Maniac – Teil 13 – Die Zuchtmeisterin

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Zum ersten Teil

So hatte ich also nun vier geile, willige und hübsche, ja, sogar recht gut aussehende Mädels, die mir jeden Wunsch von den Augen ablasen. Das war schön, aber auch anstrengend. Vor allem deshalb, weil meine Damen von mir Dinge erwarteten, die ich ihnen von mir aus eigentlich nicht geben konnte, denn ich war und bin kein Sadist. Es entspricht nicht meinen Neigungen, anderer Menschen Herr zu sein, sie zu quälen und zu demütigen, selbst wenn diese es sich noch so sehr wünschen. Sicher, einmal in mir geweckt, barg diese Art der Sexualität schon einen gewissen Reiz in sich. Ebenso, wie es mich einmal gereizt hatte, ein sehr junges Mädchen zu vernaschen, einen Teeny, ein Girl, das vor mir noch nie einen Mann gehabt hatte. Aber ebenso, wie mir die Affäre mit Kerstin seinerzeit nach einiger Dauer auf den Keks gegangen war, so erging es mir auch jetzt. Ich wurde der ständigen Anstrengung müde, mir immer wieder Dinge ausdenken zu müssen, die nicht meinen wahren Gefühlen und Empfindungen entsprangen, die nicht intuitiv da waren, sondern erst mühsam im Kopf kreiert werden mussten, um dann in die Tat umgesetzt zu werden. Mir hatte es stets sehr viel mehr Spaß gemacht, eine Frau zu verwöhnen und sie dadurch zum Höhepunkt zu bringen, dass ich besonders zärtlich und einfühlsam war. Mir war es lieber, eine Frau schon mit dem Spiel meiner Zunge auf ihrem Kitzler so heiß zu machen, dass mein Schwanz nur doch den letzten Kick bringen musste. Ich war überzeugt, dass ich mehr vom Sex habe, wenn es mir gelingt, die natürlichen Hemmungen meiner jeweiligen Partnerin durch die Vermittlung von zärtlicher Lust abzubauen, als – letztendlich lief es zwar auf dasselbe hinaus – dies durch Schmerzen und Erniedrigung herbei zu führen.

Leider waren meine Damen da ganz anderer Auffassung. Sie wollten es hart. Ein Abend ohne Peitsche, Rohrstock und entsprechende Züchtigungen war ein verlorener Abend. Ein Orgasmus, der ungefesselt erlebt wurde, war nur ein halber Orgasmus. Schmerzen mussten gegeben und genommen werden, nur dann war das Ziel erreicht. Zum Glück hatte ich Jutta, meine Zuchtmeisterin. Sie tat all das was mir schwer fiel und zum Teil auch echt ankotzte, mit wahrer Begeisterung und voller Inspiration

Ganz besonderes Talent Schmerzen zu erleiden, entwickelte – neben Christiane – die an sich so einfältig und kalt wirkende Conny. Sie überschritt innerhalb kurzer Zeit alle Grenzen, die ich mir vorstellen hatte können.

Ihren größten Genuss erzielte sie wohl, als Jutta ihr eines Abends mit einer brennenden Kerze von fast acht Zentimeter Durchmesser und reich mit dicken Ornamentwülsten versehen, die Möse bearbeitete und ihr dann einen Wachsabdruck von Fotze und Brustwarzen fertigte. Sie ließ das heiße Kerzenwachs erst auf die hoch erigierten Warzen tropfen, wo es erstarrte und naturgetreue Nachbildungen ihrer dicken Nippel erzeugten, dann, als Jutta merkte, wie sehr Conny dies genoss, mussten Christiane und Ida ihr die Beine auseinanderhalten und Jutta überzog Conny gesamte Möse mit kochend heißem Wachs, das sie möglichst dick und dennoch gleichmäßig verteilte. Ich konnte – und kann – mir nicht vorstellen, was an solchen Praktiken erotisch sein soll, doch Conny genoss es über alle Maßen. Sie wurde derart geil davon, dass sie praktisch in einen Dauerorgasmus verfiel, der seinen absoluten Höhepunkt erreichte, als Jutta ihr die Wachsmaske von der Fotze entfernte und dabei eine ganze Menge an Schamhaaren ausriss. Ihre Schreie gellten mir noch lange danach in den Ohren.

Christianes Spezialität aber war der Analverkehr geworden. Nicht lange, und sie konnte durch einen dicken Dildo im Arsch, natürlich aber auch durch meinen Schwanz, genauso schnell und zuverlässig den Orgasmus erleben, wie dann, wenn sie in die Fotze gefickt wurde. Sie begann systematisch, ihr Arschloch zu trainieren, bis es ihr keine Mühe mehr bereitete, auch dickste Kaliber darin aufzunehmen. Die logische Konsequenz daraus war, dass Jutta und ich ihr nun auch regelmäßig anale Faustficks verpassten. Insbesondere wenn sie eine meiner Pranken mit ihrer Rosette verschlungen hatte, war für Christiane der höchste Feiertag.

Ida aber, – und ich muss zugeben, dass mich das am meisten schockte, denn immerhin war sie ja noch immer mit mir verheiratet, – schoss stets den Vogel ab.

