Taxi oder Liebe ist vertrauen – Teil 1

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„Verdammte Scheiße!“, schrie Katja, als sie die Tür hinter sich in das Schloss gezogen hatte, wunderte sich über sich selbst, dass sie das so leise getan und nicht diese mit voller Wucht zugeknallt hatte. „Verdammte Scheiße, immer muss der Mist an mir hängen bleiben!“ Am liebsten hätte sie irgendetwas an die Wand geworfen oder auf etwas herumgetrampelt. Auch ein menschlicher Sandsack wäre jetzt sehr willkommen, doch wenn man einen benötigt ist keiner da. Heute war Heiligabend, alle hatten frei und sie dumme Kuh war die letzte, die ihr Taxi in der Firma abgestellt hatte. Natürlich kam es, wie es musste, der Chef sah sie und schon hatte sie noch eine ‚Sonderfahrt‘ auf dem Hals. Gut, sie war die Jüngste im Team, ungebunden und auch ohne Freunde, aber warum musste es immer sie treffen? Flüche und Verwünschungen vor sich hinmurmelnd ging sie zum Fahrstuhl, drückte den Knopf für die Tiefgarage und trat frustriert gegen die Wand. Die Türen gingen auf, sie trat ein und drückte ‚P‘ dann sah sie sich in der spiegelnden Fahrstuhlwand an. Katja sah ihr Spiegelbild an und murmelte vor sich hin: „Das bin ich nun, Katja Tonne, 22, 178 und wiege 125 kg, trage eine Brille und habe schmutzig braune Haare. Meine Augen sind blass grau, alles in allem bin ich eine kleine graue Maus.“ Das war es, was sie laut aussprach, doch alles war eine Lüge, wie ihr Kopf flüsterte. In Wirklichkeit war ganz anders, denn alles war nur Tarnung, um von ihrem waren Ich abzulenken.

Im Parkhaus angekommen stieg sie in das ihr zugeteilte Taxi, meldete sich in der Zentrale und fuhr dann los. „Winterweg 14, eine tolle Anschrift“, sagte sie sich, doch ihre Wohnung lag auf dem Weg, sodass sie sich noch schnell frisch machen konnte. „Halte noch kurz bei mir an zum Umziehen“, sagte sie über Funk und ein „Klar, ist ja genug Zeit“ kam zurück. Sie hielt vor einer Wohnsiedlung und fuhr in den 9ten Stock, Wohnung 923 und war froh keinen zu treffen. Klar alle waren im Weihnachtsfieber und so, gut für sie. Katja schloss auf, trat ein und schloss seufzend die Tür. Dann setzte sie die Brille ab und zog die Perücke vom Kopf. Lange rote Haare fielen bis über die Schultern, die Kontaktlinsen folgten und leuchtend grüne Augen sahen sie im Spiegel an. Die Klamotten fielen und dann zog sie den Fettsuite aus, der ihre eigentliche Figur verbarg. Ja sie war 22, 178, aber wog nur 68 kg, alles andere war Tarnung. Schöne feste 80 D Brüste blitzten ihr entgegen, und lange schlanke Beine, sie war wieder sie selbst, Katja de Burg. Sie warf alle Sachen in einen Wäschekorb und freute sich, dass sie, wenn auch nur kurz, wieder sie sein konnte. Dann ging sie unter die Dusche, rasierte und cremte sich ein, bürstete ihre Haare, bis sie feuerrot glänzten. Das Piepen ihres Timers erinnerte sie daran, dass sie sich wieder in die graue Maus verwandeln musste. Schwer atmend machte sie sich wieder an die Arbeit und so stand 15 Minuten später die graue Maus vor der Wohnungstür. „Also auf zum Winterweg“, sagte sie sich und gab der Zentrale Bescheid. Weitere 20 Minuten später wartete sie vor der angegebenen Adresse. Als sich nichts tat, stieg sie aus und klingelte bei ‚Wolf, Alexander.‘ Lautes Hundegebell ertönte und Katja trat einen Schritt zurück, als sich die Tür öffnete.

