Ein Waldspaziergang – Teil 2

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Ich muss zugeben, dass mich der Anblick dermaßen gefangen nahm, dass ich auch nicht mehr auf unsere Umgebung achtete.

Nicht nur, dass ich abgelenkt war — ich gebot diesem Treiben in aller Öffentlichkeit auch keinen Einhalt. Der Forst war groß und weitläufig und um diese Jahreszeit waren keine Wanderer zu erwarten. — Wir hatten hier ohnehin bei keinem unserer Spaziergänge mit Max und Rocco jemanden getroffen. Also sah ich weiterhin fasziniert zu, wie Valerie von Max auf die Knie bugsiert wurde, er sich vor sie stellte und ihr seinen Schwanz zu lecken gab, während Rocco voller Freude von hinten auf sie aufstieg.

Kurz bevor sie kam, drang die unangenehme Stimme in mein Bewusstsein. Eine Stimme, die vor Überheblichkeit triefte und uns alle zusammenzucken ließ. „Nun, das hier ist ja das Abscheulichste, was ich je in meinem Wald gesehen hab!“ Hinter mir trat ein ältliches Männlein aus dem Dickicht, eine aufgeklappte Schrotflinte am Riemen über der Schulter, in grüne Loden gehüllt, mit einem typischen Filzhut auf dem Kopf, einen Rucksack auf dem Rücken. Neben ihm stand hechelnd ein Jagdhund, der sehr interessiert in Roccos Richtung witterte.

Mir sackte das Herz in die Hose: Das musste der hiesige Förster sein. Ich schloss die Augen und sandte ein Stoßgebet in den Äther, aber der Alte blieb und verschwand nicht. Im Gegenteil, er trat noch einen Schritt näher und nahm seine Flinte in die Hände. Er klappte sie zu und richtete sie auf uns. „Kann mir mal jemand erklären, was das hier ist?“ Er fuchtelte mit dem Lauf herum, mal in meine, mal in Valeries und Max Richtung. Keiner von uns war in der Lage, auch nur ein Wort zu sagen. Der Jagdhund hatte sich inzwischen vorgewagt, er sah aufmerksam zu, was Rocco da noch immer tat. Valerie war nicht in der Lage, den Rüden zum Aufhören zu bewegen und blickte den alten Förster mit Entsetzen in den Augen an.

Dieser kniff die Augen zusammen und wandte sich an mich. „Können Sie mir das erklären, junger Mann? Wenn ich das richtig sehe, wird das Fräulein dort gerade von dieser Promenadenmischung gefickt. Passt das zu einem braven Christenmenschen?“

Ich hob die Schultern und brachte kein Wort heraus. Im Übrigen hatte sich das auch eher nach einer rhetorischen Frage angehört. Valerie hatte sich inzwischen von Rocco freigemacht — also sich unter ihm herausgewunden — und war aufgestanden. Sie blickte zu Boden. Max schob seinen Schwanz zurück in die Hose und machte einen Schritt auf den Förster zu. Dieser hob sein Gewehr. „Halt, Freunde. Alle jetzt die Hände hoch, sonst knallt’s!“

Wir reagierten wie eine einzige Person. Mit einer Schusswaffe vor Augen diskutiert man nicht. Dennoch wagte Max einen Vorstoß: „Du bist doch der Bohringer Sepp. Wir kennen uns doch von der Kirchweih vor zwei Jahren. Nun mach hier keine Staatsaffäre…“

Eine ruckartige Bewegung der Flinte ließ ihn verstummen. Stattdessen ergriff der alte Mann im Lodenmantel das Wort. „Und Du bist der Branninger Max. Ich hab noch Deinen Vater gekannt, der würd sich schön wundern, wenn er das hier sehen könnte. Gehört das blonde Fräulein zu Dir?“

Max schüttelte den Kopf und deutete auf mich. Der Förster wandte sich mir zu: „Du bist an Zugereister, gell? Ihr bringt’s seltsame Sitten hierher, das muss ich schon sagen. Stört Dich das nicht, wenn Deine Frau von einem Hund gefickt wird?“ Ich schluckte und wollte gerade antworten, als der alte Mann Valerie zu sich heranwinkte. „Und sie, Fräulein? So lang, so schlank, so hübsch! Find‘ sich da kein besserer Liebhaber als der da?“ Er deutete mit dem Lauf auf Rocco, der sichtlich irritiert um Valerie herumstrich, wegen des Jagdhundes aber lieber einen gewissen Sicherheitsabstand einhielt. Dieser hatte inzwischen nämlich auch begonnen, Valeries Körpermitte ausgiebig zu beschnuppern.

Wieder ergriff Max das Wort: „Jetzt mach halblang, Sepp. Hast was Tolles zu sehen bekommen. Am besten, Du vergisst das alles hier und gehst Deiner Wege.“ Der Alte schwieg und wir schöpften Hoffnung, nur Valerie musste sich jetzt der Schnauze des Jagdhundes erwehren, die immer forscher zwischen ihre Beine drängte. Endlich gab sich der Förster einen Ruck. „Nee, so einfach kommt’s ihr mir nicht davon. Die Herren, voran. Um das Fräulein kümmere ich mich.“

Er deutete mit der Flinte in die Richtung, aus der er gekommen war und Max und ich bewegten uns dorthin. Dann trat er zu Valerie, hängte sich die Flinte wieder über die Schulter, zerrte ein Halsband aus dem Rucksack, dass er Valerie um den Hals legte und mit einem Klacken befestigte er eine Hundeleine daran. „Wenn das Fräulein eine Hündin sein will, den Wunsch kann ich ihr auch erfüllen. Ihr beide da, geht’s los. Immer stramm dem Weg folgen.“

Wir taten, was er sagte, denn er hatte wieder seine Schrotflinte in der Armbeuge. Mit der freien Hand zog er Valerie an der Leine hinter sich her, die nun laufend von dem Rüden des Försters genau zwischen ihren Beinen angestupst wurde: Der Hund schien ebenfalls zu wissen, was es dort zu erringen gab. Rocco rannte derweil jaulend neben Valerie her, traute sich aber nicht, dem wesentlich größeren Konkurrenten den Platz streitig zu machen.