Keine von den anderen war so hemmungslos in ihrer Hingabe und Unterwerfung wie sie. Keine ertrug härtere Schläge, tiefere Demütigungen und anhaltendere Schmerzen. Sie ging über alle Grenzen hinaus. Jutta hatte eines Tages die Idee, sie zu piercen. Diese Idee wurde auch prompt in die Tat umgesetzt. Jutta übernahm es eigenhändig, Ida die großen Nippel und – ich traute meinen Augen nicht – auch die Schamlippen zu durchstechen. Sie ging dabei ziemlich rigide vor: Als mir klar wurde, was sie vorhatte, machte ich den Vorschlag, wenigsten Vereisungsspray zu benutzen, damit eine gewisse Lokalanästhesie erreicht wurde. Jutta lachte mich nur aus. Nein, nein, es musste ohne jedes schmerzstillende Mittel gemacht werden, sonst würde Ida ja gar nicht zu schätzen wissen, was mit ihr geschehen war. Mit einer dicken Stricknadel, die sie lediglich zur Desinfektion in Alkohol getaucht gehabt hatte, stach Jutta die Löcher. So groß die Schmerzen auch gewesen sein mochten, die Ida dabei erdulden musste, sie führten dazu, dass sie einen Orgasmus von urgewaltigen Ausmaßen erlebte und Jutta anschließend voller Dankbarkeit die Füße küsste!

Überhaupt hatte speziell Ida mittlerweile ein Verhältnis zu Jutta entwickelt, das ich kaum noch nachvollziehen konnte. Ihr Ton, ihre Art sich zu geben, war Jutta gegenüber von fast hündischer Anhänglichkeit. Auch zu mir verhielt sie sich absolut devot. Doch, davon war ich bald schon fest überzeugt, wenn Jutta ihr befohlen hätte, mit dem Schädel so lange gegen eine Wand zu rennen, bis dieser platzte, Ida hätte es getan.

Es dauerte einige Wochen, bis die so entstandene Wunden wieder ganz abgeheilt waren. Vor allem, weil Jutta die Wunden nie ganz ruhen ließ, sondern immer wieder nachbohrte, dehnte und weitete, damit – so erklärte sie mir – später auch dicke Metallteile durch die Löcher passten. Jedes Mal, wenn Ida zur Nachbehandlung dran war, nutzte Jutta dies außerdem weidlich dazu aus, ihr neue Schmerzen zuzufügen. Und Jutta war brutal. Ohne jedes Mitleid, ohne jede Sanftmut wurde Ida mit Rohrstock und Peitsche behandelt und dabei keineswegs die Brüste und die Möse ausgelassen, obwohl dort doch die frischen Wunden waren. Erbarmungslos bekam Ida die ihr zustehenden Prügel verabreicht, auch wenn hinterher die Wunden wieder heftig bluteten. Die einzige Schonung, die Ida von ihrer Zuchtmeisterin zugestanden wurde, war dafür keine echte Schonung, sondern schon wieder eine Bestrafung. Jutta verbot ihr, – wegen der Gefahr einer Infektion, – solange zu ficken, einen Schwanz in ihre Fotze zu lassen, bis die Wunden vollständig abgeheilt waren. Dieses Verbot traf Ida sicherlich härter, als jeder Schlag, den Jutta oder ich ihr hätten verpassen können. Oftmals jammerte sie, dass ihr der Schwanz ihres Peters so sehr fehlte und vor allem, dass ihr schon bald keine Ausrede mehr einfiel, wie sie ihn noch weiter vertrösten konnte, ohne Gefahr zu laufen, ich für ganz zu verlieren. Doch auch hierfür hatte Jutta Abhilfe. Sie befahl kurzerhand, Ida solle zum nächsten Date Conny hinzu ziehen und Conny sollte dafür sorgen, dass der Gute seinen Saft loswurde. Ida durfte nur assistieren. Idas Protest auf diese Anweisung hin war heftig, doch Juttas einzige Reaktion auf Idas Gemaule war eine schallende Ohrfeige, die Ida sofort zum Schweigen brachte.

Auch Sascha, den meine Sklavinnen schon fast im Übermaß in ihre Spiele integrierten, durfte solange seinen dicken Riemen nicht in Idas Fotze stecken, bis Jutta ihr ok dazu gab.

Apropos Sascha!

Eine ganze Zeit war er derjenige von uns beiden, der rundum glücklich mit der neuen Situation war, denn er hatte Sex satt. Es verging ja kaum ein Tag, an dem in meiner Wohnung nicht gefickt wurde. Und, – egal ob ich da war, oder wieder einmal in Prag, – Sascha kam immer auf seine Kosten. Ob Christiane, Conny oder – bis zur Piercingaktion – Ida, eine der Fotzen stand ihm immer zur Verfügung, in regelmäßigen Abständen auch noch Jutta selbst.

Doch dann, es war schon gegen Ende des Sommers und Ida war wieder voll im Fickeinsatz, die Durchstiche in Brüsten und Schamlippen waren erstklassig verheilt und die Löcher längst mit Stäben und Ringen aus Chirurgenstahl verziert, bemerkte ich erste Anzeichen, dass es sogar ihm, dem Potenzwunder, langsam Zuviel wurde. Er verlor mehr und mehr das Interesse. Wo er zuvor schon immer voller Begeisterung mit dem Schwanz wedelnd auf der Treppe vor der Haustür gestanden hatte, wenn die Sklavinnen, – allein oder auch zu mehreren, – in den Hof rollten, blieb er plötzlich einfach in der Sonne liegen und bequemte sich meist erst auf Zuruf von Jutta oder mir, mit zu kommen in die Wohnung, um seine Pflichten als Hauptbeschäler unseres Clubs zu erledigen. Dann, an einem Sonntagnachmittag, verweigerte er zum ersten Mal überhaupt die Arbeit. Er zog den Schwanz ein, tat, als hätte er Juttas Pfiff gar nicht gehört und verdrückte sich in den Garten, wo er mit den Bären herum tollte. Jutta berichtete mir davon und schlug vor, Sascha mit Potenzmitteln und Stärkungspräparaten zu füttern. Ich sah sie entsetzt an und gab nur einen einzigen Kommentar ab. Indem ich ihr den Vogel zeigte, fragte ich sie: „Spinnst du jetzt ganz?“

Das hätte ich nie und nimmer zugelassen. Wenn ein Mann aus eigener Entscheidung zu solchen Mittel greift, ok. Er hat es sich überlegt und sich entschieden, wissend auf was er sich einlässt. Sascha, – oder jedes andere Tier, – konnte keine eigene Entscheidung treffen. Und ich würde dafür sorgen, dass ihm kein Präparat ins Futter kam, denn weder ich noch Jutta konnten beurteilen, ob und wenn ja, welche Nebenrisiken damit verbunden waren.