Alex: „Aus“, sagte ich zu Hades, meinem Wolfs–Husky Mischling und machte die Tür auf. „Sie haben ein Taxi bestellt“, sagte eine Fahrerin, die in einer grauen Hose und einem noch graueren Pullover steckte. Ich nickte und packte meinen Trolley, dann sah ich sie an: „Das ein Hund mitkommt hat man ihnen gesagt?“ Sie schüttelte den Kopf: „Nein, ich habe auch keine Möglichkeit ihn mitzunehmen“, dabei sah sie etwas ängstlich zu ihm. Immerhin hatte Hades gute 120 cm Schulterhöhe und mehr Ähnlichkeit mit einem Wolf als mit einem Pudel. „Also bei meinem Anruf in der Zentrale habe ich angegeben, dass ein Hund mitfährt“, sagte ich und lächelte sie an. „Aber machen sie sich doch erst einmal mit ihm bekannt. Er ist friedlicher als er aussieht.“ Ich sah, wie sie panisch nach ihrem Handy griff und eine Taste drückte, bestimmt die zur Zentrale. Damit hatte ich recht, denn: „Haben wir eine Info, dass hier im Winterweg 14 ein Hund mitgenommen werden sollte? Warum zur Hölle hat mir das keiner gesagt, ihr wisst doch, dass …“, sie brach ab und sah mich dann wieder an. „Ich entschuldige mich, die Info ist nicht weitergegeben worden“, sagte sie und dann schossen ihre Augen von Hades zu mir und zurück. Ich kniete mich hin und nahm ihn bei seinem Halsband. „Komm schon, mein Großer“, begann ich, „sie hat etwas Angst vor dir, also benimm dich.“ Meine Fahrerin ging einfach nur rückwärts und zu dem ganzen grau, das sie trug, kam nun noch das im Gesicht dazu. Also stand ich auf, nahm ihre Hand und zog sie zu mir. „Also so wird das nichts. Zum ersten, ich bin Alex, das ist Hades und so macht man sich mit ihm bekannt.“ Damit zog ich sie auf die Knie und hielt ihre Hand an seine Nase. Hades schnupperte sanft, dann leckte er darüber und sie fing an zu lachen. „Das kitzelt“, sagte sie und sah dann mich an, „Katja.“ ‚Na immerhin ein Anfang‘, dachte ich und irgendetwas passte nicht zu der Stimme. „Also wie bekommen wir den Halunken in das Taxi?“, fragte ich mit sanftem Lächeln und sah, dass Hades nun schon seinen Kopf auf ihren Schoß gelegt hatte. Sie seufzte: „Hinten auf die Bank und du?“, damit unterbrach sie sich, worauf ich nickte, „du setzt dich zu mir nach vorne?“ So passierte es dann auch, Hades nahm Platz, der Trolley wanderte in den Kofferraum und ich setzte mich neben sie. „Wohin soll es denn gehen?“, fragte Katja nun wieder ganz der Profi. „Liechtenstein, Davos“, sagte ich und sah, wie sich ihr Gesichtsausdruck erneut grau färbte. „Wohin?“, kam es fast panisch von ihr, „Liechtenstein? Wir sind hier in Kiel, das sind ja mehr als“, sie tippte hektisch in ihrem Navi, „mehr als 1000 km. Da kannst du besser fliegen.“ Ich schüttelte den Kopf: „Er verträgt das nicht, die Enge im Käfig.“

Katja: „Heute ist Heiligabend“, setzte ich an und meine Gedanken spielten Achterbahn. „Wie konnte die Zentrale das nur machen, mehr als 1000 km, das waren über 12 Stunden Fahrt.“ Ich wurde fast panisch und dann passierte es. Hades hinter mir legte seinen Kopf auf meine Schulter und leckte über meine Wange. Laut aufschreiend riss ich die Fahrertür auf und sprang aus dem Wagen. Ich hyperventilierte, rang nach Luft, sah nur noch schwarz und dann? Dann waren da warme, starke Arme, die sich um mich schlossen, eine Stimme, die sanft mit mir sprach, mich beruhigte, mir Halt gab. Zitternd lehnte ich mich an den Mann, Alex, seine Stimme holte mich in das Hier und Jetzt, gab mir Frieden. Ich hob den Kopf und sah in seine Augen. Alex war einen guten Kopf größer als ich, bestimmt 190 cm, hatte silbern glänzende Augen. „Silbern?“, fuhr es mir durch den Kopf, doch mein Blick war auf seinen Mund gerichtet, sanft geschwungene Lippen, die zum Küssen gemacht waren. Als ich das dachte, senkte er seinen Mund auf meinen und das Denken hörte auf. Ich schmiegte sich an ihn, erwiderte den Kuss, klammerte mich regelrecht an den Mann. Zum ersten Mal seit Jahren war ich wieder Frau, Körpertarnung hin oder her, mein Herz schlug Purzelbäume und der Atem ging schwer. Als wir uns voneinander lösten, sah ich silbernes Feuer in seinen Augen. Dann fasste ich mich und schob mich von ihm weg. „Also Herr Wolf“, begann ich und wurde sofort unterbrochen. „Waren wir nicht schon bei Alex und du?“, fragte er freundlich, doch aus seinen Augen leuchtete Hunger. Hunger nach mir, nach mehr und das, obwohl ich wirklich hässlich aussah, nach grauer Maus. Dann nahm ich allen Mut zusammen: „Ja, doch ich kann das nicht, also dich und ihn fahren“, sagte ich. „Warum?“, fragte Alex nur und strich mir zärtlich über die Wange. Ich schmolz, mein ganzer Körper schrie nach mehr, doch ich wusste, dass es nicht ging. Ich war ein gebranntes Kind, hatte zu oft in das Feuer gegriffen und glaubte nicht mehr an das eine – Liebe.

