Leb wohl Raschid

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Raschid, mein Geliebter! Du bist grau geworden in den zwei kurzen Jahren, seit ich dich kenne! Wenn sich die Besucher Tag aus, Tag ein die Nase an der Scheibe aus Panzerglas platt drücken, die sie von den Raubtierkäfigen trennt, wenn sie dich im Freigehege hinter dem tiefen Wassergraben mit ihren Operngläsern beobachten, dann bist du noch immer der machtvolle, kraftstrotzende Königstiger für sie, den sie kennen. Sie warten darauf, dass du mit wiegendem Gang den Käfig durchmisst. Sie hoffen darauf, dass du dein mächtiges Haupt in den Himmel steckst und dein Fauchen hören lässt – das jagt ihnen Schauer der Wollust über den Rücken, wohl wissend, dass das Raubtier gefangen ist und in Ketten liegt.

Ich aber kenne dich besser! Ich habe mit dir die vielen stillen Nächte und auch die endlosen Tage geteilt, die sich für dich freud- und abwechslungslos hinschleppen, seit deine geliebte Zora von dir gegangen ist. Ich habe dein mächtiges Haupt in meinen Armen gewiegt, habe das Zucken der Sehnen und Muskeln deines gewaltigen Körpers auf meiner blanken Haut gefühlt, habe in das unergründliche Grün deiner Augen geblickt. Ich kenne das tiefe, leidvolle Seufzen deiner geschundenen Seele, wenn dich die Traumbilder heimsuchen, die dir das tiefe Dickicht deines heimatlichen Dschungels vorgaukeln, und die tausend und einen Gerüche, unter denen der eine immer mehr verblasst, der dich auf die Fährte von Zora führt…

Ich habe versucht, deine Trauer zu lindern, mit allem, was ich dir bieten kann! Nur manchmal ist es mir geglückt, einen kleinen Hauch des Feuers und der brennenden Begierde in deine Augen zu zaubern, die dort loderten, solange Zora noch an deiner Seite schritt. Ich habe begriffen, dass seit ihrem Tod für dich die Monate wie Jahre zählen – sie schleppen sich endlos dahin und saugen dir die Kraft und den Mut aus den Knochen! Selbst die Wärter, die in dir nur die gezähmte Bestie sehen, haben bemerkt, dass der stolze Bart unter deinem Kinn immer dünner wird, dass das satte Farbenspiel deines gestreiften Pelzes wie unter einem silbernen Schleier immer matter wird — wie das Grün der Wiesen, auf das der erste Schnee des Winters fällt.

Während der Sommermonate habe ich dich vernachlässigt. Meine Diplomarbeit und der Abschluss meines Studiums haben mich zu sehr in Anspruch genommen. Seit die Tage kürzer und die Nächte länger geworden sind, besuche ich dich wieder regelmäßig. Ich weiß, dass du auf meine Besuche wartest und Trauer dein Herz erfüllt, wenn ich einmal ausbleibe. Aber auch ich sehne mich nach dir, deinem so unverwechselbaren Geruch nach faulender Beute und scharfem Urin. Ich liebe die Gelassenheit und die Ruhe, die immer noch von deinem schlanken, schweren Körper ausgeht. Ich liebe das Spiel deiner Ohren und deiner Barthaare, die mir verraten, dass du mir mit der gleichen Sehnsucht begegnest, die auch mich erfüllt.

Wir haben schon lange nicht mehr miteinander geschlafen, obwohl du es immer noch magst, wenn ich mit flacher Hand über das weiche Fell auf deinem Bauch streichle, wenn meine Finger reibend und suchend zwischen deine Hinterläufe wandern. Wenn ich meine Hand fest um die wie harte Nüsse hervortretenden Hoden lege und sie drücke. Wenn ich dabei mein Gesicht im Fell deines Bauches vergrabe und meinen nackten Körper an dich schmiege. Dann geschieht es, dass die Trauer flüchtig weicht und sich Wollust in deinen schneller gehenden Atem mischt. Ich weiß, dass dir der Duft meiner feuchten, schleimenden Vagina verheißungsvoll in die Nüstern steigt und dich erregt…