Nein, nicht dass ich es den Mädels nicht mehr gegönnt hätte, mit Sascha zu ficken. Ganz im Gegenteil! Doch Doping akzeptierte ich nicht. Stattdessen nahm ich mir vor, in möglichst naher Zukunft mit meiner Freundin Isabel zu telefonieren. Zum einen, – so nahm ich an, – war sie im Besitz von zwei besonders prachtvollen Rüden, Napoleon und Wellington, zum andern hatte sie viel Erfahrung im Umgang und der Ausbildung von Rüden zu diesem ganz speziellen Zweck. Vielleicht konnten ja meine beiden Bären, die sich zu wirklich prachtvollen Exemplaren ausgewachsen hatte, bei ihr in die Schule gehen. Ich selbst traute mich das nicht, denn, anders als Sascha waren die beiden Hofhunde und keine Stubenhocker. Ihr Reich war der Hof bis an seine äußersten Grenzen, ihn bewachten und beherrschten sie. Und insbesondere Bär mit seinen fast fünfundfünfzig Kilogramm Kampfgewicht war zu einem recht dominanten Rüden geworden, der außer meiner Person nichts und niemand über sich in der Rangordnung erduldete. Ob er mich als Ranghöheren noch geduldet hätte, wenn er in meiner Gegenwart eine meiner Frauen, der Tabupersonen, vögeln hätte dürfen? Ich bezweifelte es und ließ deshalb die Finger davon.

Ich besprach das Thema mit Jutta intensiv. Leider, – zum ersten Mal auf unserem gemeinsamen Weg, – mochte sie sich mit meiner Argumentation überhaupt nicht anfreunden. Sie maulte und moserte und bruttelte solange herum, bis mir nichts anderes übrig blieb als ihr nachhaltig klar zu machen, dass auch sie mich als obersten Herrn und letzte Instanz auf diesem Hof zu akzeptieren hatte. Ich war und bin – wie gesagt – kein Sadist, doch meine Prinzipien wusste ich zu bewahren, auch wenn es nur unter dem Einsatz solcher Methoden möglich war.

Als ich ihr mit einem etwa sieben Zentimeter breiten, sehr kräftigen Riemen aus geschmeidigem Latigoleder, den ich erst kürzlich als Ersatzteil für einen meiner Westernsättel gekauft hatte, den Hintern ordentlich versohlt hatte und sie danach kurz und heftig in den Arsch gefickt hatte, – auch sie mochte diese Art von Sex mehr als gerne, – wurde sie wieder ruhig und gefügig. Ich hatte anschließend wieder die Jutta vor mir, die ich so zu schätzen gelernt hatte.

Nur ihre Mitsklavinnen hatten es an diesem Nachmittag und Abend besonders schwer. Sie ließ ihren ganzen Frust und ihre Unmut an ihnen aus.

Im Übrigen war der Sommer ein sehr schöner und erfolgreicher.

Mit Ingrid hatte ich mich soweit wieder arrangiert, wir sahen uns regelmäßig, vögelten bis zur Bewusstlosigkeit, – mittlerweile ohne jede Scham ausschließlich bei ihr zu Hause und sogar dann, wenn Kurt zu Hause war und in seinem Arbeitszimmer saß, – und hatten auch sonst in jeder Beziehung unseren Spaß

Ende August konnte ich feststellen, dass mein Prager Projekte mehr als erfolgreich verlaufen würden. Die normale Geschäftstätigkeit lief ebenfalls sehr gut, meine Mitarbeiter zogen mit, waren zu einem recht zuverlässigen Team zusammen gewachsen, die von Claudia, meiner Sekretärin und mittlerweile rechten Hand auch dann effizient koordiniert wurden, wenn ich in Prag war.

Der Rubel rollte, ich wurde schön langsam wohlhabend.

Was mir fehlte, war Zeit.

Ich war in Prag in eine Phase gekommen, die mich manches Mal drei, vier Tage, oft aber auch mehr als eine Woche am Stück, dort band. Längst hatte ich stand mir eine riesige Wohnung von mehr als zweihundert Quadratmetern zur Verfügung. Das Ministerium hatte mir die wundervolle Altbauwohnung mitten in der Prager Altstadt und mit einem traumhaften Ausblick sowohl auf den Hradschin als auch auf die Moldau zugewiesen und diese freundlicherweise, – zwar nach meinen Anweisungen, aber – auf Kosten der Regierung, hergerichtet. Dort wohnte ich und hatte zugleich mein Prager Büro.

Mein Sohn und der Hof waren nicht schlechter versorgt, als mein Geschäft. Ich hätte also zufrieden sein können. Ich war es auch, dennoch musste ich feststellen, dass mir das eine oder andere entglitt, dass ich durch meine häufige Abwesenheit mit Situationen konfrontiert wurde, die sich sonst vielleicht nicht eingestellt hätten.