Alex: Ich stand da und sah, wie Katja mit sich rang, wie ihre Gedanken sprangen. Sie war nicht die, die sie zu sein vorgab, das war mir nach dem Kuss noch deutlicher geworden. Ihr Körper war nicht ihrer, sie hatte eine Art Tarnung um sich herum aufgebaut. Damit kannte ich mich aus, denn auch ich musste mich tarnen. Heute hatte ich die Kontaktlinsen vergessen und somit war ich sicher, dass Katja meine ungewöhnlichen Augen gesehen hatte. Wer bitte hat silberne Augen? Niemand auf diesem Planeten, das war sicher. Ich holte tief Luft: „Bitte“, sagte ich sanft und konnte meine Finger nicht von ihrem Gesicht nehmen. Sie verzauberte mich, ich wollte sie, wollte ihr Geheimnis wissen und wenn ich dazu meines aufgeben müsste. Katja schüttelte den Kopf: „Das geht nicht, ich habe über Weihnachten Verpflichtungen, also ich …“, sie brach ab, als Hades aus dem Wagen sprang und zu ihr ging. Er legte seinen Kopf an ihre Knie, drückte sich sanft dagegen und brachte so eine Entschuldigung zum Ausdruck, dass er sie erschreckt hatte. Ohne nachzudenken, bückte Katja sich und legte ihren Kopf auf seinen: „Schon gut, Großer, es ist ja nicht deine Schuld, dass ich so schreckhaft bin.“ Als Hades seinen Kopf hob, da drückte sie ihm einen Kuss auf die Nase, was er zum Anlass nahm, ihr über das Gesicht zu lecken. Katja lachte, endlich, ein warmes herzliches Lachen, das mein Herz zum Schmelzen brachte. „Also so schlimm ist er ja nun wirklich nicht, oder?“, fragte ich und zu meinem Erstaunen gab sie: „Ja, da muss ich dir recht geben, wenn man sich an seine Größe gewöhnt hat, dann ist er klein und lieb.“ „Also wie kann ich dich zu der langen Fahrt überreden?“ Katja überlegte, dann sagte sie: „Übernachtung inbegriffen? Denn die ganze Strecke in einem Stück, das schaffe ich nicht.“ Ich nickte nur, denn dann hätte ich mehr Zeit, um hinter ihr Geheimnis zu kommen.

Katja: „Was mache ich hier bloß?“, schoss es mir durch den Kopf, kaum dass die Sache mit der Übernachtung ausgesprochen wurde. „Ich muss verrückt sein. Wenn wir irgendwo anhalten, dann fliegt meine Tarnung auf.“ Aber ich wusste, mehr als 5 bis 6 Stunden hielt ich es in der Verkleidung nicht aus. Die Augen würden von den Kontaktlinsen anfangen zu brennen, und der verdammte Fettsuite würde mich wie in Wasser schwimmen lassen. „Ich muss aber noch bei mir zu Hause vorbei, wenigstens ein paar Sachen zum Wechseln holen“, sagte ich und Alex nickte. „Klar“, sagte er, „dass es so eine weite Fahrt würde, damit hast du ja nicht gerechnet. Wie es so scheint ist die Weitergabe von Fahrzielen nicht so das Ding deines Arbeitgebers. Ich habe nämlich angegeben, von wo nach wo es gehen soll.“ Wieder telefonierte ich mit der Zentrale und bekam nur ein: „Ach, das hatte ich vergessen dir mitzuteilen“ vom Chef, „aber du bist ja die einzige, die zur Verfügung steht.“ „Wie kriegen wir denn den Wagen dann wieder zurück?“, fragte ich und wusste doch die Antwort im Voraus. „Na, du fährst natürlich“, war die logische Antwort, „schlafen kannst du ja im Wagen und nimm dir was zu Essen mit.“ Klick, damit lag der Hörer. Ich seufzte und spürte wieder Hades an meinem Knie, als ob er die Reaktion spüren würde und mir Trost spenden wollte. Auch Alex Hände, die er auf meine Schultern legte, gaben Ruhe und Kraft. „Das ist nicht normal“, sagte ich und hob den Kopf, sah wieder diese silbernen Augen. „Wieso hast du solche Augen?“, hörte ich mich sagen. „Silber ist nun nicht die normale Farbe, oder?“ Ich merkte, wie er versuchte, sich um eine Antwort zu drücken, und so setzte ich ein „Also ich finde das sehr erotisch und geheimnisvoll“ hinterher.

Alex: Ich versteifte mich bei ihren Worten. „Verdammt“, dachte ich, „sie hat es doch bemerkt.“ Tief Luft holen meinte ich nur: „Ist eine Gensache“, und hoffte, damit wäre der Fall erledigt, doch ich ahnte, dass bei dieser Frau das Thema noch lange nicht abgehakt war. „Wieso bist du so eine graue Maus?“, gab ich als Gegenfrage von mir und sie senkte sofort den Kopf. „War schon immer so“, erklang es leise. „Wir fahren noch kurz zu mir, muss ein paar Sachen packen“, folgte. „Also los, die Fahrt ist lang“, sagte ich und wir stiegen erneut ein. Hades legte sich gemütlich auf die Rückbank, aber anschnallen ließ er sich natürlich nicht. Das hätte mich auch sehr gewundert. Als wir vor dem Haus standen, wo sie wohnte, konnte ich es nicht lassen: „Können wir mitkommen? Ich würde gerne mal sehen wie eine Taxifahrerin so wohnt.“ Ihr Kopf schoss nach oben und ich sah, wie sich ihre Abwehr formierte. „Äh, besser nicht. Hab nicht aufgeräumt“, stotterte sie und eine leichte ‚Ich lüge dich gerade an‘–Röte ließ ihre Wangen glühen. Ich legte den Kopf schief und sah sie an: „Warum lügst du?“ Die Röte vertiefte sich und ich machte die Tür auf. Hades war das natürlich recht und zack war er aus dem Wagen, die Nase am Boden spazierte er zur Haustür, sah Katja auffordernd an und gab ein leises Knurren von sich. Ergeben zuckte sie mit den Schultern, ging und schloss auf. Die nächste Tür war die ihrer Wohnung und ich warf einen vorsichtigen Blick hinein. Hades hatte diese Probleme nicht, mit einem Satz war er drinnen und sah sich um.

