Caprice, mon amour… – Teil 3: Das Wiedersehen

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Was empfindet man wenn man seiner „ersten großen Liebe“ mit einem Male nach siebzehn langen Jahren wieder gegenüber steht? Einer Liebe, von der niemand wusste. Einer Liebe von der niemand wissen durfte.

Und wie würde es jetzt weiter gehen? Nach siebzehn langen Jahren. Genau das fragte ich mich als sich die Klappe von dem Pferdetransporter öffnete und ich Caprice zum ersten Mal seit siebzehn langen Jahren wieder gegenüber stand.

Es war, als würde alles um mich herum zerfließen. So wie in den „Matrix-Filmen“.

Und genau so kam ich mir auch vor. Allerdings wusste ich in dieser Situation nicht ob ich gerade Neo oder Agent Smith war. Und so war es auch nicht wirklich verwunderlich, dass ich nach einer gefühlten Ewigkeit des uns bekannten Universums von Jacqueline „wachgerüttelt“ wurde als Caprice aus dem Transporter geholt wurde.

„Kommst Du?“, hauchte Jacqueline mir sanft ins Ohr als sie meinem Freund und Caprice zu den Stallungen führte.

Mit einem verunsicherten Nicken folgte ich den drei schweigend runter zu den Stallungen der Sozialpädagogischen Einrichtung.

Was hätte ich denn auch groß sagen sollen!? Sagen können.

Dieser kurze Weg, wer weiß wie oft in meinem Leben schon gegangen, nun kam er mir so vor, als schritt ich durch das uns bekannte Universum.

Caprice kam gleich auf die Wiese zu den Pferden und Ponys der Sozialpädagogischen Einrichtung.

Nach einem heftigem aber harmlosen Rumgezicke wurde Caprice von den anderen Pferden und Ponys akzeptiert und in ihre Herde aufgenommen.

Freudig und erleichtert gingen Jacqueline, mein Freund und ich kurz in Jacquelines Büro und erledigten dort noch die letzten Formalitäten. Dann begleiteten wir meinen Freund noch zu seinem Pferdetransporter zurück und verabschiedeten uns.

Nachdem der Pferdetransporter den Gutshof verlassen hatte, gingen Jacqueline und ich wieder zu der Wiese zurück und schauten schweigend den Pferden und Ponys zu.

Wie lange wir da schweigend standen?

Ich weiß es heute nicht mehr.

Während ich Caprice beobachtete, musste ich leise und diskret seufzen.

Unweigerlich musste ich daran denken was Caprice und ich damals, vor nunmehr siebzehn langen Jahren gemacht und erlebt haben. Diese Gedanken zauberten mir ein süßes Lächeln ins Gesicht.

Vor meinem inneren Auge sah ich mich schon wieder mit Caprice zusammen: Wie ich in tiefster Mitternacht mit vor ihrer Box stehe und mich rasendem Herzen ausziehe, mit zittrigen Händen die Tür zu ihrer Box öffne und ich mich ihr dann langsam nähere.

Doch weiter kam ich mit meinen Gedanken nicht.

Jacqueline legte vorsichtig ihren Arm um meine Schulter und gab mir einen zärtlichen Kuss auf meine Haare.

„Kommst Du?“, hauchte sie mir sanft ins Ohr und nahm meine Hand.

Mit einem verliebten Lächeln nickte ich ihr schweigend zu und wir gingen Hand in Hand zum Herrenhaus hoch.

Wir gingen in den Musiksalon.

Während ich auf der Musikanlage Gregorianische Chorgesänge anmachte, kuschelte sich Jacqueline auf eines der großen Barocksofas zurecht, die in regelmäßigen Abständen an den Wänden des großen Saals standen. Mit einem sanften Lächeln setzte ich mich zu Jacqueline.

Vorsichtig legte sie ihren Arm um meine Schulter und fragte mich, woher ich Caprice eigentlich kenne.

Ich seufzte verträumt und begann Jacqueline von meiner Zeit auf dem Reiterhof zu erzählen, auf dem ich in den Jahren 1998 bis 2000 gearbeitet habe.

Ich erzählte ihr ausgiebig und voller Freude und Stolz von den ganzen Jungpferden die ich betreut und mit ausgebildet habe und von Caprice.

Jacqueline lächelte mich freudig an.

„Na dann verbindet Euch beide ja was ganz besonderes!“, lächelte mich Jacqueline freudig an und gab mir einen zärtlichen Kuss auf die Wange.

„Ja, ja…“, dachte ich mit einem frechen Schmunzeln. „Caprice und ich… ja, ja… Uns beide verbindet schon etwas ganz besonderes…!“

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