Wir gingen etwa zwanzig Minuten durch den Wald, ohne das ein Wort gesprochen wurde. Irgendwann tauchte ein kleines Haus auf, aus dessen Fenstern mattes Licht fiel. Der Förster trat zur Tür, zog einen Schlüssel heraus und öffnete sie. Sein Jagdhund nutzte die Gelegenheit, um seine Schnauze komplett unter Valeries kurzes Röckchen zu schieben. Er begann, sie ausgiebig zu lecken und sie konnte ein Aufstöhnen nicht unterdrücken. Max wollte dazwischen gehen, aber der Förster zog seinen aufdringlichen Hund rechtzeitig am Halsband zurück. Er trat in das Haus ein und bedeutete Valerie mit einem Ruck an der Leine, ihm zu folgen. Erneut machte Max Anstalten, dies zu verhindern, aber ich ergriff seinen Arm und schüttelte den Kopf. Noch wussten wir nicht, was der alte Mann genau vorhatte, es gab also keinen Grund, Ärger zu machen.

Nach einem kurzen Moment erschien er erneut in der Tür und winkte uns zu. „Kommt’s schon herein ins Försterhaus.“ Wir folgten seiner Aufforderung. Drinnen war es warm, nachdem wir den Windfang hinter uns gelassen hatten öffnete sich ein großzügiger Wohnraum mit einem brennenden Kamin, mehreren feudalen Clubsesseln und einer interessant bestückten kleinen Kofferbar. Valerie stand in der Mitte des Raumes, der mit einem großen, flauschigen Fell ausgelegt war. Der vorwitzige Jagdhund saß mit hechelnder Zunge einige Meter neben ihr. Ihm fiel es sichtlich schwer, Platz zu behalten, er schien aber bestens abgerichtet zu sein, denn er wagte bei allem offensichtlichen Begehren nicht, sich vom Fleck zu bewegen.

Der Förster warf seinen Lodenmantel ab, hängte die Flinte an einen Haken an der Wand und deutete auf die Sitzgelegenheiten. „Die Herren, nehmen sie doch bitte Platz. Ach, und bedienen Sie sich bitte an meiner bescheidenen Bar.“ Dann wandte er sich an Valerie. „Und sie, Fräulein, entkleiden sich jetzt komplett. Ach was, die Wollstrümpfe behalten sie ruhig an, das ist besser für ihre hübschen Knie.“

Valerie sah mich an und ich nickte ihr zu. Mit wenigen Handgriffen hatte sie sich der Jacke, des Minirocks und der Schuhe entledigt. Eigentlich bot sie einen anregenden Anblick: Die wollenen, schwarzen Overknees, die ihr bis zum Ansatz der Oberschenkel reichten, das lederne Hundehalsband und die herabbaumelnde Leine. Sie stand da und ihre Nasenflügel bebten. Auch das hatte etwas.

Der Förster vergewisserte sich, dass sowohl Max als auch ich etwas zu trinken hatten, dann setzte auch er sich in einen der freien Sessel. Valerie stand vor uns wie in einer Manege. Ich sah ihr an, dass sie begann, dieses Situation erregend zu finden. Der Jagdhund winselte und versuchte unauffällig, zu ihr zu robben.

Endlich räusperte sich der Bohringer Sepp, der Förster. Und hob sein Glas. „Nun, Fräulein, knien sie sich mal hin, genau auf das Fell, auf dem sie stehen.“ Seine Stimme klang fest und duldete keinen Widerspruch. Sie tat, was er ihr aufgetragen hatte. Dann wandte er sich an uns und hob sein Glas. „Weißt, Max, davon träum‘ ich schon lang. Aber ich hab nie ein so hübsches Fräulein dafür begeistern können. Also, wenn ihr auch das Zusehen genießen könnt, seid bitte meine Gäste.“

Dann pfiff er kurz auf den Fingern und drei weitere Jagdhundrüden stürmten ins Zimmer. Sie orientierten sich kurz, sahen Valerie und nahmen Witterung auf. Der Begleiter des Försters gab ein freudiges Kläffen von sich und sprang Valerie an. Nach kurzer Zeit seufzte und stöhnte sie unter dem harschen Andrang der vier bestens ausgebildeten und zielstrebigen Hunde. Sie schienen untereinander sogar eine Reihenfolge ausgemacht zu haben: Nie rangelten sie darum, wer dran kommen dürfte. Einer nach dem anderen bestieg sie und fickte sie in den Himmel. Das ging sehr lange so, uns Männern bot sich eine prächtige, variantenreiche Show und wir verstanden uns immer besser. Rocco lag am Kamin und jaulte manchmal verdrießlich. Mit diesen viel zu großen Hunden konnte und wollte er sich offenbar nicht anlegen.

Der Sepp und wir wurden an dem Abend noch gute Freunde, während sich Valerie die ganze Zeit mit der gut eingespielten Jagdhund-Meute vergnügte und dabei einige erstaunliche Erfahrungen machte.

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