Katja: ‚Dieser verdammte, süße Wolf‘, schoss es mir durch den Kopf, als Hades in meine Wohnung drängte. Er würde noch alles aufdecken und in dem Moment drehte er den Kopf, sah mich an, als ob er Gedanken lesen könnte. Seine Nase folgte irgendeiner Duftspur von mir und ich sah zu, dass ich schnell packte. Sachen zum Wechseln, Hygieneartikel und dazu, als Alex nicht hinsah, meine Tarnung. Kontaktlinsen, neue Perücke und Make–up. Hades stand in der Küche und sah durstig aus, so bekam er erstmal Wasser. „Ich hab aber nichts zu Fressen für dich“, sagte ich und strich ihm über das Fell. Weich, warm und irgendwie vertraute ich ihm. „So, ich habe alles“, sagte ich zu Alex, der sich umgesehen hatte und ich hoffte, dass ihm nichts von meiner Tarnung aufgefallen war. „Na dann“, sagte er, nahm mir die Tasche ab und pfiff nach Hades. Folgsam kam der an und ab ging es wieder zum Taxi. Ich saß kaum, als mein Handy klingelte: „Die Zentrale“, gab ich erstaunt von mir und nahm an. Der Chef gab mir als ‚gerade erst gefundene Info‘ bekannt, dass die Fahrt einen Festpreis hatte und ich das Taxameter auslassen sollte. Alle Kosten wären abgedeckt, auch die Rückfahrt. Er wünschte mir doch glatt ‚gute Fahrt‘ und wie zum Hohn ‚schöne Weihnachten‘, damit war ich nun wirklich bedient. Ich legte auf und ließ eine Schimpfworttriade los, die jedem Müllkutscher Ehre gemacht hätte. Alex sah mich nur an und gab: „Interessante Wörter, die du kennst“ von sich. Dann beugte er sich zu mir, drehte meinen Kopf und küsste mich. Ich war völlig überrascht und konnte nicht anders als den Kuss zu erwidern. Unsere Zungen spielten miteinander und am liebsten wäre ich auf seinen Schoß geklettert. Was stellte er nur mit mir an, ich war doch sonst nicht so. „Äh, wir sollten langsam los“, flüsterte ich mehr, als ich sprach, „sonst sind wir erst nach den Feiertagen am Ziel und etwas Weihnachten möchte ich schließlich auch noch haben.“ Seine silbernen Augen blitzten erotisch und hätte ich nicht gesessen, würden mich meine Knie nicht mehr tragen, sondern seine Arme.

Alex: Katja macht mich fertig und sie schien es nicht einmal zu merken. „Ja, dann sollten wir mal“, sagte ich mit heiserer Stimme. Trotz ihrer ‚grauen Maus‘–Erscheinung fühlte ich mich zu ihr hingezogen und das verstand ich einfach nicht. Hades Kopf stupste meine Schulter an und seine Augen schienen dasselbe zu sagen. „Sie ist nicht das, was sie angibt zu sein, da steckt mehr dahinter“, sagten sie und ich strich ihm über den Kopf. „Ich weiß“, sagte ich leise an sein Ohr gedrückt, so leise, dass Katja es nicht hören konnte. Sie war eine gute Fahrerin und die Straßen waren weitgehend frei, also kamen wir gut voran. Auf der A7 war kaum etwas los, alles, was konnte, war ja zu Hause und feierte Weihnachten. Katja hielt eine Geschwindigkeit im 120er-Bereich und so fraß der Wagen die Strecke gut vor sich hin. Nach drei Stunden machten wir eine Pause, Hades tobte herum und wir holten uns was Warmes zu trinken. Auf der Höhe von Kassel hatten wir mehr als 400 km hinter uns und ich merkte, dass Katja müde wurde. „Komm, fahr hier raus. Da unten wird ein Hotel angezeigt. Wir übernachten hier.“ Ich merkte sofort, wie sie sich versteifte. „Katja“, sagte ich sanft, „du wirst müde. Das hat doch keinen Sinn, sich hier den Kopf einzufahren.“ Resigniert nickte sie und wir fuhren ab, mussten noch etwas suchen und dann hatten wir eine kleine Pension, die auch Hunde aufnahm. Das nächste, was sie schockte, war, dass es nur noch ein Doppelzimmer gab, sie also mit mir in einem Bett schlafen sollte. „Nein, auf gar keinen Fall. Dann schlafe ich im Auto“, protestierte sie. Ich sah die Wirtin an. „Wir nehmen das Zimmer. Einen kleinen Moment“, und führte Katja zur Seite. „Nein“, begann sie und ich wusste nur eine Möglichkeit. Ich küsste sie, lange, leidenschaftlich und spürte dabei, wie sie nachgab. Irgendetwas zerbrach in ihr und dann lag ihr Kopf an meiner Schulter. Katja weinte, schluchzte und dann plötzlich schlug sie auf meine Brust. „Du Mistkerl, was machst du mit mir. Ich will das nicht, ich, ich …“ Sie brach ab und dann sackte sie in sich zusammen. Einfach so ohne Grund, ich fing sie gerade noch auf und trug sie in das Zimmer. Hades folgte und als ich aufschloss, fand er auf Anhieb seinen Platz.