So kam es, dass ich Ende August, nach dem ich von Dienstag über das Wochenende bis zum Donnerstag der darauf folgenden Woche in Prag gewesen war, bei meiner Rückkehr von etwas erfahren musste, das ich vermutlich ebenso wenig geduldet haben würde, wie die Verabreichung von Potenzmittel an Sascha.

Jutta hatte begonnen, meine Sklavinnen, – insbesondere meine Frau Ida, – zu Nutten zu machen.

Wie?

Nun zunächst fing alles damit an, dass wir eine Bekannte aus früheren Tagen wieder trafen. Alles andere erfuhr ich dann aus dritter Hand, Ida erzählte mir vieles, anderes erfuhr ich erst auf Umwegen.

Das Bordell

Anfang des Sommers, kurz nachdem Ida und Conny bei mir als Sklavinnen eingeführt worden waren, ging ich eines Nachmittages mit Jutta in die Stadt um ein paar Einkäufe zu erledigen. Wir waren gerade mit allem fertig geworden und hatten Lust auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen bekommen. Also gingen wir ins nächstbeste Café.

Das nächste Café war zwar brechend voll, da wir aber keine Lust hatten, nach einer anderen Möglichkeit zu suchen und noch lange in der Stadt herum zu laufen, suchte ich nach einer Möglichkeit, wo wir uns dazu setzen konnten. Dort, am Fenster, war ein einziger Tisch, der nur von einer Person besetzt war. Sie saß mit dem Rücken zu mir, ich konnte zunächst nur erkennen, dass es sich um eine ziemliche Matrone mit einer atemberaubenden, schwarzen Mähne handelte, die dort saß, ihren Kaffee schlürfte und zum Fenster hinaus starrte.

Ich steuerte genau diesen Tisch an, trat neben die Dame, räusperte mich kurz um ihre Aufmerksamkeit zu erwecken und wollte, – als sie sich umdrehte, – eben höflich fragen, ob sie es akzeptierte, wenn wir uns zu ihr setzten, doch da blieb mir die Stimme weg. Ich sah erstaunt in das Gesicht einer Freundin aus längst vergangenen Tagen.

Erika, so hieß meine Matrone, war mir einst fast so was wie eine Sandkastenfreundin gewesen.

Wir kannten uns aus Zeiten, die ich schon fast zu meiner Kindheit zählen mochte. Als Teenager, gerade mal vierzehn, fünfzehn Jahre alt, hatten wir uns regelmäßig in den damals einschlägigen Kneipen getroffen und uns immer bestens verstanden. Dies mochte vor allem daran liegen, dass wir auf den Tag, ja – so fanden wir heraus – auf die Stunde genau gleich alt waren. Leider hatten wir uns später, als ich zur Bundeswehr musste und anschließend zum Studium nach Karlsruhe, aus den Augen verloren. Später, als ich wieder zurück in meiner heimatlichen Umgebung war, hatte ich von gemeinsamen Bekannten erfahren, dass Erika eine ganz eigenartige Karriere gemacht hatte: Sie war Inhaberin eines der beiden Bordelle in der Stadt geworden.

Wie? Das konnte und wollte mir niemand näher sagen.

Ich hatte mir schon oft vorgenommen, sie dort einmal zu besuchen, aber irgendwie hatte ich einfach nie die Zeit dazu gefunden. Nun, durch puren Zufall, saß sie vor mir.

Auch Erika erkannte mich sofort wieder, sprang freudestrahlend auf, fiel mir um den Hals, küsste mich ungeniert vor all den Leuten im Lokal mitten auf den Mund und gab mir unmissverständlich zu verstehen, wie sehr sie sich ebenfalls über diesen Zufall freute.

Als sie so vor mir stand, konnte ich rasch meine Augen über ihr Äußeres fliegen lassen und musste feststellen, sie hatte sich sehr verändert. Das einzige, das noch an den grazilen, schlanken und geschmeidigen Teenie erinnerte, den ich gekannt hatte, war die lackschwarze Mähne. Dichte, schwere Flechten, die ihr fast bis zur Hüfte herab fielen.

Aber sonst? Ihre Kleidung war, – gelinde ausgedrückt, – schrill. Sowohl was die Farben als auch was den Schnitt betraf. Alles was sie trug wirkte teuer, aber, schon wegen der schreiend grellen Farben und weil eigentlich nichts so richtig passte, schlampenhaft.

Hals, Finger und Handgelenke waren überladen von schwerem, massiven Schmuck, der sicherlich echt sein mochte, aber allein schon durch seine ungeheure Menge eher billig wirkte.

Sie war dick geworden. Nein, eher schon fett, denn ich schätzte sie auf mindestens neunzig Kilo, eher mehr, obwohl sie nicht sehr groß, – vielleicht gerade mal Einssechzig, – war. Sie hatte ihre geringe Größe etwas durch extreme Highheels mit bleistiftdünnen Metallabsätzen – echten Stilettos – von gut zehn Zentimeter Höhe etwas kaschiert, leider betonte dies noch eher ihre fette Wampe, den dicken Hintern, den gewaltigen, alle Dimensionen sprengenden Busen und ihre schrill bunte Kleidung.

Sie schien regelmäßig Urlaub im Süden zu machen oder – was noch naheliegender schien – häufig unter einem Solarium zu liegen, denn sie war tief braun. Die Bräune aber konnte nicht darüber hinweg täuschen, dass sie offensichtlich sehr ungesund lebte, denn ihre Haut war schon recht faltig und irgendwie grau unter der Bräune und ihre Augen waren die einer notorischen Alkoholikerin, von roten Adern durchzogen, etwas trüb und immer unstet.

Dennoch, ich freute mich wirklich sie zu sehen. Keine Frage.