Aber unser Spiel ist meist nur von kurzer Dauer. Ich fühle, wie deine gespannte Erwartung und Aufmerksamkeit nachlässt, wie deine Gedanken und deine Seele sich in Landschaften verlieren, in die ich dir nicht zu folgen vermag! Raschid, mein Geliebter! Es kränkt mich nicht, dass ich dir Zora nicht ersetzen kann und ich teile deine Trauer mit dir! Eng an deinen hingestreckten Körper gedrückt, genieße ich deine Wärme, dämmere zwischen deinen Pranken in mein Traumland hinüber, dessen dunkle Wälder nicht minder tief und unergründlich wie deine Dschungel sind…

Manchmal nehme ich Sabine mit auf meinen nachmittäglichen Besuchen in den Zoo. Ich zeige ihr die Tiere, nenne ihre Namen und manchmal erzähle ich ihr auch eine Geschichte über sie. Da ich vor Sabine keine Geheimnisse habe, weiß sie um meine tiefe Liebe zu Raschid. Seit längerem schon bittet sie, dass sie mich auch auf meinen nächtlichen Exkursionen in den Zoo begleiten darf. Ich habe das bisher immer abgelehnt, denn was tagsüber hinter Wassergräben, Glasscheiben und Gittern wie eine Ansammlung von liebreizenden Plüschtieren aus einem überdimensionalen Spielzeugladen wirkt, entwickelt nachts und im Mondschein eine archaische, animalische Magie! Dann werden die verschütteten Instinkte wach, geschärfte Augen verfolgen jede Bewegung und bis zum ersten Hahnenschrei gelten die uralten Regeln, die sich der Vorstellungswelt und der Kontrolle der Menschen entziehen.

Irgendetwas an diesem goldenen Sonntag im Herbst war anders. Als Sabine nach unserem Liebesspiel erschöpft und glücklich wegdämmernd die Frage stellte, beschloss ich, sie diesmal mitzunehmen auf meinem nächtlichen Spaziergang in den Zoo.

Kurz vor Mitternacht weckte ich sie. Erst zog sie schmollend die Decke enger um ihren immer noch nackten, schmalen Körper, aber als ich ihr mit meiner Zunge die Ohrläppchen liebkoste und dabei das Zauberwort „Raschid“ ins Ohr flüsterte, war sie sofort hellwach! Ich suchte für Sabine einen dunklen Jogginganzug aus meinem Schrank. Obwohl er beim Waschen eingegangen und mir viel zu klein geworden war, schlotterte er um Sabines zarte Glieder. Auch ich beschränkte mich Jogginghose, Turnschuhe und einen alten Pullover.

Die Hunde reagierten unruhig und verständnislos, als wir sie alleine in der Wohnung zurückließen, die Türe versperrten und durchs dunkle Treppenhaus hinaus auf die Straße liefen. Meine Wohnung liegt nur ein paar Straßen vom Park entfernt. Wir liefen los, ohne dass uns auch nur ein Auto begegnete, bogen auf den dunklen Weg ein, der in den Park führte. Ich lief voraus, hörte hinter mir das kurze erregte Atmen von Sabine, die mir dicht folgte, um mich in der Dunkelheit nicht zu verlieren. Wir durchquerten den Baumgürtel, der den Park umgibt und liefen hinaus auf die mondbeschienenen Wiesen. Es machte Spaß, in der hellen, kalten Nacht durch den einsam daliegenden Park zu laufen! Schon nach kurzer Zeit erreichten wir den hohen Metallzaun, der den Zoo zum Park hin abschließt. Wir liegen ein Stück am Zaun entlang, bis zum rückwärtigen Tor. Diese Tor ist ständig geschlossen und wird nur benutzt, um — weitab von den Besucherströmen — Gärtner, Handwerker oder Tiertransporter passieren zu lassen. Eine Kamera überwacht diesen Eingang und zeigt sein Bild auf einem Monitor in der Pforte am Haupteingang. Neben dem Tor gibt es eine schmale verschlossene Türe, die nie benutzt wird. Sie ist im Lauf der Jahre zu zugewachsen, dass nur Eingeweihte sie kennen. Das Buschwerk bewirkt außerdem, dass diese Türe dem neugierigen Auge der Kamera verborgen wird. Schon seit langem besitze ich einen Schlüssel zu dieser Türe.

