Die Phantasie der Träume

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Eines heißen Sommertages schlenderte Caisy mit ihrem Hund die staubige Straße hinunter, um wieder einmal, wie jede Woche, das Futter für Perry zu holen und noch einige andere Kleinigkeiten einzukaufen. Caisy war ein junges, achtzehnjähriges, hübsches Mädchen und wohnte am Rande einer kleinen Siedlung in den Bergen South Dakotas. Ihre Familie war vor einigen Monaten in die Stadt gezogen, doch sie beschloss, hierzubleiben und die elterliche Farm zu übernehmen, obwohl es nicht leicht für sie werden würde, — das wusste sie. Sie lebte dort ganz allein mit Perry, einer fünfjährigen Irish-Wolfshound-Hündin, die sie und das Land, wie auch die Tiere auf der Farm beschützte und ungebetene Gäste, — wie zum Beispiel wildernde Hunde, vom Land fernhielt.

Das Mädchen schlenderte in Gedanken vor sich hin. Perry sprang um sie herum und blieb zeitweilig am Straßenrand stehen, um an einem Stein oder Gebüsch zu schnuppern. Dann folgte sie Caisy eiligen Schrittes und holte sie auch bald wieder ein. Jeder Schritt auf dem heißen, sandigen Asphalt brannte auf Caisys nackten Fußsohlen, doch sie bemerkte es kaum. — Ihre Sinne waren tief gefangen von der Erinnerung an ein Erlebnis, das sie am Vortag auf einem Spaziergang mit Perry hatte und das sie nicht so recht einzuordnen vermochte…

Es war an einem ähnlichen Tag wie diesem, als sie mit ihrer Hündin eine kleine Runde um ihre Farm spazieren ging und sorglos mit ihr spielte. Sie kamen in einen kleinen Wald, der erfüllt war mit Vogelgezwitscher und kühler, erfrischender Luft. Plötzlich trat eine Gestalt hinter einem Baum hervor. Sie war groß mit glänzender, dunkler Haut und war mit vielen goldenen Schmuckstücken und rotbraunen Federn geschmückt. Ihr Gesicht war mit braun-goldenen Streifen bemalt und die Augen waren mit gold-schwarzen Ringen abgesetzt. Auf den ersten Blick wirkte sie furchteinflößend, doch nachdem sich Caisy von ihrem ersten Schrecken erholt hatte, grüßte sie den Indianer freundlich.

In der Nähe ihrer Farm lag ein einsames, kleines Indianerdorf, welches unter den Siedlern aufgrund der indianischen Gesetze und Ansichten, die dort herrschten, verschrien und verspottet war. Sie hatte davon gehört, aber ihr waren die Ansichten dieser Indianer egal; sie akzeptierte sie als ihre Nachbarn voll und ganz.

Der Indianer grüßte sie freundlich zurück und streichelte auch Perry, als diese schwanzwedelnd auf ihn zu rannte, um ihn neugierig zu beschnuppern und zu begrüßen. Er setzte sich auf einen Baumstamm und lud Caisy dazu ein, sich zu ihm zu setzen, um etwas zu plaudern. Sie warf den Stock für Perry ein Stückchen weg, damit sie ihn holen sollte, und setzte sich zu ihm.

Die beiden kannten sich, hatten sich aber schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen; und so begann Caisy munter drauf los zu erzählen, was alles so in der letzten Zeit in der Siedlung und auf ihrer Farm vorgefallen war. Der Indianer hörte aufmerksam zu und sah Caisy interessiert musternd an. Sie hielt plötzlich inne und fragte ihn, warum eigentlich die Siedler etwas gegen solch nette Nachbarn einzuwenden hätten. Der Indianer senkte den Blick und begann, Caisy den Grund näher zu erläutern.

Er erzählte von seinem Stamm und dessen Urvätern, welche vor Jahrhunderten den Jüngsten eine uralte Legende von einem Mythos erzählten, der die Ansichten und die Lebenseinstellung seines Stammes drastisch veränderte und den nicht jeder Mensch verstand.