Ich stellte ihr Jutta vor, dann setzten wir uns zu ihr. Wir tauschten Erinnerungen aus, kamen vom Kaffee schnell auf eine Flasche Schampus, die ich spendierte und waren so recht rasch in einer gelösten Stimmung. Beschwingt durch den Schampus hatte ich auch keinerlei Hemmungen, Erika nach ihrer Karriere und nach ihrem Puff zu fragen. Erst war sie etwas reserviert, als ich ihr diese Frage stellte, doch wieder einmal, – wie so oft, – griff Jutta, die bis dahin recht ruhig da gesessen hatte, helfend ein. Freimütig und unverblümt berichtete sie Erika von unserer besonderen Beziehung und von unserem kleinen Club. Natürlich nicht von unseren Spielen mit Sascha. Damit war das Eis gebrochen, Erika lud uns ein doch mit zu kommen und ihren „Laden“ zu besichtigen.

Gesagt, getan, kaum eine Viertelstunde später waren wir auf dem Weg dorthin.

Ich staunte nicht schlecht, als wir kurze Zeit später vor einem mächtigen alten Patrizierhaus standen, fünf Stockwerke hoch, ein richtiger Klotz von einem Bau.

„Das ist es?“

Erika nickte nur und führte uns lächelnd über den Hof zur Hintertür. Sie schloss auf und bat uns herein. Durch einen Lagerraum, der bis zur Decke vollgepackt war mit Getränkekisten und Lebensmittelpackungen aller Art, in eine große Küche, wie ich sie eher in einem leistungsfähigen Hotel erwartet hätte und durch eine elektrisch und automatisch öffnende Schiebetür kamen wir hinter die Bar.

Mann, der Schuppen war riesig!

Am blitzend blank polierten Tresen hatten bestimmt zwanzig Menschen bequem Platz. Im Raum verteilt sah ich etwa fünfundzwanzig kleine Bistrotischchen, an denen jeweils vier Stühle standen. An den Wänden sah ich Zugänge zu diversen diskreten Nischen, leise Hintergrundmusik und das Surren eines Super–8–Projektors, der in einer etwas größeren Nische einen glasharten Porno auf eine ordentlich in eine Wandfläche integrierte Leinwand projizierte, bildeten die Hauptbestandteile der Geräuschkulisse.

Alles sah sauber und gepflegt aus, war gut in Schuss.

Obwohl erst früher Nachmittag, war die mehr als schummrige Beleuchtung an, alles war darauf ausgerichtet, potentielle Freier zu empfangen und ihnen auch am helllichten Tag das Gefühl von Nachtleben zu suggerieren, denn es gab kein einziges Fenster, durch das auch nur der kleinste Sonnenstrahl hätte herein fallen können. Schwarzlicht und rote Lämpchen erzeugten gemeinsam eine düstere und doch seltsame Atmosphäre.

Am Tresen lehnte eine Bardame, die meine Blicke durch geradezu atemberaubende Formen, lange rotblonde Locken und ein aberwitziges Dekolleté auf sich zog. An einigen Tischen saßen, – immer einzeln und auf den ganzen Raum verteilt, – eine Reihe von Mädels, alle – soweit ich das in dem spärlichen Licht beurteilen konnte – jung, recht hübsch und sehr gut gewachsen. Ich zählte insgesamt ein Dutzend Girls. Beachtlich!

Es gab zwar für jeden Geschmack etwas, von gertenschlank bis mollig und enorm vollbusig, von verspielt sexy bis zur düsteren Ledermontur einer Domina, aber nicht eines der Mädels erweckte auf den ersten Anblick den Eindruck einer Schlampe. Drei der Mädels waren, das sah ich auf den ersten Blick, Farbige, eine davon, eine sehr große Frau, – bestimmt einsachtzig oder mehr, – mit kräftigen Armen und Beinen und einem beeindruckend großen und trotzdem wohl geformten Hintern war so schwarz, dass sie im Dämmerlicht kaum zu sehen gewesen wäre, hätte sie nicht neonfarbene gelbe Wäsche getragen, die durch das Schwarzlicht fast zu glühen schien. Spontan schoss es mir durch den Kopf: „Die würde ich nehmen, wenn ich als Freier hier her käme!“

Gäste konnte ich im Moment keine sehen, doch das hätte mich gewundert, denn, wie gesagt, es war früher Nachmittag. Doch als ich Erika gegenüber eine diesbezügliche Bemerkung fallen ließ, lächelte sie mich nur milde an und meinte: „Ich weiß es nicht genau, aber, soweit ich es beurteile, sind mindestens fünf Mädels beim Stich!“

Ich war perplex. Ein Dutzend, – ohne die Bardame, – Mädels warteten hier auf Freier und fünf sollten auf Zimmer sein? Dann wären das ja…!

„Hallo, mein Lieber“, dachte ich, „das ist ja ein Großbetrieb!“

Wir gingen um den Tresen herum, nachdem Erika mit der Bardame ein paar leise Worte gewechselt hatte und diese ihr einen voluminösen Schlüsselbund aushändigte. Wir gingen durch eine weitere Tür am anderen Ende des Tresens und befanden uns in einer ähnlichen, doch wesentlich kleineren, zweiten Bar.

Ein kleiner Tresen in eine Ecke gebaut, vier Sitznischen, die, – das fand ich witzig, – aus den Karosserien alter amerikanischer Straßenkreuzer gebaut worden waren und jeweils wiederum vier Personen Platz boten. Auch hier eine Bardame, ziemlich jung, schlank aber recht groß, mit kleinen, fast knabenhaften Brüsten, die sie nackt unter einer winzigen Weste aus schwarzem Lack trug und auf die sie offensichtlich stolz war. Hier sah ich auch den ersten Freier, einen älteren Herrn, vielleicht Ende fünfzig, der aber gut gekleidet schien, konservativer Anzug, weißes Hemd, Krawatte. Er unterhielt sich angeregt mit dem Girl hinter der Bar. Sonst waren hier keine weiteren Personen zu sehen.

