Nicht wirklich einzuorden. Es ist irgendwiewie schon Frau-Tiere. Frau mag Tiersex, das ist eindeutig in der Geschichte. Auf der Heimfahrt nach einem Fim mit einem Tentakel-Monster parkt Frau auf einem Waldweg, mastubiert und schläft ein und Träumt von Sex mit dem Filmmonster

Wer eine typische T6-Erzählung erwartet, wird von dieser Story vielleicht enttäuscht sein, denn um die Art von Sex geht es hier nur am Rande. Dennoch wünsche ich allen Leserinnen und Lesern viel Vergnügen.

PS: Die Geschichte selbst und die handelnden Personen sind natürlich rein fiktiv. Die erwähnten Filme hingegen gibt es wirklich…

DarkFantasy

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Die nächtliche Landstraße zog sich einsam dahin und verschwand nach wenigen Metern im Nebel. Um kurz nach halb zwei an einem Montagmorgen war in dieser Gegend außer mir niemand mehr unterwegs. Die Leute lagen seit Stunden in ihren warmen Betten, um für den Start in die neue Woche ausgeruht zu sein. Gut für mich, denn ich war viel zu aufgedreht, um auf andere Verkehrsteilnehmer zu achten.

Den Grund dafür kannte ich, aber das machte es nicht leichter. Immer wieder kreisten meine Gedanken um diesen außergewöhnlichen Film und ließen mein Kopfkino Kapriolen schlagen.

Es war zum Verrücktwerden. Ich konnte die Bilder nicht abschütteln. Und wenn ich ehrlich bin, wollte ich es auch nicht. Vielmehr hätte ich am liebsten die Augen geschlossen und mich ganz meinen Träumen hingegeben. Das war natürlich nicht möglich, solange ich hinterm Steuer saß. Und da ich die Strecke nicht zum ersten Mal fuhr, wusste ich, dass es so bald keine Gelegenheit geben würde, irgendwo anzuhalten und eine Pause einzulegen. Also blieb mir nichts anderes übrig, als mich aufs Lenken und Schalten zu konzentrieren, so gut es eben ging.

Trotzdem – dieser Film ließ mich nicht mehr los. Im Licht der Scheinwerfer verwandelte sich der Nebel vor mir in eine Leinwand, auf der ich all die Dinge sah, die mich derart aufwühlten. Wie konnte das sein? Aber auch auf diese Frage kannte ich die Antwort.

Schon immer hatte ich eine Neigung zu besonderen erotischen Fantasien, die man bei einer Frau wohl eher nicht vermuten würde. Und wenn ein Bild, eine Geschichte oder eben ein Film diesen speziellen Schalter in mir berührte, sprang mein bereits erwähntes Kopfkino sofort an und kam rasend schnell auf Hochtouren. Wie auch der ganze Rest von mir.

Gut, wenn ich in solchen Momenten alleine war und mich sofort und völlig ungehemmt befriedigen konnte. Schwieriger wurde es, wenn ich mich in Gesellschaft befand. Dann konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen oder wenigstens einen Ort zu finden, an dem ich für ein paar Minuten ungestört war.

So auch dieses Mal. Schon ab der Hälfte des Films, den wir uns bis zum Schluss aufgehoben hatten, war mir klar, dass die Heimfahrt quälend lang sein würde. Meine Güte, wie war Marc nur ausgerechnet auf dieses grandiose Werk gestoßen? Dabei hatte er nicht die geringste Ahnung von meinen geheimen Vorlieben und dass er mich mit solchen Filmen im Handumdrehen in Bett bekommen würde, sollte er das jemals vorhaben (was bisher leider nie der Fall gewesen war).

Marc, das ist einer von uns vieren aus dem „Filmclub“. Die anderen sind Sally und Tom… und Kendra, also ich. Kennengelernt haben wir uns vor einer halben Ewigkeit auf der Filmakademie. Am Ende hat zwar keiner von uns die große Karriere in Hollywood hingelegt, aber die Begeisterung für Filme haben wir uns bewahrt. Und wir sind Freunde geblieben.

Deshalb treffen wir uns alle paar Monate bei Marc, dem ein großes altes Haus auf dem Land gehört. Sobald wir einen passenden Termin gefunden haben (was meistens nicht ganz einfach ist), können wir es kaum erwarten, am frühen Freitagnachmittag dort anzukommen und gemeinsam ein paar unbeschwerte Tage zu verbringen.