Er erwähnte ein großes Tier, welches seine Jagdgründe weit außerhalb ihres Landes hatte und das mächtig und stark war. Es wurde von den Urvätern als Gottheit verehrt, die einst die Gestalt dieses Tieres annahm und in ihr Land kam, als Befreier der Seele und Überbringer von Liebe und Sehnsucht im Herzen einer jungen Indianersquaw, welche noch jungfräulich war. Sie sollte durch seinen machtvollen, mystischen Zauber für das Bündnis mit einem Mann vorbereitet und ihre Seele dadurch gereinigt werden. Diese Indianersquaw war die junge Prinzessin eines uralten Stammes aus der Ahnenlinie der Urväter, und sie war gleichfalls eine Auserwählte ihres Volkes, um den Fortbestand des Stammes zu sichern.

Da es damals in diesem Stamm außer ihr nur noch zwei andere Squaws gab, die jedoch nur Totgeburten hervorbrachten, war sie somit die letzte Hoffnung für den Stamm, dass ihr Volk nicht aussterben würde und weiter fortbestehen könnte. Sie opferte sich dem Gott und wurde schwanger, — mit einer Tochter. Als diese wiederum heiratsfähig war, kam der Gott abermals in ihr Land und wachte über ihr erstes Zusammensein mit einem auserwählten Indianer. Sie wurde schwanger und gebar wiederum eine Tochter und im folgenden Jahr darauf noch eine.

Nun hatte der Stamm wieder Hoffnung und konnte weiterleben. Seit diesem Tage an verehrte jeder Indianer seines Volkes diesen Gott, und man opferte ihm zu Ehren jedes Jahr im Herbst eine jungfräuliche Squaw. Dieser Mythos hatte Fortbestand bis in die heutige Zeit, und die Indianer seines Stammes feierten dieses Fest heute noch. Doch, so sagte der Indianer nachdenklich und bestürzt, kann das kein Mensch verstehen – und seitdem dieser Mythos in ihren Indianerherzen lebt, ist dieses Dorf mit seinen Bewohnern darin verschrien und geächtet.

Caisy, die bisher aufmerksam und nachdenklich zuhörte, war bestürzt über das Schicksal des Volkes des jungen Indianers. Sie sagte ihm, dass sie Verständnis für diese Begebenheit wie auch die Mentalität dieses Volkes hatte und trotzdem noch seine Freundin wäre. Er sah sie glücklich an und stand auf, um sich von ihr zu verabschieden. Caisy rief Perry zu sich. Die hockte gerade an einem Erdhörnchenbau in der Nähe und sprang immer wieder nach der schwarzen, kleinen Stubsnase, die sich ab und an kurz in dem kleinen Erdloch zeigte, um sofort wieder behände darin zu verschwinden. Die Hündin ließ nun gehorsam von ihrer wohl so interessanten Beschäftigung ab und kam freudig schwanzwedelnd auf Caisy zugesprungen. Der Indianer verabschiedete sich von Perry und ging in den Wald zurück.

Caisy sah ihm noch einen Moment lang nachdenklich nach und ging dann ihres Weges weiter, wieder mit Perry spielend. Denn die Hündin hatte schon einen Stock für ein neues Spiel gefunden und legte ihn auffordernd vor Caisy ab. Sie bellte freudig und sprang ihm auch sofort hinterher. So endete ihr Spaziergang, und Caisy begab sich auch sofort nach ihrer Ankunft zu Hause an die Arbeit, um die anderen Tiere zu versorgen. Danach ging sie mit Perry ins Haus und war auch geschafft, von diesem aufregenden Tag. Diese Nacht träumte sie einen verwirrenden Traum, der wohl ihr ganzes Denken in Zukunft beeinflussen würde. Und dieser Traum ließ sie auch in den kommenden Tagen nicht in Ruhe.

Caisy erwachte jäh aus ihren tiefen Gedanken, als sie eine freudige Stimme begrüßte; es war der Verkäufer des Geschäftes, wo sie für gewöhnlich ihr Hundefutter und all die anderen Sachen einkaufte. Perry saß ganz brav neben ihr und sah sie hechelnd an. Sie entschuldigte sich bei ihm und gab ihm die Einkaufsliste. Der Verkäufer musterte sie forschend und holte eine große Einkaufstüte, um die Sachen einzupacken. Caisy bezahlte und machte sich auch gleich wieder auf den Heimweg, denn die Farm erforderte ihren vollen Einsatz. – Es kostete viel Kraft, Zeit und Liebe, diese Farm mit seinen Tieren darauf aufrechterhalten zu können.