Katja: Ich wachte auf und die Erinnerungen stürzten auf mich ein. Alex, der Kuss, meine Reaktion und die Scham trieben mir die Röte in das Gesicht. Ich schoss hoch und sah, dass ich im Bett lag – angezogen und Alex? Der lag auf dem Fußboden, seinen Kopf auf Hades liegend wie auf einem Kopfkissen und schlief. Ich stand leise auf, doch nicht leise genug, Hades war der perfekte Wachhund. Sein Blick folgte mir, als ich zum Bad ging und so flüsterte ich nur: „Alles gut“, in seine Richtung, obwohl es alles andere als gut war. Der Blick in den Spiegel ergab, dass meine Tarnung noch intakt war, nur meine Brille fehlte. Alex hatte sie mir wohl abgenommen, als er mich in das Bett gelegt hatte und auch meine Schuhe waren ausgezogen. Ob ihm die Beine des Fettsuites aufgefallen waren, der unter der Hose im Ansatz zu sehen war? Ich hoffte nicht. Ich musste dringend duschen, meine Augen taten durch die Kontaktlinsen weh, waren bestimmt feuerrot und dazu schwitzte ich am ganzen Körper. Aber wie konnte ich das hinbekommen? Der Suite war durchgeschwitzt und ich brauchte den Neuen aus meiner Tasche, dazu neue Sachen. Vorsichtig schlich ich wieder zurück, nahm meine Tasche und ging wieder ins Bad. Tür schließen, mich aus dem ganzen Kram pellen und unter die Dusche. Eine Wohltat, wieder ich zu sein und dabei schossen mir auch die Gedanken durch den Kopf, was ich, wenn, Alex sagen sollte. „Hallo, ich bin Katja de Burg, nicht Tonne, bin auf der Flucht vor meinem Ex, einem der Bosse der Mafia. Wenn er mich in die Finger bekommt, dann bin ich eine Leiche mit Beton an den Füßen. Aber keine Angst, ich verstecke mich schon seit 2 Jahren, darin habe ich Übung.“ Wie lächerlich das klang, und doch war es die Wahrheit.

Alex: Das Rauschen von Wasser ließ mich endgültig wach werden, denn natürlich hatte ich einen leichten Schlaf. Hades und ich wechselten uns immer ab, mit dem teilweise wach sein. Das lag in unserer Natur. Er war der, der ‚nur‘ ein Tier war und ich war der Wandler, der zwischen seiner Wolfsform und seiner menschlichen Seite hin und her springen konnte. Ich sah ihn an: „Bad?“, formten meine Lippen und er winselte leise zustimmend. Katjas Geruch trat mir in die Nase und ich musste lächeln. Sie roch so lecker, dass ich sie am liebsten angeknabbert hätte, doch was sollte ich dann sagen? „Hallo, ich bin ein Gestaltwandler, halb Mensch, halb Wolf, es gibt nicht mehr viele von uns auf der Welt. Ich will dich, am liebsten unter mir, auf allen vieren vor mir und mich dazu tief in dich rammen, dich vögeln, was das Zeug hält, bis du nicht mehr von mir loskommst?“ Das wäre ja wirklich ein tolles Cumming out. Katja würde schreiend weglaufen, oder nicht? Denn eines war klar, sie verbarg auch etwas, denn diese kleinen zierlichen Füße, die passten nicht zu dem, was ich gestern beim Ausziehen an Waden gesehen hatte. Doch wie sollte ich sie dazu bringen, mir zu vertrauen? Wir kannten uns wie lange? 6 oder 7 Stunden im Auto und hier die paar Stunden im Schlaf? Ich stand auf und streckte mich, zog mich aus und in einem Funkenregen wurde ich zu ihm, meinem zweiten ich. Im Spiegel des Schrankes sah ich mich als Wolf. Gute 140 cm Schulterhöhe, silberne Augen und tiefschwarzes Fell. Hades stupste mich an und wir beide kuschelten kurz aneinander. Das Rauschen hörte auf und ich wurde wieder Mensch, klopfte an die Badezimmertür und wartete auf eine Antwort. Es erklang ein: „Ja, herein“, ich machte die Tür auf und erstarrte.

Katja: Ich stellte das Wasser ab und stieg aus der Dusche, als es klopfte. Ganz in Gedanken sagte ich: „Ja, herein“ und als die Tür geöffnet wurde, da erkannte ich erst meinen Fehler. Alex stand in der Tür und starrte mich an, mich Katja de Burg und nicht Katja Tonne. Er sah mich nackt, 178 cm groß, mit feuerroten Haaren, grünen Augen, meinen vollen Brüsten, den langen schlanken Beinen und seine Blicke fraßen mich regelrecht auf. In Sekunden war die Tarnung vorbei und mein ganzer Körper nahm die Farbe der Haare an, ich glühte feuerrot. Eine Gänsehaut ließ mich erschauern, der Unterkiefer fiel herunter und das Denken setzte aus. Seine silbernen Augen verschlangen mich und ich fühlte mich nackter als nackt. Den Kopf senkend, griff ich zu einem Handtuch und schluckte. Dann räusperte ich mich und wollte etwas sagen, doch es kam nur ein Krächzen von den Lippen. Auf einmal begann sich alles, um mich herum zu drehen, und die Welt wurde schwarz.