Diese Treffen sind für uns stets eine wundervolle und willkommene Auszeit vom Alltag: Ausgedehnte Spaziergänge am Rande des nahe gelegenen Moors, köstliches Essen (Tom hat sich im Laufe der Jahre zu einem hervorragenden und leidenschaftlichen Koch gemausert und verwöhnt uns nur zu gerne mit seinen Künsten), stundenlange Gespräche über Gott und die Welt und seufzendes Schwelgen in Erinnerungen an die unbeschwerte Studentenzeit. Das alles natürlich unterstützt durch die unzähligen Flaschen Wein, die wir immer im Gepäck haben.

Im Sommer sitzen wir oft bis zum Morgengrauen philosophierend auf der Terrasse und lassen auch gerne mal einen Joint kreisen. Aber noch mehr genieße ich die gemütlichen Abende im Herbst oder Winter, wenn wir uns vor dem offenen Kamin mit dem prasselnden Feuer versammeln, während ein eisiger Sturm ums Haus heult wie in einer klassischen Schauergeschichte.

Natürlich dürfen Filme bei unseren Treffen nicht fehlen. Nicht umsonst nennen wir uns „der Filmclub“. Und haben wir nicht alle einst von den cineastischen Meisterwerken geträumt, die in uns schlummern und nur darauf warten, eines Tages die Leinwand zu erobern und uns reich und berühmt zu machen?

Deshalb bringen alle ihre Schätze mit. Also Filme, die uns besonders am Herzen liegen und die wir unbedingt mit den anderen teilen möchten.

Regeln gibt es dabei so gut wie keine. Die Filme können uralt oder brandneu sein, weltberühmte Blockbuster oder die ultimativen Geheimtipps.

Jedes Thema ist willkommen, ebenso alle Sprachen, jede Regisseurin und jeder Regisseur. Tarantino, Leone, Cronenberg, Greenaway, Lucas, Rodriguez, del Toro, Fellini, Fassbinder, Spielberg, Kubrick, Coppola, Franco, Hill, Arnold, Jarmusch, Russell, Kurosawa, Sturges, Ford, Zinnemann, Pasolini, Romero, Truffaut, Hopper, Shyamalan, Bigelow, Cimino, Frankenberger, Friedkin, Pollack, die Scott-Brüder, Carpenter, Hitchcock und und und… die Liste der Namen ließe sich endlos fortsetzen. Und wir lieben sie alle.

Es müssen auch nicht immer anspruchsvolle Filme sein. Echter Trash gehört genauso dazu und erweist sich oft als sehr viel unterhaltsamer als manche dieser ach so künstlerisch wertvollen Streifen. Und hey, erst wenn man genügend schlechte Filme gesehen hat, weiß man die guten wirklich zu schätzen, stimmt’s?

Dann gibt es noch die kontroversen, schwer zugänglichen Stoffe. Filme, bei denen man das logische Denken und die Suche nach Zusammenhängen ausschalten und sich ganz der suggestiven Kraft der Bilder hingeben muss. (Wer je „Eraserhead“ oder „Mulholland Drive“ von David Lynch gesehen hat, weiß, was ich meine.)

Tja, und einige Filme enthalten genau dieses gewisse Etwas, das mich absolut zuverlässig in Wallung bringt. Hier ein paar Beispiele:

„Max mon amour“ von Nagisa Öshima. Darin verliebt sich eine attraktive Diplomaten-Gattin, gespielt von der großartigen Charlotte Rampling, in einen Schimpansen und beginnt eine geheime Liaison mit dem Tier. Wie weit diese Liebe geht und ob die beiden wirklich Sex miteinander haben, bleibt allerdings der Vorstellungskraft des Publikums überlassen.

Im Science-Fiction-Film „Demon Seed“ von Donald Cammell lebt die bezaubernde Julie Christie in einer frühen Version eines Smart Home und wird darin vom alles beherrschenden Supercomputer ‚Proteus’ gezwungen, ein Kind mit ihm zu zeugen.

„The Company of Wolves“ von Neil Jordan fällt mir ein, diese herrlich vieldeutige ‚Rotkäppchen’-Interpretation für Erwachsene, mit der hinreißenden Sarah Patterson in der Hauptrolle.