Die Rinder und Pferde mussten auf die Weide getrieben werden, die Kühe gemolken und das Heu für die Rinder und zwei Pferde eingebracht werden. Die Ställe mussten sauber gehalten werden, der Haushalt wollte aber auch in Ordnung gebracht werden, und die 10 Hasen brauchten auch ab und an etwas Pflege und Zuwendung. Es war nicht leicht für Caisy, dieses Leben; aber es erfüllte sie mit Zufriedenheit und machte sie glücklich, dort leben zu dürfen und eine Aufgabe im Leben zu haben, wie auch ein gepflegtes Zuhause. Sie war immer total geschafft von der harten Arbeit und ließ sich immer erschöpft nach getaner Arbeit auf dem weichen Fell vor dem Kamin nieder, um sich vom anstrengenden Tag bei einer wohlverdienten Tasse Kaffee zu entspannen.

Dann saß sie immer dort, starrte in das prasselnde Feuer und vergaß alles um sich herum für einen (laaangen) Augenblick, — tief in ihre manchmal so quälenden Gedanken versunken. Plötzlich wurde sie jäh aus ihren Gedanken gerissen. — Perry war unruhig und knurrte. Mit einem Mal sprang die Hündin auf, lief laut knurrend zur Tür und schnupperte.

Ihr Knurren ging langsam in ein winselndes Bellen über und sie sprang wie wild vor der Tür auf und ab. Caisy beobachtete den Hund zweifelnd und ging zum Fenster. Draußen war alles ruhig. Sie beruhigte den Hund und wollte sich gerade wieder setzen, als Perry erneut wie wild anschlug. Sie schien irgendetwas zu wittern, und sie scharrte nun kräftig an der Tür.

Caisy beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen und dem übervorsichtigen Hund so Ruhe zu verschaffen. Sie öffnete die Tür und war auf dem Weg, die Koppelzäune zu überprüfen. Diese waren an sehr regnerischen Tagen brüchig geworden, und es kam schon vor, dass der Hund ahnte, wenn sich ein Tier aus dem Staub machen wollte. Sie trieb die Kühe und Pferde von der Weide und verschloss den Stall gut. Dann ging sie noch einmal zurück, um die Zäune zu überprüfen. Doch die Ursache waren offensichtlich nicht die Zäune gewesen, denn… — Caisy sah sich suchend um… Perry war verschwunden.

Caisy hatte sie eben noch über die Weide zwischen all den Beinen zielstrebig durchflitzen sehen, doch nun war sie verschwunden. Das Mädchen suchte die nähere Umgebung der Weiden ab, doch auch auf ihre Rufe kam die Hündin nicht zurück. Es wurde langsam dunkel, und sie beschloss im Haus auf Perry zu warten. Warum nur war sie weggelaufen, dachte sie so bei sich. Das hatte die Hündin noch nie getan.

Etwas hilflos und verunsichert trat sie den Rückweg zum Haus an, als sie plötzlich in der Dämmerung von der Weide her ein schnaufendes Geräusch hörte. Sie drehte sich um und erkannte ihren Hund, welcher etwas leise quicksendes im Maul mit sich trug und es vor Caisy schwanzwedelnd ablegte. Caisy sah genauer hin und erkannte ein noch sehr kleines Pumajunges, welches nun laut mauzend vor ihren Füßen hin und her kroch.

Sie schalt den Hund, woher er wohl das Pumababy haben möge, doch weit und breit war kein Laut von deren Eltern zu hören. Caisy nahm es auf den Arm und streichelte es. Es sah so hilflos aus. Ihre Hündin winselte interessiert und erhob sich vor Caisy, um besser an dem Jungen schnuppern zu können. Caisy beschloss, das Junge vorläufig zu behalten und es wenigstens großzuziehen, denn so hilflos und auf sich gestellt wäre es wohl dem Tode geweiht gewesen, in dieser rauen, heißen Wildnis.