Wir warteten auf einen günstigen Moment, als sich eine Wolke vor den Mond schob und es im Park stockdunkel wurde. Da schloss ich die Türe auf und Sabine und ich schlüpften hinein. Nicht weit von dem Gatter führt eine weitere Türe in das unterirdische Labyrinth, das sich unter Freigehegen und den Gebäuden es Zoos erstreckt und alles miteinander verbindet. Die Gänge langen im Dunkeln oder im Schein der Notbeleuchtung. Meine Augen hatten sich schnell an die Dunkelheit gewöhnt und mit der schlafwandlerischen Sicherheit einer Katze führte ich Sabine an der Hand durch die schweigenden Katakomben bis zum Raubtierhaus.

Ich glaubte förmlich, Sabines Herz vor Erregung Pochen zu hören. Ihre kleine Hand, die in meiner ruhte, war nass vor Schweiß und durch den Jogginganzug konnte ich die Hitze ihres Körpers riechen. Nach unserem Liebesspiel am Nachmittag hatten wir nicht geduscht und alle ihre Säfte, und die, die sie empfangen hatte, klebten an ihr und hatten sich zu einem aufreizend animalischen Odeur vermischt. Ich sog diesen Duft tief in meine Lungen und murmelte: „Gut! Das ist gut!“

Raschid lag wie immer im hinteren Teil seines Käfigs auf einer dünnen Schüttung aus Stroh — lang hingestreckt, das mächtige Haupt zurückgelegt. Als ich den Schießmechanismus auslöste und die Riegel klackend zurückfuhren, antwortete Raschid nur mit einem nervösen Schlagen der Spitze seines Schwanzes. Ich trat ein, dann ging ich auf die Knie, rief leise seinen Namen und lockte ihn. Sabine stand vor Aufregung zitternd noch außerhalb der Gitter. Beide waren wir völlig nackt, denn noch vor dem Eingang zum Raubtierhaus hatten wir unsere Kleider und die Schuhe abgelegt.

Langsam näherte ich mich Raschid, der bisher auf meine Lockrufe kaum reagiert hatte. Ich sah, wie sich sein gewaltiger Brustkorb regelmäßig hob und senkte. Er schien zu schlafen, aber ich wusste, dass er hellwach war, seit wir das Raubtierhaus betreten hatten. Jetzt hatte ich ihn erreicht und kniete vor ihm. Vorsichtig streckte ich meine Hand aus und legte sie ihm sanft auf den Leib. Dann ließ ich mich der Länge nach auf den Boden gleiten und schmiegte mich eng an Raschids Körper. Noch immer blieb sein Kopf in der zurück geneigten Haltung, aber er hob einen seiner Vorderläufe an, legte ihn mir um die Schultern und drückte mich mit unerwarteter Kraft an sich. Ich streichelte und liebkoste das mächtige Tier und unter meinen Berührungen lief ein Zucken durch seine Muskeln vom Kopf bis zur Schwanzspitze. Ich fühlte die aufsteigende Erregung, die sich auch auf Raschid übertrug.

„Raschid, mein Geliebter“ flüsterte ich, „ich bin heute nicht alleine, — ich habe Sabine mitgebracht, meine kleine Sabine, die ich genauso liebe wie dich!“ Flüsternd, schmeichelnd und streichelnd bereitete ich Raschid auf die Begegnung mit Sabine vor. Als ich mich aus seiner Umarmung löste, hob Raschid endlich den Kopf, öffnete seine Augen und fixierte das Mädchen, das nackt und bloß wie ein Schemen im Mondlicht hinter den Gitterstäben zu erkennen war.