Oder die Traumsequenz aus Roman Polanskis „Rosemaries Baby“, in der ein monströses Wesen – der Teufel höchstpersönlich? – die so zart und verletzlich wirkende Mia Farrow besteigt.

Nicht zu vergessen die Szene aus der „Cat People“-Neuverfilmung von Paul Schrader, als der schwarze Panther das Mädchen schwängert, das von den Priestern dazu ausgewählt wurde.

Natürlich darf der Horrorstreifen „Link“ von Richard Franklin nicht unerwähnt bleiben. Wie der titelgebende Orang-Utan die hübsche neue Praktikantin, gespielt von der reizenden Elizabeth Shue, unter der Dusche beäugt, ist ziemlich eindeutig, wie ich finde.

Sidney J. Furies „The Entity“, worin ein unsichtbares Wesen aus einer anderen Dimension die schöne Barbara Hershey heftig bedrängt, mag ich ebenfalls sehr.

Auch der verstörend-sinnliche „Wild“ unter der Regie von Nicolette Krebitz hat mich enorm beeindruckt. Und das nicht nur, weil sich darin die junge Frau – mutig und toll gespielt von Lilith Stangenberg – im Traum von ihrem neuen Mitbewohner, einem Wolf, mit der Zunge befriedigen lässt.

Schöne Frauen, die mit nichtmenschlichen Partnern gewollten oder ungewollten Sex haben – das ist es, was mich fasziniert und antörnt. Aber nicht erst, seit ich erwachsen bin. Ich habe nie vergessen, dass ich schon als Mädchen bei einem Klassenausflug ins Museum wie angewurzelt vor einer Darstellung des Mythos von Leda und dem Schwan gestanden habe. Damals war ich noch zu jung, um genau zu verstehen, was sich zwischen der schönen nackten Frau und dem majestätischen Vogel abspielt. Trotzdem konnte ich den Blick nicht davon abwenden. Und das wohlige Kribbeln im Bauch war auch keine Einbildung.

Später stellte ich fest, dass Bücher, in denen solche Momente raffiniert beschrieben werden, dieselbe Wirkung auf mich haben. Bilder und Filme natürlich erst recht. Aber nur, wenn sie subtil genug sind, damit die Fantasie noch Raum hat, sich zu entfalten.

Hardcore-Pornos, in denen Frauen nach Schema F von Hunden und anderen Tieren mechanisch durchgefickt werden, lassen mich völlig kalt. Wenn die Linse voll draufhält, um jedes Detail einzufangen, bleibt die Vorstellungskraft des Betrachters – oder in meinem Fall der Betrachterin – zwangsläufig auf der Strecke. Dazu noch das völlig übertriebene Gestöhne der Darstellerinnen, als hätten sie tatsächlich gerade den geilsten Sex ihres Lebens, während sie aus dem Off irgendwelche unverständlichen Regieanweisungen erhalten und der Kameramann um sie herumschleicht auf der Suche nach einem noch besseren Blickwinkel… nein danke, das ist nichts für mich. Ich mag die leisen Töne, die Andeutungen, die versteckten Hinweise und verheißungsvollen Schatten, nicht das grelle Licht.

Erzählt habe ich nie jemandem von meiner Obsession. Nicht mal meinen Freunden vom „Filmclub“, obwohl sie es vielleicht verstanden hätten. Zumindest hätten sie mich nicht dafür verurteilt, aber ich behielt es dennoch lieber für mich. Keine Ahnung, ob Marc insgeheim dieselben Vorlieben hatte wie ich, oder ob es purer Zufall war, dass er uns zum Ausklang diesen ganz speziellen Film zeigte.

Dabei hatten wir eigentlich gar nicht vorgehabt, uns einen weiteren Film anzuschauen. Es war bereits später Nachmittag gewesen, wir hatten unser Zeug gepackt und in den Autos verstaut, aber keiner von uns wollte aufbrechen. Das Abschiednehmen fiel uns schon immer schwer.