Nun denn, sie trug das Junge ins Haus und Perry folgte ihr bei Fuß. Sie legte sich auch sofort drinnen auf ihren Platz im Nebenzimmer und schaute Caisy zu, wie sie ein Nachtlager für das Pumajunge herrichtete und ihm dann eine alte Nuckelflasche unter all dem alten Hausrat heraussuchte, den sie erst vor kurzem im Keller verstaute. Nach einigem Suchen fand sie auch die Passende und erwärmte etwas frisch gemolkene Kuhmilch, die sie dann in die Flasche füllte und zurück zu dem Pumajungen ging. Das hatte in seinem welpenhaften Eifer aus lauter Langeweile sein Lager wieder zerpflückt und kam nun laut mauzend angewankt.

Caisy nahm es auf den Arm und ließ es nach dem Sauger suchen. Das Pumajunge war so ausgehungert, dass es nicht lange dafür brauchte, und dann in riesigen Zügen die wunderbar warme Milch genoss. Caisy sah zufrieden auf das Junge und beobachtete es. Ihr Blick fiel auf den Bauch des Jungen, — sie erkannte, dass es ein junger Puma war. Sie dachte bei sich, welchen Namen sie ihm geben sollte, als ihr jedoch keiner einfiel, entschloss sie sich, noch eine Nacht darüber zu schlafen.

Als das Junge ausgetrunken hatte und satt war, legte sie es in sein selbstgebasteltes Körbchen, wo es auch zufrieden liegenblieb und sofort anfing, laut und gleichmäßig zu schnaufen. Caisy lächelte und sah ihre Hündin an. Sie beschloss, dieses Pumajunge für ganz zu behalten, denn sie hatte sich soeben in die niedlichsten Augen, die es gibt, verliebt. Sie hockte sich neben das schlafende Tierbaby und streichelte es behutsam. Dann klopfte sie ihrer Hündin zufrieden den Brustkorb und ging zu Bett. Ihre Gedanken schwelgten zeitweilig bei dem Pumababy, doch mischten sich schnell wieder die alten Gedanken an die Indianerlegende und ihren Traum unter, und sie träumte so wieder denselben Traum, dessen Bedeutung ihr nicht bewusst werden wollte, — Nacht für Nacht.

Die Zeit verging. Das Pumajunge gewöhnte sich schnell auf der Farm ein und wurde größer. Perry zeigte ihm alles auf der Farm; die Tiere, die Ställe, die Weiden, — sie spielten immer zusammen und waren vergnügt. Das Pumajunge wurde zahm wie eine Katze, — nur eben etwas größer. Selbst die Tiere der Farm scheuten nicht mehr zurück beim Anblick des Pumajungen und verloren bald ganz ihre Angst vor ihm. Es lernte sogar, brav zu sein, nur manchmal wollte es dem ständig drückenden Drang nach irgendeiner Unartigkeit unbedingt nachgeben. Doch Caisy hoffte, dass sich der ungezogene kleine Puma doch noch zu einer vernünftigen Großkatze entwickeln würde, die etwas mehr Ruhe auf ihrer Farm wieder einkehren lassen würde, — irgendwann.

Und so verstrich die Zeit; die Jahre flossen ins Land, und Caisys Wunsch sollte in Erfüllung gehen. — Aus dem kleinen, wuscheligen mauzenden Rebellen wurde ein großer, stattlicher — und vor allem zahmer und vernünftiger — Puma, der nur eines im Sinn hatte: sich den ganzen Tag lang faul in der Sonne zu wälzen und wenn es dann zu warm wurde, sich in den Schatten der Veranda zu retten und dort für den Rest des Tages liegenzubleiben.

Caisy beobachtete den Puma oft, doch seine Art war nun irgendwo wiederum zu langweilig, als sie beobachten zu können. Sie erledigte ihre Arbeiten auf der Farm, kam ab und an vorbei und kraulte den Puma in der wuschigen, weichen Mähne,— die er danach sofort wieder in Unordnung bringen musste, indem er sich sogleich kräftig schüttelte.