„Komm jetzt her!“, forderte ich Sabine leise auf, und winkte ihr. Zögernd setzte sie sich in Bewegung, trat durch die schmale Pforte ein und schreckte gleich zurück vor der rauen, von Tigerklauen aufgerissenen Oberfläche der schweren Holzdielen. Sabine nahm den Weg an den Gitterstäben entlang, der sie im Bogen zu Raschid und mir führte. Raschid hatte sich nun aufgesetzt und gegen seine massige Größe, musste ich klein und verletzlich wirken. Sabine kauerte jetzt nur noch ein paar Schritte entfernt von uns auf dem Boden. Ihre von Angst, Aufregung und erwartungsvoller Lust geschwängerte Aura schlug uns wie eine Woge entgegen und Raschid witterte sie. Dann hörte ich es Plätschern auf den Holzdielen und wusste, dass sich Sabines Blase vor Aufregung entleerte. Der strenge Geruch nach Urin und Körpersäften, die sich mit dem schneidenden Raubtiergeruch vermischten, der sich in Jahrzehnten in den rissigen Holzdielen festgesetzt hatte, ließ Raschids Schwanzspitze nervös schlagen. Ihr Pochen mischte sich mit dem Schlag unserer Herzen, und ich glaubte, ihn in der hohen Kuppel des Raubtierhauses widerhallen zu hören.

Raschid war jetzt aufgesprungen und Sabine war vor ihm zurückgewichen. Der Königstiger warf sich krachend an die Gitterstäbe, rieb seinen Kopf und seinen Leib an ihnen. Ich beobachtete Raschid und jeder seiner Reaktionen, denn ich wusste, dass er Sabine und auch mich mit einem einzigen Schlag seiner klauenbewehrten Pranken töten konnte. Ich kauerte mich neben Sabine, legte ihr schützend meinen Arm um die schmalen Schultern.

„Du musst deine Angst überwinden“, flüsterte ich ihr ins Ohr, „schau ihm nicht in die Augen, sondern tu so, als ob du ihn ignorieren würdest. Reib dich wie er an den Gittern, und wenn er dir seinen Kopf entgegenstreckt, dann berühre seine Nase mit deiner!“ Dann schob ich Sabine dem Tiger entgegen. Ich spürte und sah Raschids Erregung. Schon lange hatte ich ihn nicht mehr so vital gesehen und Freude erfüllte mein Herz. Ich wollte, das er Sabine bestieg und sie begattete, denn ich wusste, dass sie nach dieser Erfahrung fieberte. Oft genug hatte sie mich nach allen Details befragt und mir von ihren wilden Träumen erzählt, in denen sie von einem Tiger geritten wurde. Sabine wusste, was das Reiben an den Gittern, die Nasenküsse und das spielerische Schlagen der Pranken bedeutete. Sie wusste, dass Raschid dieses Liebesspiel mit ihr spielen würde. Dass sie sich im richtigen Augenblick vor ihm auf den Boden kauern musste — mit tief gesenktem Kopf und Oberkörper, mit angewinkelten Beinen und leicht erhobenem Gesäß. Sie wusste, dass Raschid sich dann tänzelnd über sie schieben würde, bis sie die Muskeln seiner Hinterläufe links und rechts an ihrem Gesäß spüren konnte, dass er sich dann gekrümmt über sie beugen wurde zum Nackenbiss (vor dem meine dicke Halskrause, die ich ihr angelegt hatte, sie schützen würde). Dass dieser Biss sie zwischen den Hinterläufen Raschids fixieren würde — und dann würde sie an ihren weit gespreizten, schleimenden Schamlippen die tastende Spitze von Raschids langem Penis fühlen. Raschids langen, kräftigen, leicht gebogenen Penis, der erst sanft gleitend, dann von einem gewaltigen Stoß getrieben wie ein Pfahl bis zur Wurzel in ihre Scheide getrieben würde. Ein heftiger Schmerz würde sie durchzucken, wenn Raschids Penis ihre Vagina so abrupt füllte und dehnte. Sein Biss würde kräftiger werden und sie tief auf die Dielen drücken, Holzsplitter würden sich in ihre Knie bohren und ihre Brüste aufschürfen, ehe sie den zweiten Stoß empfing und ein Zittern durch Raschids Körper lief, während er den Inhalt seiner Samenblase bis tief in ihre Gebärmutter spritzte…