Um die unvermeidliche Heimreise noch ein paar Stunden aufzuschieben, bettelten wir Marc wie kleine Kinder an, uns einen letzten Film zu zeigen. Lange ließ er sich nicht bitten, das tut er nie. Auch er wollte uns noch eine Weile bei sich haben, das wussten wir. Also machten wir es uns juchzend im Wohnzimmer vor dem gigantischen Bildschirm bequem. Wein gab es zwar keinen mehr, da es schon dämmerte und wir alle noch eine lange Fahrt vor uns hatten, aber das war uns egal.

Marc brühte eine große Kanne Tee für uns auf, dann legte er die DVD ein und dimmte das Licht. Um welchen Film es sich handelte, verriet er uns jedoch nicht. Er meinte nur, dass es sich um etwas Besonderes handle.

Und das war keine Übertreibung.

Silberner Löwe für den Regisseur Amat Escalante bei der 73. Biennale von Venedig, 2016. Aha, dachte ich mir, was künstlerisch Wertvolles. Kein Action-Kracher von Michael Bay. Auch okay.

Der Vorspann verriet uns, dass es sich um einen Film aus Mexiko handelte. Leider nicht mit Danny Trejo. Schade.

Es folgte eine Einstellung, in der ein Asteroid gaaanz langsam durchs All schwebt. Dann erschien der Titel: „La region salvaje“. Darunter stand der amerikanische Titel: „The Untamed“. Wir sahen also die Originalfassung. Mit englischsprachigen Untertiteln. Das war gut, denn keiner von uns sprach fließend Spanisch.

Ich merkte, dass ich müde wurde und meine Konzentration nachließ. Aber das war okay. Ist jedem von uns schon passiert, dass er während eines Films weggedämmert ist. Doch die nächste Szene war schon wieder interessanter.

Eine überaus hübsche junge Frau in einem spärlich beleuchteten Raum tauchte auf. Sie saß beinahe nackt an einer Wand und befriedigte sich selbst. Jedenfalls war das der erste Eindruck, den ich bei dieser Szene hatte. Der entrückte Gesichtsausdruck der jungen Frau, ihr Seufzen und die Art, wie sich die Kamera langsam von ihr entfernte und dadurch immer mehr von ihrem schönen Körper zeigte… das war ästhetisch gefilmt, keine Frage. Man konnte zwar keinen Blick auf die Hände der jungen Frau zwischen ihren Schenkeln erhaschen, aber das war auch gar nicht nötig. Dafür sah man kurz ein fleischfarbenes, feucht schimmerndes Tentakel, das sich aus dem Schambereich der jungen Frau zurückzog.

Wow! Was war denn das gewesen? Sofort war ich hellwach! Hatte ich das gerade wirklich gesehen? Ab diesem Moment vergaß ich alles um mich herum und hatte nur noch Augen für das, was sich auf dem Flat Screen abspielte.

Wie sich im weiteren Verlauf des Films zeigte, hatte ich nicht geträumt. Verónica, so der Name der jungen Frau, war von einer fremdartigen Lebensform befriedigt worden. Ach was, befriedigt – dieses Ding hatte ihr den ultimativen Fick verpasst! Und offenbar nicht zum ersten Mal. Immer wieder wird es Verónica zu der abgelegenen Waldhütte ziehen, in der ein älteres Paar das Wesen – vermutlich ein Alien, was die Szene mit dem Asteroiden irgendwie erklären würde – umsorgt und gleichzeitig tun lässt, was es eben tut: unendliche Lust und Ekstase schenken.

Doch alles hat seinen Preis, selbst der mega-geile Sex mit einem Außerirdischen. Diese Erfahrung müssen auch die übrigen Hauptpersonen des Films – Alejandra, Ángel und Fabián – auf unterschiedliche Art machen. Sie alle stecken in schwierigen Partnerschaften und sind darüber sehr unglücklich. Das ändert sich, als Verónica in ihr Leben tritt. Durch sie erfahren sie von der Hütte und was sie dort erwartet…

Wie die hübsche Alejandra in dem dunklen Raum auf der Matratze liegt und ängstlich und ungläubig auf die penisartigen Tentakel starrt, die langsam auf sie zugleiten, ist großartig gefilmt. Später sieht man, wie sie sich dem Alien völlig hemmungslos hingibt, nackt, umschlungen und festgehalten und penetriert von dessen Auswüchsen, im Taumel einer Lust, die sie nie zuvor kannte und von der sie nicht genug bekommen kann.