Mit der Zeit wurde er jedoch wieder übermütiger und suchte sich so langsam, — aus dem Spieltrieb heraus, denn er war wirklich zahm wie ein Kätzchen, — eine „Jagdbeute“, die er fangen konnte. Dafür mussten so manches Mal auch die Rinder, oder die Pferde herhalten, die er dann immer ein Stück verfolgte, doch dann irgendwann aufgab und wieder zurücktrottete. Doch nicht nur die jagte er so gern, nein, — selbst Perry, welche jetzt in einem Alter angelangt war, wo man als Hund auch mal seine Ruhe haben möchte, musste immer öfters dran glauben.

Die Hündin zog das Pumajunge zwar mit der Liebe einer Hundemutter groß, jedoch „wuchs“ ihr der Puma langsam „über den Kopf“ und sie knurrte ihn auch ab und an sehr grimmig an, wenn er sie nicht in Ruhe lasse wollte. So ging es tagein und tagaus, und der junge Puma nervte wirklich manchmal sehr.

Eines Tage, — Caisy brachte ihre letzte Arbeit auf der Farm zu Ende und wollte gerade ins Haus gehen, um sich bei ihrer wohlverdienten Tasse Kaffee ein wenig auszuruhen, — hörte sie ein Pumaknurren aus der Scheune. Sie wollte der Ursache der Geräusche auf den Grund gehen und schlich sich leise an die Scheunentür, die sie dann vorsichtig öffnete. Vor ihren Augen bot sich ein eigenartiges Bild. — Sie sah etwas, was sie noch nie zuvor gesehen hatte und sie konnte ihren Augen nicht recht trauen. — Sie sah, wie der Puma mit ihrer HÜNDIN (!) zusammen Liebe machte. Und es schien Perry auch noch zu gefallen, denn sie hechelte laut und blieb ruhig stehen; ließ es einfach geschehen, wie sie der Puma von hinten nahm. Ab und zu krümmte sie ihr Hinterteil auf- und abwärts und der Puma biss sie sanft in den Nacken, damit Perry stillhielt.

Es war ein Anblick, der Caisy für einen Augenblick die Sinne raubte. — Es wurde ihr heiß und kalt zugleich, und in ihrem Schoß machte sich ein tiefes Gefühl der Sehnsucht breit, ein Gefühl, das sie zuvor nie gekannt hat, — ein eigenartiges Gefühl, welches in ihrer Seele zu brennen begann und sich über ihrem ganzen Körper ausbreitete.

Sie traute sich kaum zu atmen, denn sie wollte die zwei um keinen Preis stören. Sie stand einfach da und sah zu. Der Puma fing nun an, stoßweise und laut zu knurren, sowie tief und heftig dabei zu atmen; Perry atmete schnell, ab und an dazu leise winselnd und knurrend. Sie krümmte sich stark zu den Bewegungen, die ihr der Puma hinter ihr anbot. Er stieß nun sehr kräftig zu, so dass sich Perrys Hinterteil bei jedem Stoß leicht anhob und es sie nach vorn drückte.

Dann schien der Puma in seinen Bewegungen langsamer zu werden, krümmte sich unter heftigem Knurren und einem haltendem Biss in Perrys Nacken sehr stark in die Richtung ihres Hinterteils und verweilte eine kurze Zeit so. Perrys Krümmen wurde nun sehr heftig und stoßweise, bis der Puma dann langsam mit einem liebevollen Nacken-Lecken von ihr abließ und sie, sich immer noch krümmend, unter ihm vorlief.

Die Hündin schielte nach dem Puma, welcher sich nun hingesetzt hatte und sich sauberleckte. Perry lief noch eine kurze Weile sich auf- und abkrümmend umher, um dann zum Puma zurückzugehen und neugierig an der Stelle zu schnuppern, die der Puma sich gerade saubergeleckt hatte. Sie leckte dem Puma liebevoll über sein viel größeres Pumamaul und kam schließlich in Richtung der Scheunentür gelaufen, wo sie Caisy nun entdeckte.