Mit einem Ruck würde Raschid dann seinen immer noch steifen Penis aus ihrer Scheide reißen und dann würden die Widerhaken die empfindlichen Schleimhäute ihrer Vagina aufreißen und zum Bluten bringen. Der Tiger würde mit einem Satz von ihrem Rücken springen, um dem erwarteten Prankenhieb der verletzten Tigerin und ihren gefletschten Reißzähnen zu entrinnen…

Sabines Aufschrei kam in genau diesem Augenblick: Schmerz, Wut, unendliche Lust lagen in diesem Schrei und sie warf sie tatsächlich herum und schlug mit der zur Klaue gekrümmten Hand nach dem zurückweichenden Tiger — so schnell und heftig, dass ihre spitzen Fingernägeln seine Nase trafen und eine Reihe blutender Furchen darauf zurück ließen. Dann übermannten Schmerz und Erregung meine kleine Geliebte und sie sank ohnmächtig in meine ausgestreckten Arme zurück.

Normalerweise hätte Raschid sich jetzt zurückziehen und sich in einer Ecke mit hochgestelltem Hinterlauf die Hoden und den abschwellenden Penis lecken müssen. Aber seine Erregung ließ nicht nach und leichtfüßig umtänzelte er uns, urinierte und rieb sich erneut an den Gittern. Da löste ich Sabines Nackenschutz und band mir selbst die dicke Halskrause um. Ich ging ein auf Raschids erneutes Liebesspiel, rieb mich ebenfalls an den Gittern und gab ihm Nasenküsse. Dann warf ich mich mitten im Käfig auf den Boden — in der gleichen Stellung wie vorher Sabine — und wartete auf meinen Geliebten! Ich fühlte den massigen Körper, der sich über mich schob, der meinen flach aufgerichteten Hintern zwischen seinen Schenkeln einklemmte wie in einen Schraubstock. Fühlte den Nackenbiss, der mich fixieren sollte — und empfing voll zitternder Erregung den stachelbewehrten, gekrümmten Tigerpenis, der sich mit hartem, schmerzendem Stoß tief in meine Vagina bohrte. Fühlte das Zittern, das durch den Körper des Raubtiers lief, als er seinen Samen in meine Gebärmutter entleerte…

Jetzt endlich zog Raschid sich auf sein Strohlager zurück und leckte befriedigt seine Genitalien. Sabine war aus ihrer Ohnmacht erwacht und schmiegte sich wie ein schnurrendes Kätzchen an mich. Als Raschid erschöpft zur Seite sank, krochen wir zu ihm auf sein Lager. Eng umschlungen fielen wir drei in einen tiefen Schlaf.

In dieser Nacht träumte ich, dass ich zusammen mit Raschid einen dichten Dschungel durchstreifte, auf der Suche nach Sabine. Mein Traum gaukelte mir Sabines liebes Gesicht vor, schemenhaft im grünen Zwielicht des Dschungels. Noch während ich versuchte, sie zu erreichen und nach ihr rief, verwandelte sich Sabines Gesicht langsam in das einer Tigerin, die Raschid lockte und sich dann — nach langem Liebesspiel — auf einer Lichtung mit ihm vereinigte. Raschid dreht sich noch einmal wie unschlüssig nach mir um, folgte dann aber der Tigerin ins undurchdringliche Dunkel des Dschungels und entschwand mit ihr… Schweißgebadet blieb ich im Stroh des Tigerkäfigs zurück.

Sabine schlief noch, als die ersten Strahlen der Morgensonne mich weckten. Sofort kam mir mein Traum von heute Nacht in den Sinn und was er bedeutete. Sabine murrte wie ein Baby, als ich sie sanft weckte und ihren Körper der engen Umarmung von Raschids steifen Pranken entwand. Ein letztes Mal streichelte und liebkoste ich das kühle Fell, strich im liebevoll über das vertraute Gesicht, das Sabines Kratzspuren trug und ließ meine Finger sanft über die geschlossenen Lieder seiner Augen gleiten.

Ich wusste, dass Raschid in dieser Nacht seine Zora wieder gefunden hatte und mit ihr zusammen für immer in das tiefe Dickicht eines fernen Dschungels entschwunden war, in den weder ich noch Sabine ihm würden folgen können…

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