Ich spürte, dass ich feucht zwischen meinen Beinen wurde.

Es gab nur ein paar kurze Sexszenen mit dem Wesen. Der Akt wurde meistens eher angedeutet als gezeigt, und die wahre Gestalt und Größe des Alien ließ sich bestenfalls erahnen. Doch das Wenige, was man erkennen konnte, reichte mir vollkommen aus.

Wie die einzelnen Handlungsstränge in dem Film miteinander verwoben waren und wie die Begegnung mit dem Alien für diese Menschen endete, würde hier den Rahmen sprengen. Aber etwas Aufregenderes hatte ich seit Ewigkeiten nicht gesehen.

Erst als der Abspann lief, tauchte ich langsam wieder aus meiner Trance auf. Sally, Marc und Tom hatten zum Glück nicht bemerkt, wie versteinert ich in den vergangenen eineinhalb Stunden neben ihnen gesessen hatte. Ich gewann meine Fassung schnell genug wieder, um bei der anschließenden Diskussion fröhlich mit zu plappern, hielt mich aber mit tiefschürfenden Kommentaren zurück, um nicht irgendwas Verräterisches zu sagen.

Es war später als sonst, als wir uns herzlich ‚Good Bye!’ sagten, in unsere Autos stiegen und losfuhren. Im Rückspiegel sah ich Marc, der in der beleuchteten Auffahrt stand und uns zum Abschied winkte. Dann trennten sich unsere Wege. Sally und Tom bogen nach Süden ab, ich fuhr Richtung Norden.

Genauer gesagt, fuhr mein Wagen fast allein, denn ich war in Gedanken ganz woanders.

Normalerweise schalte ich auf längeren Strecken immer das Radio ein, aber in dieser Nacht wollte ich weder Musik noch Nachrichten hören. Keine Ablenkung. Mir war heiß. Nein, ich war heiß. Dieser Film hatte mich mit der Wucht eines Tsunamis gepackt und mitgerissen. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als an das fremde Wesen in der Hütte. An die Vereinigung mit ihm. Den Sex. Die Lust. Und die Gefahr.

So sehr ich auch versuchte, mich zu beruhigen, es war vergeblich. Je länger ich fuhr, desto heftiger wurde mein Verlangen. Meine Vagina war nass und aufs Äußerste gereizt. Ich hielt es kaum noch aus. Etwas musste geschehen, und zwar auf der Stelle, sonst würde ich den Verstand verlieren! Oder zumindest im Graben landen.

Buchstäblich im letzten Augenblick erspähte ich rechts von mir die Einfahrt in einen breiten Waldweg, der mir vorher noch nie aufgefallen war. Ohne den Blinker zu setzen, bog ich so scharf ab, dass Steine in hohem Bogen fortgeschleudert wurden. Schon nach wenigen Metern war ich umgeben von meterhohen Bäumen. Ich schaltete die Scheinwerfer und den Motor ab. Der Nebel schloss sich sofort hinter mir und trennte mich vom Rest der Welt.

Endlich!

Himmel, noch nie hatte ich mir so sehr gewünscht, genommen und benutzt zu werden. Ich stellte mir riesige, pralle Schwänze vor, die tief in mich hineingeschoben wurden. Von vorne. Von hinten. Überall. Gleichzeitig. Wären in diesem Augenblick drei Kerle über mich hergefallen, ich hätte ihnen mit Freuden jede Öffnung meines Körpers überlassen. Und wenn sie einen großen Hund bei sich gehabt hätten, der sich an mir verlustieren dürfte – umso besser!

Hastig öffnete ich den Gürtel meiner Jeans und schob die rechte Hand am Bund des Slips vorbei zwischen meine Beine. Meine Klitoris drängte sich mir förmlich entgegen. Schon nach wenigen Sekunden erreichte ich den Höhepunkt. Mein ganzer Körper spannte sich an, und ich stieß einen kurzen, heißeren Schrei aus. Wundervoll, einfach himmlisch. Und beim zweiten Mal kam ich sogar noch heftiger.

Großartig. So gut war es schon lange nicht mehr gewesen.

Das hatte ich wirklich dringend gebraucht. Danach fühlte ich mich besser, viel besser sogar. Seufzend sank ich in den Sitz zurück. Eine Weile massierte ich noch sanft meine geschwollenen, feuchten Schamlippen und genoss den wohligen Schauer, der mich dabei durchrieselte.