Erika begrüßte die Kleine auf eine derart würdevolle und distanzierte Art, dass ich mir fast das Lachen verbeißen musste. Also, solch einen Umgangston hätte ich in einem Puff nie und nimmer erwartet!

Wieder traten wir durch eine Tür, diesmal in ein kleines Foyer, in dem ich neben einer Sitzgruppe aus schwarzem Leder, einem kleinen Glastisch und ein paar deftigen, geilen Bildern an der Wand auch die Tür eines Lifts entdeckte. Zu diesem gingen wir jetzt.

Im Lift, Erika hatte auf den Knopf zum vierten Stock gedrückt, lächelte mich meine alte Freundin an und erklärte: „Was du unten gesehen hast, war die Tagschicht, die Mädels arbeiten bis Mitternacht. Es sind genau zwanzig, ohne meine Bardamen und im Moment sind acht beschäftigt. Soviel zu deiner Frage von vorhin. Die Nachtschicht beginnt in zwei Etappen, ab neun Uhr abends sind ständig mindestens dreißig Frauen da. Der Standard ist sechsunddreißig, denn so viele Zimmer habe ich, aber bei den Schlampen muss man immer mit Unpünktlichkeiten und unvorhergesehenen Ausfällen rechnen. Wenn dreißig da sind, bin ich zufrieden.“

Ich schüttelte nur den Kopf. Der Laden beeindruckte mich, ebenso die Art, wie Erika ihn offenkundig führte: Sauber, gepflegt und sehr diszipliniert.

Jutta, meine Zuchtmeisterin, war seltsam still hinter Erika und mir hergetrippelt, hatte bislang noch keine Silbe von sich gegeben, sondern nur alles beobachtet. Jetzt, im Aufzug, der erheblich heller beleuchtet war als unten die Bar, sah ich, dass auch sie mehr als beeindruckt war. Sie hatte einen ganz seltsamen Glanz in den Augen, der mich für einen Moment etwas irritierte, doch ich hatte keine Gelegenheit zu einer Bemerkung, denn der Aufzug war im vierten Stock angekommen, die Tür öffnete sich automatisch, wir traten hinaus in einen mit dunkler Farbe gestrichenen Flur, der mit einem ebenso nachtschwarzen Teppichboden belegt war, wie ich ihn zu Hause im Wohnzimmer hatte und auch, – wie schon unten die Bar, hauptsächlich mit Schwarzlicht beleuchtet war. Nur über den Zimmertüren leuchteten winzige rote Lämpchen, die, – das sah ich erst als ich unmittelbar davor stand, – die Zimmernummer enthielten. Wie Erika gesagt hatte, war die letzte Nummer die sechsunddreißig. Aus ihrem Schlüsselbund fischte Erika einen Schlüssel heraus und öffnete eines der Zimmer, ich glaube die Nummer einunddreißig war es.

Auch hier war ich mehr als angenehm überrascht, denn das Zimmer hätte auch in einem sehr guten Hotel sein können, sowohl was Größe als auch was Ausstattung betraf.

Ich schätzte es auf insgesamt etwa dreißig Quadratmeter von der Größe, inklusive einer sauberen Nasszelle mit Dusche, Bidet, Waschtisch und Toilette, sowie über dem Waschtisch einen Spiegelschrank.

Ein großes Bett, vielleicht einsachtzig mal zwei Meter, mit fester Matratze und weinrotem Spannbezug, ein kleiner Schrank, ein Nachtkästchen, ein Sessel und ein Tisch vervollständigten die Einrichtung. Überdies sah ich in der Ecke neben dem Schrank einen kleinen Safe stehen.

Wirklich, abgesehen von der Farbgestaltung, – der ganze Raum war in einem satten rot gestrichen, – und der Beleuchtung, natürlich ebenfalls Rotlicht, hatte das Zimmer absolut Hotelqualität. Gute Hotelqualität. Außerdem, auch hier stellte ich das fest, schien alles peinlich sauber und ordentlich zu sein. Auf dem Tisch stand ein großes Glas, das gut halb voll mit Präsern war, einige Pornomagazine lagen herum, – unter anderem ein Heft, in dem es ein Schäferhund mit einer Blondine trieb, was ich Jutta grinsend unter die Nase hielt, – ansonsten war alles aufgeräumt. Es lagen keine Klamotten herum, standen keine Schuhe unordentlich da.

Diverse Utensilien wie Fesseln, Peitschen und ähnliches, waren an der Wand befestigt, jedes Teil hatte seinen angestammten Platz.

„Aha, hier ist also eine Domina zu Hause!“

Erika schüttelte den Kopf.

„Nein, nein, das ist ein ganz normales Zimmer. Die sind – bis auf die Farbe – alle gleich ausgestattet. Jedes unserer Mädels bietet bis zu einem gewissen Punkt auch einen solchen Spezialservice, wenn der Kunde es will. Die Hardcore–Freier gehen aber wo anders hin. Das zeig ich dir ein anderes Mal, sonst willst du am Ende gleich noch hierbleiben!“

Eine echte Domina

Beim letzten Satz hatte Erika ein süffisantes Grinsen im Gesicht, was meine Neugierde erst recht anreizte. Ich bestand darauf, auch diesen Teil ihres Betriebes noch heute zu sehen zu bekommen. Erika zögerte noch etwas, dann zuckte sie gelassen mit den Schultern und winkte uns, ihr zu folgen.