Das Mädchen saß immer noch im Stroh, unfähig irgend einen klaren Gedanken zu fassen, und erst, als Perry ihr Gesicht ableckte, wachte sie aus ihrem Träume wieder auf und streichelte die Hündin geistesgegenwärtig. Der Puma lief auf Caisy zu und stubste die Hündin beiseite, denn er wollte auch gekrault werden; das war sein gutes Recht. Caisy streichelte auch ihn flüchtig durch die dichte, wollige Mähne, stand dann auf und ging zur Scheunentür hinaus. Die beiden folgten ihr ins Haus. Dort gab Caisy den beiden ihr Futter, das sie auch hastig hinunterschlangen.

Perry war längst fertig mit Fressen und ließ sich zufrieden auf ihrem Platz im Nebenzimmer nieder, den Puma und sein riesiges Stück Fleisch nicht aus den Augen lassend. Caisy ging in die Küche und holte sich ihre wohlverdiente Tasse Kaffee, ging damit ins Wohnzimmer zurück, um sich erschöpft von der harten Arbeit und geschockt über das vorhin Geschehene vor dem Kamin zu entspannen. Sie versank beim beruhigenden Anblick des leise vor sich hin prasselnden Feuers in tiefe Gedanken, doch sie wurde kurz darauf auch wieder jäh herausgerissen von einem heftigen Stubser. Der Puma ließ sich neben ihr nieder, um sich seine vorhin so spärlich ausgefallenen Knuddeleinheiten jetzt zu holen, nachdem er dick, satt und müde war.

Caisy rückte ein Stückchen, um dem riesigen Brocken von einem Puma nicht im Wege zu sein, und kraulte nun ausgiebig seine Mähne und redete ihm gut zu. Der Puma leckte seine Pranke nach dem wohlschmeckenden Festmal und schleckte auch gleich noch mit über Caisys Hand, die ihn gerade unter dem Kinn kraulte. Er schleckte auch – ganz vertieft in sein Geschlecke – über ihren Hals, als Caisy ihren Kopf in die weiche Mähne des Pumas legte. Als die sanfte Zunge des Pumas ihre Haut berührte, durchfuhr ein prickelndes Gefühl ihren ganzen Körper. Sie streichelte dem Puma den weichen Bauch, und der Puma drehte sich mit dem Hinterteil auf den Rücken und fing an, an Caisys Körper herumzuschnuppern.

Erst beschnupperte er ihre Brust, dann den Bauch und schließlich gelangte seine Nase an Caisys Oberschenkel. Sie streichelte ihn ausgiebig auf dem Bauch und hörte an einem wohligen Knurren, dass es dem Puma sehr gefiel. Auch bemerkte sie plötzlich, dass ihre Streicheleinheiten am Bauch des Pumas diesem mehr als gefielen, denn seine Lust war nun nicht zu übersehen und wuchs schnell heran, wurde Zusehens immer größer.

Bei diesem Anblick strömte eine unvorhergesehene, aber schöne Wärme durch ihren Körper, dieses Gefühl der Sehnsucht, — das sie auch vorhin im Stall verspürte, — machte sich in ihrem Schoß breit. Sie fühlte die weiche Nase des Pumas auf ihrem Schenkel und tat wie geistesgegenwärtig ihre Beine auseinander. Der Puma schnupperte die Sehnsucht von Caisy deutlich und fand auch bald dessen Herkunft. Er schob sachte seine Nase zwischen ihre Schenkel, um an dieser gewissen Herkunft genauer zu schnuppern und den Geruch tief in sich hineinzusaugen.

Sie stöhnte bei dessen Berührung leise auf und hob ihm ganz ungewollt ihr Becken entgegen. Der Puma fing leicht an ihre empfindliche Stelle, die nun ganz feucht war, zu lecken und immer wieder zu beschnuppern. Caisy wurde heiß und kalt, und sie bemerkte nicht, wie ihre Hand nun sanft über seine empfindsame Stelle zu streichen begann. Ihre zweite Hand krallte sich unter dem gewaltigen Überschlag ihrer Gefühle fest in die Mähne des Pumas und wollte diese nicht mehr loslassen. Der Puma entzog sich leckend langsam Caisys Berührungen, erhob sich und rollte sie mit einer Pranke auf den Bauch. Caisy erhob, — unfähig, jetzt noch einen klaren Gedanken zu fassen, — ihren Vorderkörper und ihren Po auf alle Viere.