Alex: Ich war in Sekundenbruchteilen bei ihr, fing sie auf und hielt sie in meinen Armen, nackt, nass, denn an feucht wollte ich besser nicht denken. Dabei hatte ich leider vergessen, dass ich mich nach der Wandlung auch nicht wieder angezogen hatte und meine Latte reagierte und wie … „Au ja, feucht“, schoss es mir durch die Lenden und ich hatte einen Ständer, der ohne Probleme ein Loch in die Hauswand hätte rammen können. Hades roch beides und auch seine Latte wuchs. „Benimm dich“, sagte ich und wusste nun wirklich nicht, ob ich ihn oder mich meinte. Doch ich trug Katja zurück ins Schlafzimmer und legte sie auf das Bett, sah sie an und wusste, dass sie die perfekte Frau für mich war. Zierlich aber doch stark, sanft aber mit einem eisernen Willen, ängstlich, aber eine Kämpferin. Leise seufzend deckte ich sie zu und ging in das Bad, drehte das Wasser der Dusche auf ‚Eiszeit‘ und stellte mich darunter. Es half nichts, mein Ständer blieb, wie er war und so tat ich das Einzige, was eventuell half. Ich holte mir einen runter und schloss dabei die Augen, als ich kam. Ein leises Winseln von Hades sagte mir, dass meine Frau, ich verdrängte den Gedanken sofort wieder, dass Katja dabei war, aufzuwachen. Ein Handtuch um die Hüfte gewickelt ging ich zurück, setzte mich auf einen Stuhl und sah ihr in die sich öffnenden Augen. „Na“, begann ich, als sie wieder unter den Lebenden war, „wollen wir nun mal anfangen zu beichten, Katja?“

Katja: Ich erwachte und langsam kamen damit die Erinnerungen zurück. „Dusche, nackt, Alex, enttarnt, Dunkelheit.“ Zwei Sachen fielen mir sofort in die Augen. Zum einen Hades, der seinen Kopf auf dem Bett liegen hatte und mich verliebt ansah, zum anderen Alex, der nur mit einem Handtuch bekleidet auf dem Stuhl saß. „Na, wollen wir mal anfangen zu beichten, Katja?“, sagte er mit sanfter Stimme und sein Blick zog eigentlich die Bettdecke von mir. Ein Glück, dass ich schon so rot war wie meine Haare, denn die nächste Stufe wäre, dass ich in Flamen aufgegangen wäre. Ich presste die Decke noch fester an mich, schloss die Augen und spürte eine warme, weiche Schnauze auf meinem Bauch. „Hades“, dachte ich und legte schon ganz automatisch meine Hand auf seinen Kopf, fing an, ihn zu streicheln. Ich, die panische Angst vor Hunden hatte, ich streichelte einen halben Wolf und das fühlte sich ganz normal an. „Also, da musst du jetzt durch“, schoss es mir durch den Kopf, „es ist eh alles aufgeflogen.“ Ich hob den Kopf, da sah ich wieder diese silbernen Augen von Alex und Hades drehte im selben Moment seinen Kopf auch zu mir. „Silberne Augen“, dachte ich, „das kann doch kein Zufall sein.“ Ich holte tief Luft, gab dann ein: „Gut, aber ich will dein Geheimnis auch hören. Ihr habt beide silberne Augen, das ist nicht normal.“ Alex sog die Luft fast schon pfeifend ein, sah dann zu Hades und stöhnte.

Alex: Ich hätte es wissen müssen, diese Frau wird früher oder später darüber stolpern. Sie wollte mein Geheimnis? „Du wirst schreiend weglaufen, wenn du es erfährst“, sagte ich leise und musste die aufkommenden Gefühle unterdrücken. Dann gab ich mir einen Ruck: „Ja, werde ich, aber nicht hier. Erst, wenn wir in Davos angekommen sind. Hier ist das nicht möglich. Kannst du mir bis dahin vertrauen?“ Sie überlegte, streichelte Hades weiter und sah mir dann in die Augen: „Ja.“ „Aber du wirst dich nicht mehr bis zur Unkenntlichkeit verkleiden“, sagte ich noch, „du bist viel zu hübsch, um das alles zu verstecken.“ Ich sah die Angst in ihren Augen und setzte hinzu: „Keine Angst, egal was es ist, wir beide können dich beschützen.“ Zögernd nickte sie: „Auch das glaube ich, ich weiß nicht warum, aber ich glaube dir“, ein Stupsen von Hades entlockte Katja ein Lächeln und sie drückte ihm einen Kuss auf die Nase: „Ja, ich vertraue euch“, was ihr ein Lecken quer über das Gesicht einbrachte.

In einem Shop um die Ecke wurden vernünftige passende Sachen eingekauft, die ihre Figur und ihr ganzes Aussehen zur Geltung brachten, dann ging die Fahrt weiter. Einmal noch wurde unterwegs zum Schlafen angehalten, was diesmal ohne Probleme abging, da Katja das Bett und Alex wieder den Fußboden bekam. Nach gut 12 Stunden erreichte sie Davos ohne Probleme und Alex lotste das Taxi zu einem etwas abgelegenen Chalet.