Da ich das Wageninnere während der Fahrt gut geheizt hatte, war es noch immer angenehm warm. Kuschelig warm. Mit halb geschlossenen Augen saß ich in der Dunkelheit und wurde langsam schläfrig, jetzt, da der größte Druck von mir gewichen war.

Ich war wirklich kurz davor, einzunicken, als etwas mit Wucht von außen gegen das Auto prallte. Ruckartig fuhr ich in die Höhe und zog meine Hand aus der Hose. Hastig schaute ich mich nach allen Seiten um.

Der Nebel war jetzt so dicht, dass die Sichtweite kaum mehr als zwei Meter betrug, doch meine Augen hatten sich längst an das Zwielicht gewöhnt, und der Mond sorgte für ausreichend Helligkeit. Daher konnte ich direkt vor mir einen großen unförmigen Schatten erkennen, der vorher ganz bestimmt nicht da gewesen war. Und der Schatten bewegte sich.

Das Herz schlug mir bis zur Kehle. Meine Hände verkrampften sich um das Lenkrad, bis meine Fingerknöchel weiß wurden. Da draußen war etwas, und es war riesig! Ich war vor Schreck wie gelähmt und zitterte am ganzen Körper. Gleichzeitig raste mein Verstand. Gab es in dieser Gegend gefährliche Tiere? Griff mich etwa ein ausgewachsener Bär an?

Das ist kein Bär, sagte ich mir selbst im gleichen Augenblick. Bären haben keine Tentakel. Erst da wurde mir bewusst, dass ich tatsächlich Tentakel gesehen hatte.

Natürlich wäre es das Vernünftigste gewesen, den Motor zu starten, den Rückwärtsgang einzulegen, das Gaspedal bis zum Anschlag durchzudrücken und so schnell wie möglich zu verschwinden. Aber das tat ich nicht. Vielleicht aus Angst, gegen einen Baum zu krachen, aber das glaube ich nicht. Nein, es gab einen anderen Grund: Neugier. So verrückt es klingen mag – ich wollte wissen, was sich da im Nebel bewegte.

Dabei kannte ich die Antwort längst.

Wieder krachte etwas gegen den Wagen und ließ ihn erzittern. Ein hässliches Geräusch erklang, als würden gewaltige Klauen den Kühlergrill auseinander biegen. Gleichzeitig hob sich der Wagen ein Stück vom Boden.

Meine Güte, schoss es mir durch den Kopf, das Ding dringt mit seinen Tentakeln in das Auto ein! Und ich wusste auch, warum es das tat. Es wollte zu mir.

Es wollte mich!

Was sollte ich tun? Die Türe aufreißen und versuchen zu fliehen? Aber wie weit würde ich schon kommen? Es war zu spät, um wegzulaufen. Und wenn ich ehrlich zu mir war, hatte ich das auch nie vorgehabt.

Ich war inzwischen davon überzeugt, dass das alles kein Zufall war. Vor mir befand sich der Alien aus „The Untamed“. Daran bestand für mich überhaupt kein Zweifel. Der Film hatte etwas Urgewaltiges in mir ausgelöst, und nun hatte ich dieses Ding durch mein Begehren und die Kraft meiner Gedanken herbeigerufen, es manifestiert.

Du bist ja irre, sagte die Stimme der Vernunft zu mir, und natürlich hatte sie Recht. Monster und Fabelwesen lassen sich nicht herbeizaubern, jedenfalls nicht in der realen Welt.

Aber welche andere Erklärung gab es sonst für das, was hier geschah? Keine, gestand ich mir ein. Ich hatte mir nichts sehnlicher gewünscht, als diesem Wesen zu begegnen und selbst zu erleben, was die Leute im Film erlebt hatten: Die Vereinigung mit einer fremden Lebensform. Den ultimativen Orgasmus. Die totale Ekstase. Aber nicht nur in meiner Fantasie, sondern in der Wirklichkeit.

Und nun ging mein Wunsch in Erfüllung. War ich deswegen irre? Ja, vielleicht. Ganz bestimmt sogar. Aber das war mir egal. Alles war mir in diesem Augenblick egal. Ich wollte plötzlich nur noch eines: bereit sein für das Unausweichliche, das Unfassbare!