Der Puma trat über sie und ließ „ihn“ in sie hineingleiten; erst sanft, dann kraftvoll; und fing an, sich mit dem Hinterteil vor- und zurück zu bewegen. Caisy ließ ihn aufstöhnend gewähren und genoss die kräftigen Stöße des Pumas, die immer schneller wurden. Sie krallte sich vor Wohlgefallen in das Fell, auf dem sie kniete, und stöhnte unter den Bewegungen des Pumas laut auf. Nun verloren sich ihre Sinne im Nirgendwo, und sie drängte dem Puma ihren Po im Einklang mit seinen heftigen Bewegungen entgegen, sodass sie seine gesamte Kraft in sich spüren konnte.

Der Puma knurrte leise und atmete heftig dazu, wollte sie sanft mit seinem Maul in ihren langen Haaren fassen, doch sie bemerkte das nicht mehr. Ihr Inneres wurde nun krampfhaft durchströmt von zuckenden Muskelbewegungen, die auch bald darauf der Puma erwiderte. Seine Bewegungen wurden ruckhaft, bis er fast innehielt und sich stark gegen ihren Po drängte, so dass Caisys Körper arg nach vorn gedrückt wurde. Sie wollte sich aufbäumen, doch die Kraft des Pumas war stärker und drückte sie wieder nach unten auf die Arme. Sie stöhnte laut auf, kaum noch fähig zu atmen. Sie fühlte des Puma ganze Kraft in sich in einer rhythmisch gleichen Muskelzuckung, die nun von ihm kamen.

Der Puma trat nun langsam zurück und hob seine Pranke über Caisy hinweg, dann ließ er sich erschöpft neben sie fallen und schaute sie von der Seite an. Caisy glitt auf ihren Bauch und hob eine Hand, um liebevoll seine Mähne zu kraulen. Ihr fielen die Augen zu vor Erschöpfung und Zufriedenheit, — so ausgefüllt und glücklich hat sie sich noch nie gefühlt — und sie schlief fest ein. Erst am anderen Morgen wurde sie durch eine kalte Schnauze auf ihrem Rücken arg geweckt. Sie schlug die Augen auf und erkannte Perry, die neben ihr saß und liebevoll ihren Arm und ihre Hand leckte.

Caisy begrüßte die Hündin mit einem freundlichen Lächeln und einem „Guten Morgen…“, und streichelte sie. Ihr nächster Blick fiel neben sich. — Der Puma… Sie erschrak und erhob sich just. Perry bemerkte ihre Erschrockenheit und flüchtete auf ihren Platz. Caisy musterte den Puma, der sie ansah, und erinnerte sich jäh an die vergangene Nacht. Sie fing plötzlich an, sich Vorwürfe zu machen, doch dann fielen ihr plötzlich die Worte des Indianers ein. Sie war verwirrt über all das Geschehene und streichelte sanft über das weiche Fell des Puma. In ihr tiefstes Inneres lauschend sann sie über den Sinn der Worte des Indianers nach, doch konnte sie keine Übereinstimmung zu dem, was letzte Nacht passierte, finden. Nein – sie hatte sich verändert und war verwirrt darüber… Ihre Gedanken spielten plötzlich verrückt. — Sie liebte diesen Puma… Mit allem, was er war; mit allem, was geschehen ist; mit Leib und Seele wollte sie nur noch ihn… Sie könnte sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen und wollte keinen Mann mehr.

Der Indianer sprach von einem ganz anderen Sinn, aber bei ihr traf wohl diese ursprünglich gedachte Vorbereitung auf einen Mann nicht zu. Ihre Seele wurde auf eine ganz andere Weise gereinigt und war nun in der wilden Welt des Pumas gefangen. Noch in Gedanken darüber versunken erhob sie sich, wusch sich, zog sich an und wollte sich auf die Suche nach dem Indianer machen. Perry begleitete sie, doch der Puma blieb freiwillig auf seinem Platz liegen. Sie kümmerte sich nicht weiter darum und ging aus dem Haus.