Katja: Alex lotste mich durch Davos, über Wege, die das Navi nie gefunden hätte. Ich fuhr über eine unbekannte Seitenstraße, die sich bei der näheren Betrachtung der Beschilderung als Privatstraße entpuppte. Am Horizont erhob sich eine der hier wohlbekannten Bergketten, Bäume und lange Hecken säumten den Weg. Ich merkte, wie Hades immer unruhiger wurde und als er seinen Kopf, wieder einmal, während der Fahrt auf meine Schulter legte, hielt ich an. Inzwischen kannte ich das Zeichen von ihm, dass er dringend rauswollte. Ich sah zu Alex. „Hier?“, fragte ich und er nickte. „Ja, das hier ist sein Revier“, gab er zurück und fügte sehr leise, fast nicht hörbar hinzu, „und meines.“ Ich horchte auf, denn das war das erste Mal, dass Alex etwas Persönliches von sich gab. Ich hielt und war mit dem Öffnen der Tür schneller als Alex. Hades sprang heraus, hob seine Schnauze und stieß ein schaurig schönes Heulen aus. Die Antwort kam fast sofort und ich konnte doch nicht anders. Ich kniete mich hin, nahm seinen schönen Kopf in meine Arme und drückte ihm einen Kuss auf die Nase. Ich, die noch vor etwas mehr als 12 Stunden schreiend vor ihm weggelaufen war. Ich küsste freiwillig einen halben Wolf und genoss es. Was passierte mit mir? Nun als Danke bekam ich ein Lecken über mein Gesicht und fast einen Zungenkuss, dann lief Hades los. „Wohin läuft er?“, fragte ich Alex, der inzwischen auch ausgestiegen war.

Alex: „Zu seinem Rudel“, sagte ich, „er ist der Beta.“ Katja sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Beta?“, fragte sie und ich lächelte: „Der zweite ‚Mann‘ im Rudel. Der das Sagen hat, wenn der Alpha nicht anwesend ist.“ Katja nickte: „Verstehe. Also wohin weiter?“ Ich zeigte auf den Weg: „Immer der Straße nach, bis sie zu Ende ist.“ Aus dem Horizont schälte sich jetzt, was Alex ein Chalet nannte, es sah aber eher aus wie ein Schloss. Überall weiß, Türmchen, Burgmauern, sogar eine Zugbrücke nebst Wassergraben und das Ganze sah alt aus, wirklich sehr alt. „Willkommen auf Wolfscastle“, sagte Alex und konnte dabei den Stolz in seiner Stimme nicht unterdrücken. „Das Schloss ist seit mehr als 400 Jahren im Besitz der Familie und wird auch nur innerhalb der selbigen weitergegeben. Solange es existiert hat noch nie ein fremder Eroberer einen Fuß da herein gesetzt. Es wird immer von Menschen und Wölfen beschützt.“ Katja fuhr auf den Rand des Grabens zu und hielt dann an, da die Brücke oben war. Ich beugte mich über sie, dabei spürte ich ihre Brüste an mir, ihren warmen weichen Körper und roch ihren Duft. Auf einen Schlag war ich hart und das in der Position. Mein armer Schwanz wurde sehr unangenehm eingesperrt und ich dachte nur: „Deine eigene Schuld, du gieriges Etwas. Ich hab dir gesagt, dass du dich benehmen sollst, nun musst du leiden.“ An einer Säule hielt ich meinen Daumen an den Scanner und sagte: „Peto ingressum, was ‚Ich ersuche um Eintritt‘“ bedeutete. Damit wurde die Zugbrücke aktiviert, die sich nun senkte und die Einfahrt freigab.

Katja: Ich bekam den Mund wörtlich genommen nicht mehr zu, als ich das, was Alex ein Chalet nannte, auftauchen sah. Als er sich dann an der Brücke über mich beugte, um einen Code zum Öffnen einzugeben, ich seine Wärme spürte und seine Erregung, da war ich drauf und dran ihn einfach auf der Stelle zu vernaschen. Doch ich hielt mich zurück und als die Brücke unten war, fuhr ich in den Hof. Dort klappte mir der Unterkiefer das nächste Mal herunter. Das Ganze war einfach nur ein Märchenschloss. Neuschwanstein in klein, aber doch noch um einiges besser. Überall standen Skulpturen, die Wölfe und Menschen zeigten, gepflegte Gärten könnte man erahnen, wenn der Schnee nicht gewesen wäre. Eine Eingangstreppe, die aus einem der alten Sissifilme hätte stammen können. Doch das Unglaublichste war, dass wirklich eine ganze Dienerschaft auf der Treppe stand und ein Spalier bildete, als ob seine Hoheit persönlich angekommen wäre. Alex deutet mit der Hand nur nach vorne: „Wenn ich bitten dürfte, da wäre dann das Ende der Fahrt.“ Ich konnte nur nicken und fuhr die restliche Strecke bis vor die Treppe. Zwei Frauen tauchten aus dem Nichts auf und öffneten Alex und mir die Türen. Alex kam zu mir und nahm mich am Arm, dann führte er mich zum Anfang der Treppe, wo der Butler schon wartete. „Gnädiger Herr“, sagte er förmlich mit einer Verbeugung und drehte sich zu mir: „Gnädige Frau“, und die nächste Verbeugung folgte. „Ich, äh, ich bin nicht, äh …“, das war alles, was ich zusammenhängend herausbrachte. Er richtete sich auf und ich sah das jugendliche Lachen in seinem alten Gesicht, indem silberne Augen blitzten.