Wie in Hypnose streifte ich mir die Schuhe und Socken von den Füßen. Anschließend zog ich meine Jeans aus und auch den Slip. Beides warf ich achtlos auf den Beifahrersitz. Dann folgte der Pullover, und schließlich löste ich meinen BH. Nackt, wie ich nun war, fühlte ich mich auf erregende Weise schutzlos und ausgeliefert.

Wieder hörte ich, wie Metall beiseite gedrückt wurde und barst. Das ganze Auto schwankte hin und her. Das Ding kam näher. Es bohrte sich unaufhaltsam seinen Weg zu mir. Inzwischen war bestimmt schon der ganze Motor ruiniert. Himmel, was für eine Kraft musste dieses Wesen haben! Was würde es erst mit mir anrichten? Mich im Lustrausch töten? Aber für solche Überlegungen war es ebenso zu spät wie für eine Flucht. Der Punkt war längst überschritten, an dem ich noch einen Rückzieher hätte machen können.

Der Wagen schwankte erneut, als die Tentakel weiter vordrangen. Lange konnte es nicht mehr dauern, bis sie mich erreichten.

Ich krümmte mich und rutschte mit dem Gesäß so weit wie möglich nach vorne. Dann stemmte ich meine Beine nach oben, bis sie gespreizt zwischen dem Lenkrad auf dem Armaturenbrett lagen. Meine Vagina und mein Anus waren dadurch so gut erreichbar, wie es nur ging, und mehr konnte ich nicht tun, um mich dem Ding darzubieten. Bebend vor Angst und nervöser Vorfreude zugleich biss ich mir auf die Unterlippe und schloss die Augen.

Ein weiteres Knirschen ertönte, diesmal direkt unter mir, und ich wusste, dass die Verschalung im Fußraum über den Pedalen durchbrochen war. Damit hatte das Ding auch das letzte Hindernis zwischen uns überwunden. Ich traute mich jedoch nicht, die Augen zu öffnen und nach unten zu blicken – aus Angst, etwas zu Schreckliches zu sehen.

Was als Nächstes passierte, geschah wie in einem Fiebertraum und lässt sich kaum in Worte fassen.

Etwas Warmes berührte mich an meiner intimsten Stelle und drang in mich ein. In meinen Körper, aber auch in meinen Geist.

Die Verschmelzung mit dem Wesen war überwältigend. Keine Droge der Welt hätte mich auf so einen Trip schicken können. Ich wurde förmlich weg gebeamt, tauchte ein in ein Farbenmeer, das weit über das bekannte Spektrum des Regenbogens hinausging, und fand mich wieder im Zentrum wirbelnder Galaxien. Zeit und Raum verloren jegliche Bedeutung. Ich sah Wunder, die sich kein Mensch vorstellen konnte. Sterne erblühten in Sekunden und vergingen ebenso schnell als Supernova. Mein Körper löste sich auf, ich wurde eins mit dem Universum und allen Lebensformen, die darin existierten.

Und wenn der intensivste und beste Orgasmus, den ein Mensch jemals hatte, wie die Explosion einer Stange Dynamit war, erlebte ich die Detonation einer 100-Megatonnen-Wasserstoff-Bombe!

Dann: totale Schwärze.

Das Klopfen gegen die Scheibe auf der Fahrerseite weckte mich. Zum zweiten Mal in dieser Nacht schreckte ich hoch. Trotz meiner Benommenheit fiel mir ein, dass ich keinen Fetzen Stoff am Körper trug. Doch das stimmte nicht. Weder war ich nackt, noch saß ich vor dem Lenkrad wie auf einem gynäkologischen Stuhl. Sogar meine sündige Hand war aus der Hose verschwunden. Nur mein Gürtel war offen.

Das Licht einer Taschenlampe blendete mich. Wieder klopfte jemand gegen die Scheibe. Der Nebel hatte sich größtenteils verzogen. In einigen Metern Entfernung sah ich die Scheinwerfer eines anderen Fahrzeugs. Und das Blaulicht auf dem Dach.