Nach einer ganzen Weile lief sie mit Perry im Wald umher und hielt Ausschau nach dem Indianer, doch er war nirgends zu finden. Von Weitem konnte Caisy schon die Spitzen der Zelte seines Indianerdorfes sehen und sie lief zielstrebig darauf zu. Sie kam auf eine Lichtung am Waldrand, dort war ein großer Steinhaufen aufgetürmt und ein Federstab stak darauf. Sie ging an ihm vorüber, als sie eine Hand auf der Schulter spürte. Erschrocken fuhr sie herum und erkannte den Indianer, der ihr freundlich zum Gruß die Hand gab.

Perry bellte ihn freudig schwanzwedelnd an und rannte auf ihn zu, um sich auch begrüßen zu lassen. Caisy lächelte kurz und begann aufgeregt, ihm das Geschehene von letzter Nacht zu schildern. Der Indianer trat tief betroffen und mit erschrockenen Augen einen Schritt zurück und legte ihr seine Hand auf die Schulter. Mit bestimmendem Gesichtsausdruck sagte er – und seine Augen sprühten dabei feurig, sein Atem zitterte aufgeregt; doch die Worte, die er sagte, verhallten in Caisys Gedanken wie in einer endlosen Leere: „DU MUSST IHN TÖTEN…!!“ Ihr Blick wurde leer. — Sie konnte ihn nicht aus den Augen des Indianers lösen.

Sie riss sich jäh los aus dieser Verschmelzung der Blicke und ging langsam, Schritt für Schritt, zutiefst erschrocken rückwärts. Ihr Kopf fing an, sich langsam hin und her zu bewegen in einer machtvollen, bestimmten NEIN-Bewegung. Ihre Gefühle und ihre Gedanken, ihr ganzes Ich verschmolzen in diesem Augenblick zu einem Klumpen von Schmerz und tiefer Leere. Sie sagte: „Nein!“, und der Indianer sah plötzlich Tränen in ihren Augen.

Er lief auf sie zu und hielt sie an einem Arm fest. Er sah ihr tief in ihre Augen und fing langsam an zu erzählen: „Nein… Nicht… so versteh doch… Bleib, lass mich erklären… Dieser Puma stellt nicht die Gottheit dar, sondern dessen böses zweites Gesicht, welches unweigerlich zum Tode der Person führen würde, wenn sie ihm einmal verfallen ist. — Er würde sie innerlich zerreißen und bis zum Tode in einem undurchsichtigen Wall voller falscher Gefühle gefangen halten, es sei denn, der Puma würde getötet werden und die so unvorhergesehene Umkehrung der eigentlichen mythischen Vorsehung würde so zerstört und die Legende wiederhergestellt werden. Versteh doch…, es muss sein…“

Caisy brach in Tränen aus, drehte sich abrupt um und rannte weinend, kaum noch den Weg erkennend, in den Wald… zurück zu ihrer Farm… Alles um sie herum drehte sich und verschwamm unter ihren Tränen, und sie war fast unfähig, zu atmen oder gar zu denken… Sie lief fast blind vor Enttäuschung und tiefer Trauer nach Hause, — Perry ihr immer hinterher. Caisy brachte es nicht übers Herz, ihren liebsten Puma einfach so umzubringen, nein… das konnte sie nicht mehr. Dafür war sie schon viel zu tief gefangen in diesem… Wall der Gefühle, … dieser so… anderen, aber tiefen Leidenschaft. Sie wollte nie mehr ohne diese Liebe sein… nie mehr!

Caisy lebte von nun an vereinsamt auf ihrer Farm, abgeschnitten von den Mitmenschen aus der Siedlung und ihren Eltern, — nur mit ihren Tieren und — ihrem Puma, den sie über alles liebte. Sie ließ von da an niemanden mehr an sich heran, nur den Indianer, der sich um sie sorgte und sie regelmäßig besuchte. Zwei Jahre später wurde sie schwanger und gebar… ein kleines Mädchen. Der Indianer beschloss nun, bei ihr zu bleiben, was sie aus Freundschaft zu ihm auch akzeptierte, und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Ende…

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