüchtig oder so. Weil ich nämlich weiß, dass ich trotz allem der einzige Kerl für sie bin. Und was den Sex angeht, da komme ich schon nicht zu kurz, garantiert nicht.

Wir machen’s oft noch so wie beim ersten Mal, also Baxter hinten, ich vorne, aber wir wechseln uns auch mal ab, weil Baxter, der kann’s von allen Seiten, hat er ja gelernt, und mich stört’s nicht, wenn Marla ihm einen bläst. Sie mag’s auch anal, am liebsten zweimal hintereinander, erst der Hund, dann ich. Macht mir nichts aus, wenn Baxter vor mir dran is, ich habe Marla oft genug für mich ganz allein, und dann lecke ich ihre Muschi und mache all die Sachen mit ihr, die Baxter sonst macht, nur meinen eigenen Schwanz lecke ich mir hinterher nicht ab, weil ich nicht so gelenkig bin, sonst würd ich’s schon machen. Aber das erledigt Marla für mich.

Und soll ich Dir noch was verraten? Anfangs war ich mit Baxter einverstanden, weil ich Marla liebe und nicht verlieren wollte. Aber inzwischen würde mir echt was fehlen, wenn wir’s nicht hin und wieder zu dritt machen. Und Marla geht’s genauso.

Okay, ich muss ich aber wirklich los, weil Marla bestimmt schon mit dem Essen auf mich wartet. Klingt richtig spießig, stimmt’s? Isses wahrscheinlich auch, aber heute Abend werd ich sie noch überraschen. Hab ihr’n Ring gekauft. Kein Riesenklunker, würde auch gar nicht zu ihr passen, aber immerhin mit ‘nem Diamanten. Hat mich auch ‘ne schöne Stange gekostet, aber das isses wert, auf jeden Fall.

Heute Abend werd ich Marla fragen, ob sie mich heiraten will.

Ich bin sicher, sie sagt Ja.

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2 Kommentare

  1. tinaxx

    Die ersten Seiten habe ich immer überlegt zur nächsten Geschichte zu wechseln. Gott sei Dank habe ich es nicht gemacht. Es ist noch eine sehr schöne Geschichte geworden. Weiter so.

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