Alex: Es war schön, wieder zu Hause zu sein, neben mir die Frau, die ich nie wieder loslassen würde, wenn, ja wenn … Doch erst einmal musste sie sich hier heimisch fühlen, ich musste sie in das Geheimnis einweihen und so weiter. Es würde noch ein hartes Stück Arbeit werden. Herrmann drehte sich zu mir um, und wir umarmten uns, so wie es immer war. Er war der Omega, der Friedensstifter des Rudels und ich war sein Alpha. „Gut siehst du aus, Alter“, sagte er und sah dann zu Katja: „Deine Gefährtin?“ Ich sah zu Katja, die zum einen aus dem Staunen nicht mehr herauskam und zum anderen das zum Glück nicht gehört hatte – dachte ich zumindest. Ich nickte und nahm ihre Hand: „Wenn sie alles weiß und es dann will, ja.“ Sie drehte den Kopf und machte einen formvollendeten Knicks: „Eure Hoheit, ich bin schwer beeindruckt, von dem allen hier, aber …“, damit sah sie Herrmann an, „ich bin nur die Taxifahrerin und nicht seine Gefährtin.“ Sie drehte sich um, sah die beiden Frauen an, die neben ihrem Taxi standen, und fauchte regelrecht: „Wenn ihr Schlampen auch nur einen weiteren Finger an meinen Wagen packt, dann beiße ich euch den ab. Haben wir uns verstanden?“ Ich sah, wie die beiden Wölfinnen, Julia und Karin, sich ansahen und kurz davor waren, sich zu verwandeln und Katja an die Kehle zu springen. Katja ging stinksauer zu den beiden, packte die ihr am nächsten stehende Julia am Kragen und zog sie zu sich. „Finger weg, Schlampe, habe ich gesagt. Was ist daran so schwer zu verstehen? Und hör auf mich anzuknurren, als ob du ein Wolf wärst. Das hat schon bei Hades nicht geklappt, mich mit sowas einzuschüchtern.“ Mit den Worten schnappte sie doch wirklich nach Julia, als ob sie sie beißen wollte.

Katja: Ich konnte es nicht fassen, diese beiden Schlampen fassten meinen Wagen an und taten so, als ob er ihnen gehören würde. Doch dabei wurden mir von meinem mageren Gehalt Anteile für neue Wagen immer wieder abgezogen. Dann hatten sie auch noch die Frechheit, mich anzuknurren. Ich sah rot, wirklich richtig rot und da schlug dann mein italienisches Temperament durch. Trotz meines Namens war ich in Italien geboren, hatte da genug Mist mitbekommen und war in selbigen gefallen. Das konnte ich einfach nicht wegfallen lassen. Sie knurrte mich an und ich fauchte zurück, wie eine Wölfin. Was war denn mit mir los? So kannte ich mich gar nicht, das musste an der Umgebung liegen. Ein weiteres Knurren kam von der anderen Seite des Wagens und ich hob den Kopf, nagelte die andere Frau mit meinen Blicken förmlich fest und siehe da, sie senkte den Kopf. „Habt ihr beiden das jetzt verstanden?“, fauchte ich und beide nickten. „Dann ist ja gut und nun dürft ihr das Gepäck holen und dann den Wagen vorsichtig parken. Wenn ich auch nur einen einzigen Kratzer finde, dann mache ich Hundefutter aus euch, verstanden?“ Wieder nickten beide und ein leises „Ja, Mistress“ ertönte. Hinter mir lachte Alex laut auf und ich war so in Rage, dass ich sofort herumfuhr. „Und du“, knurrte ich noch immer auf 180, „wenn du glaubst, das ist lustig, dann warte mal bis ich wirklich sauer werde.“

Alex: Ich konnte nicht anders als zu lachen und lachen. Katja hatte soeben die zwei höchsten Frauen des Rudels so zusammengestaucht, dass diese sie ‚Mistress‘ genannt und ihr damit die Stelle des Alphaweibchens zugestanden hatten. Katja wusste es noch nicht, aber sie war nun meine Gefährtin und die Herrin des Rudels. Das würde ein Spaß werden, wenn sie hinter das Geheimnis kam. Als sie mit hochrotem Kopf und erhobenem Zeigefinger auf mich zukam, nun, da nahm ich sie einfach in die Arme und küsste sie. Sie fauchte und wand sich, wurde aber sehr schnell ganz anschmiegsam, küsste mich zurück und sah mich dann an. „Was machst du nur mit mir, Alexander Wolf und wer bist du wirklich?“

Aber das wird in einer anderen Geschichte erzählt werden und so verbleibe ich, – wie immer – mit einer Verbeugung,
Euer BlackDagger

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4 Kommentare

  1. McKy

    Nun ja… Ehlich gesagt, nichts anderes habe ich erwartet. Amüsant, kurzweilig und viel versprechend! Ich bleib definitiv dran!
    Bewertung also: FÜNF von FÜNF

    Antworten

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