Sie führte uns zum Ende des Flurs, wo sie vor einer scheinbar glatten Wand stehen blieb. Sie legte ihre Hand auf eine ganz bestimmte Stelle der Wand, worauf diese wie von Zauberhand bewegt, vollkommen lautlos und vollständig zu Seite glitt und den Blick auf eine großzügige Wendeltreppe aus schwarz gestrichenem Stahl freigab.

Ach ja, ich hatte doch tatsächlich von außen auch fünf Stockwerke gezählt! Der Lift war aber nur vier Etagen hochgefahren. Hier also war er, der fünfte Stock.

Als wir die Treppe hinauf gingen, fühlte ich plötzlich Juttas Hand in meine schlüpfen. Erstaunt stellte ich fest, sie war schweißnass.

Weshalb das?

Ich wollte sie schon fragen, doch dann verschlug es mir die Stimme. Ich vergaß meine Frage einfach, denn ich stand, als ich aus der Treppe heraus trat im atemberaubendsten Raum und zugleich vor der schönsten Frau, die ich je gesehen hatte.

Wo finde ich die Superlative, für diese Frau?

Schwarze Haare, völlig glatt und streng aus der Stirn gebunden, dort zu einem festen Knoten geschlungen und dennoch lang genug, dass sich eine schwarz glänzende Flut bis über die perfekt geformten Halbkugeln des strammsten aller Hinterns ergoss.

Ein Gesicht, so klassisch schön, mit einer fein modellierten Stirn, sanft geschwungene, tintenschwarze und auf das sorgfältigste zu Recht gezupfte Brauen. Riesige, schwarze, leicht schrägstehende Augen unter schweren Lidern auf denen unglaublich lange, seidige Wimpern glänzten. Hochstehende Wangenknochen, eine kleine, gerade Nase mit weit offenen Nüstern, ein Mund so schwellend, so rot und ein zierliches, festes Kinn mit einem winzigen Grübchen.

Ein Hals, ein Schwan wäre vor Neid erblasst, so schlank, so zierlich und so fein modelliert.

Und ihre Figur!!!!

Groß war sie nicht, allenfalls mittelgroß, dabei aber schlank und gerade wie Tanne und vermutlich biegsam wie eine Weidengerte.

Eine Brust wie aus Alabaster gemeißelt, perfekte Halbkugeln, hoch angesetzt und nur von einem Geschirr aus schwarzem Leder geziert, das keinerlei Haltefunktionen haben konnte und dem Betrachter, – in diesem Falle mir, – ihre herrlichen Brüste ungehindert präsentierten. Um die Taille ebenfalls ein kleines Ding aus dünnen, schwarzen Lederriemen, durch die man einen muskulösen Bauch wunderschön geformte, runde Hüften sehen konnte, die in einem sanften Schwung in ihre makellosen, langen Beine übergingen, die in knapp kniehohen, schwarzen Stiefeln aus geschmeidigem Leder steckten und sehr hohe, ganz dünne Absätze hatten. Zwischen ihren Schenkeln ein sorgfältig frisiertes, winziges Haardreieck, so knapp zurecht rasiert, dass jedermann, der seinen Blick darauf richtete, ungehinderten Blick auf ein zierliches, kleines Schlitzchen hatte, aus dem die Schamlippen ganz leicht hervor lugten.

Ein unglaublicher Anblick!

Die Frau, nein, besser, das Mädchen, denn ich schätzte sie kaum älter als knapp über zwanzig Jahre, war aus meiner Sicht der Inbegriff an Erotik schlechthin. Alles an ihr erweckte in mir den einen Wunsch: Diese Frau zu besitzen.

Als sie sich bewegte, strahlte sie eine solche Laszivität aus, dass mir buchstäblich schwindlig wurde. Am liebsten hätte ich sie auf der Stelle gepackt, in eine Ecke gedrückt und vernascht. Durch ihr Outfit, das sie wesentlich mehr nackt zeigte, als dass es sie bedeckte oder verhüllte, wirkte sie auf mich als Mann wie das ideale Lustobjekt. Aber zugleich strahlte sie eine Strenge, eine Unnahbarkeit aus, die – sicher nicht nur in mir, – unwillkürlich eine Zurückhaltung, fast schon Hemmungen hervorrief.

Sie kam mit einem strahlenden Lächeln auf uns zu, Erika stellte sie uns vor.

Cynthia, so hieß sie, war die Domina.

Sie begrüßte uns mit einer überraschend tiefen, rauchigen und dennoch so samtweichen Stimme, dass es mir alle Nackenhaare aufstellte und mich eiskalte Schauer überrieselten.

Ich konnte nicht anders, als Cynthia mir ihre Hand her streckte, beugte ich mich über diese, nahm sie vorsichtig in meine Pranken und küsste ihre Finger, so tief beeindruckt war ich von der Schönheit und der Ausstrahlung dieser jungen Frau. Wenn sie mir gehören würde, dessen war ich mir in diesem Augenblick ganz sicher, wenn sie meine Lebensgefährtin wäre, würde ich keine andere Frau mehr anfassen. Ja, noch nicht einmal ansehen! In meinem Kopf rasten die Gedanken, ich überlegte, wie ich es anstellen konnte, diese Frau für mich zu gewinnen.

Doch leider, – und es fiel mir unsagbar schwer, – musste ich mich gleich darauf von Madame losreißen, denn Erikas Hausführung ging weiter.

Sie zeigte uns jetzt Cynthias Arbeitsbereich.