Ich ließ das Seitenfenster runter. Draußen standen ein junger Polizist und seine Partnerin. Freundlich fragte er mich, ob es mir gut ginge oder ob ich Hilfe bräuchte. Ich zeigte ihm brav meinen Ausweis, den Führerschein und die Fahrzeugpapiere und sagte ihm, woher ich kam und wohin ich wollte, und dass ich auf der Fahrt plötzlich müde geworden war und in den Wald abgebogen sei, um mich auszuruhen. Eine bessere Ausrede fiel mir auf die Schnelle nicht ein.

Der junge Polizist nickte, klärte mich aber darüber auf, dass nur die Mitarbeiter der Forstverwaltung diesen Weg benutzen durften. Da ich aber das Schild, auf dem das stand, wegen des Nebels wahrscheinlich nicht gesehen hatte, beließ er es bei dem Hinweis. Ich bedankte mich artig und versprach, dass ich in ein paar Minuten weiterfahren würde, da ich nun ausgeruht und wieder fit sei. Der junge Polizist nickte zufrieden und hielt auch einen Alkoholtest für unnötig.

Seine Partnerin war inzwischen um mein Auto geschlendert und hatte sich beiläufig das Kennzeichen notiert. Ansonsten schien sie nichts Auffälliges zu bemerken. Die beiden verabschiedeten sich, stiegen in ihren Dienstwagen und fuhren davon.

Ich ließ das Fenster noch ein paar Minuten unten und sog die frische, kühle Nachtluft in tiefen Zügen ein, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Dann drehte ich vorsichtig den Zündschlüssel herum. Ich rechnete fest damit, dass nichts passieren würde, doch der Motor sprang sofort an.

Nun war mir doch kalt, also drehte ich die Heizung auf volle Pulle. Dann rangierte ich den Wagen vorsichtig ich aus dem Wald und bog auf die Landstraße ein. Die Uhr zeigte kurz vor drei.

Es war also alles nur ein wilder, verrückter Traum gewesen, nichts weiter. Nun ja, fast alles. Ich hatte mich zweimal selbst befriedigt, okay. Danach bin ich wohl eingeschlafen. Nicht jedoch meine Fantasie. Und was dann passierte, lässt sich natürlich eindeutig auf diesen Film zurückführen. Passt alles wunderbar zusammen, oder?

Ich werde jedenfalls nie vergessen, was ich dabei empfunden habe.

Den anderen aus dem „Filmclub“ habe ich nie von diesem nächtlichen Abenteuer erzählt. Trotzdem musste ich es irgendwie loswerden. Deshalb habe ich alles aufgeschrieben.

Natürlich freue ich mich auf die nächsten Treffen mit meinen Freunden. Wenn ich jedoch bei Tageslicht an der Stelle vorbeifahre, wo ich damals in den Wald eingebogen bin, überkommt mich stets das unheimliche Gefühl, beobachtet zu werden. Traum hin oder her – ich bin davon überzeugt, dass seit jener Nacht dort etwas lauert. Etwas, das gefährlich ist, aber auch überaus verlockend. Bei Einbruch der Dunkelheit weiche ich daher immer auf eine andere Strecke aus, um nicht in Versuchung zu geraten…

Und noch etwas lässt mir bis heute keine Ruhe. Es ist nur eine Winzigkeit, aber meistens sind es gerade die kleinen Dinge, die einen nachts wach halten, nicht wahr?

Auch darüber kann ich mit niemandem reden. Glauben würde mir ohnehin keiner. Selbst meine Freunde würden es wahrscheinlich als Einbildung oder Irrtum abtun und sich irgendeine mehr oder weniger vernünftig klingende Erklärung zurechtbasteln.

Aber ich weiß, dass ich mich nicht irre.

Als ich damals im Morgengrauen endlich nach Hause kam, war an Schlaf nicht mehr zu denken. Außerdem blieben mir nur noch ein paar Stunden, bis ich im Büro sein musste. Und verschwitzt wie ich war, brauchte ich dringend eine Dusche. Doch als ich mich im Bad auszog, stellte ich fest, dass ich keinen Slip mehr anhatte.

Einer seltsamen Ahnung folgend, schlüpfte ich rasch wieder in meine Klamotten und lief nach draußen zu meinem Auto. Ich öffnete die Fahrertür und spähte hinein. Zuerst sah ich nichts, doch dann entdeckte ich den Slip.

Er lag auf der Fußmatte, halb unter dem Beifahrersitz, als wäre er von dort runtergefallen.

ENDE