Ich hatte keinerlei Erfahrungen mit Dominastudios, doch wenn ich je ein perfekt eingerichtetes Studio gesehen hatte, dann dieses. Es fehlte nichts und, vor allem, es strahlte eine ungeheure Atmosphäre aus. Der Kunde, der hierher kam, musste auf nichts verzichten, ihm konnte jeder Wunsch erfüllt werden. Ja, die Einrichtung war so, dass die Inquisitoren des Mittelalters vor Neid erblasst wären. Jede nur denkbare Art von Folterwerkzeugen war fein säuberlich und mit größter Akribie an den Wänden befestigt. Darüber hinaus, gab es diverse Käfige, seltsame Böcke mit Schnallen, Streckbänke und Kreuze an den Wänden und freistehend. Es gab Geräte an denen ich elektrische Anschlüsse feststellen konnte, Wasserbecken und vieles mehr, von dem ich nicht die geringste Vorstellung hatte, wie und wozu man es hätte verwenden können.

Das Studio, es war riesig. Es nahm die gesamte Fläche des fünften Stockes ein, lediglich die paar Quadratmeter des Treppenaufgangs waren nur dekorativ genutzt. Durch Raumteiler aus schwarz lackiertem Baustahlgewebe waren verschiedene Bereiche geschaffen worden, die untereinander nur noch wenig und wenn, dann gewollte Sichtverbindungen zu ließen. Höchst raffiniert, wie alles angelegt war, ich konnte nur staunen. Hier war ein echter Profi am Werk gewesen.

Damit aber war unsere Sightseeing-Tour beendet. Wir verabschiedeten uns von Cynthia und gingen, – ich mit sehr viel Bedauern, – wieder die Treppe hinunter, zum Lift und dann ins Erdgeschoss, zurück in die große Bar.

Ich war immer noch im Bann dieser wunderschönen Frau dort oben im fünften Stock, als wir uns auf einen Barhocker schwangen und Erika eine Flasche Champagner auffahren ließ. So nahm ich an den weiteren Unterhaltungen kaum mehr teil. Jutta und Erika dagegen waren sich offenbar nicht unsympathisch, den sie plauderten recht angeregt miteinander. Ich aber war so sehr in Gedanken, dass ich es sogar ein paarmal überhörte, als Erika mich direkt ansprach und etwas von mir wissen wollte. Immer wieder hämmerte es in meinem Schädel: „Wie komm ich an diese Frau, wie komm ich an diese Frau, wie…“

Jutta hatte längst erkannt, was in mir vorging, denn sie kannte mich, wie kaum jemand sonst. Deshalb zog sie das Gespräch wieder an sich und sorgte dafür, dass ich meine Ruhe hatte. Wofür ich ihr sehr dankbar war.

Irgendwann war der Champagner alle und Jutta erinnerte mich daran, dass wir auch noch andere Verpflichtungen hatten. Wir verabschiedeten uns herzlich von meiner alten Freundin und verließen ihr Etablissement. Wir gingen zu meinem Auto, ich ließ Jutta chauffieren, saß gedankenverloren auf dem Beifahrersitz und überlegte immer noch krampfhaft: Wie komm ich an diese Frau, wie komm ich an diese Frau, wie…“

Jutta fuhr uns zügig und sicher nach Hause, erst als wir ausstiegen sah sie mich nachdenklich an und meinte: „Wir haben heute wohl beide eine sehr interessante Bekanntschaft gemacht, nicht wahr, mein Süßer?“

Wie recht sie doch hatte.

Als mich im Laufe des Sommers die Realität wieder fest im Griff hatte, gelang es mir zwar, dieses Thema etwas zu verdrängen, doch ganz bekam ich es nie mehr aus meinem Schädel. Und dann, am Ende des Sommers, an einem heißen Samstagnachmittag, Ende August, wurde ich wieder von Cynthia eingeholt und mit ganzer Härte mit ihrer Person konfrontiert.

Ich war am Freitag aus Prag zurückgekehrt, nachdem ich mehr als eine Woche weg gewesen war. Jutta, die mich wie gewohnt vom Flughafen abgeholt hatte, berichtete mir, dass sie und die Sklavinnen für Samstag, – vorausgesetzt das Wetter blieb schön, – ein kleines Gartenfest auf unserer Terrasse geplant, hatten. Es waren verschiedene Gäste eingeladen, die aber zunächst noch geheim bleiben sollten, als Überraschung für mich.

Die Überraschung gelang vollständig, denn am Samstag stand plötzlich Erika bei mir im Hof und in ihrer Begleitung…

Cynthia.

Es traf mich wie ein Blitz, als ich nach so langen Wochen wieder mit ihrer unglaublichen Schönheit konfrontiert wurde. Ich stotterte herum, benahm mich unmöglich, wie ein Stoffel vom Lande, so verwirrt war ich augenblicklich, als die Frau vor mir stand und mir ihre kühle, kleine Hand wie selbstverständlich zum Kuss reichte.

Erst als wir alle zusammen auf der Terrasse saßen und von Ida und Conny mit Kaffee und Kuchen versorgt wurden, begann mein Gehirn wieder wie gewohnt zu arbeiten und ich bemerkte etwas völlig unerwartetes.

Zwischen Ida und Erika, ebenso zwischen Conny und Erika, bestand ein Vertrauensverhältnis, ein Umgangston, der eigentlich nicht sein konnte, denn – nach meinem Kenntnisstand – durften die drei sich gar nicht kennen! Ich hakte sofort nach und wollte wissen, was da den Sommer über, während ich hart gearbeitet hatte, geschehen war. Nach einigem Hin und Her wurde mir dann alles sehr detailliert berichtet. Ida übernahm die Rolle der Berichterstatterin, sie erzählte.

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