Wolfsblut – Die sieben Töchter: Kapitel 6 – Der Wolf

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Notiz der Autorin: „Wolfsblut – die sieben Töchter“ ist eine weit gesponnene Geschichte über mehrere Kapitel hinweg. Um alle Geschehnisse nachvollziehen zu können wäre es von Vorteil vorangegangene Kapitel zuerst zu lesen.

Lunas erste Woche auf dem Schloss verlief entspannter als sie es sich vorgestellt hatte. An ihrem ersten Tag hatte sie das Gefühl alles wäre streng militärisch geordnet und kleinste Verstöße geahndet. Selbst Katja die großen Wert auf Pünktlichkeit legte kam regelmäßig (wenn auch nur wenig) zu spät zum Küchendienst. Als Luna sie darauf ansprach konterte sie: „Solange das was erledigt werden muss, erledigt ist, wenn es erledigt sein muss, ist keine Zeit verloren.“

Diese neu gewonnen Freiheit war etwas an das Luna sich durchaus gewöhnen musste. Doch da Katja viel Einsicht in das Leben der Normalos erlangt hatte, konnte sie ihr deutlich beschreiben wo die Unterschiede im Gemeinschaftsleben lagen. Eile kannte man unter den Haltern und Tierblütern nicht, es sei denn es handele sich um absolute Notfälle.

„Deswegen stört es auch niemanden wenn ich 10 Minuten zu spät in der Küche auftauche als eingetragen. Man kennt sich ja hier auf dem Schloss, vertraut sich und weiß, dass manche Leute auch wenn sie zu spät kommen ihre Arbeit trotzdem gut machen und fertig sind wenn sie damit fertig sein müssen. Gewisse geregelte Zeiten die unbedingt eingehalten werden müssen gibt es auch, bei den Essenszeiten zum Beispiel sollten die Kinder bis ungefähr 19 Uhr fertig sein, aber da stört sich auch keiner dran wenn es mal ne halbe Stunde länger dauert.“

„Also kommen alle auf dem Schloss immer zu spät, oder wie kann ich mir das vorstellen?“

Katja lachte: „Nein natürlich nicht. Ein paar meiner Freunde sind trotzdem überpünktlich, auch wenn es keine Tugend in dem Sinne ist, wie in Deinem alten Leben.“ Sie seufzte. „Wir erkläre ich Dir das am besten? … Es denkt keiner so wirklich darüber nach. Die Arbeit die ansteht wird halt einfach gemacht und ob Du 20 Minuten früher oder später kommst juckt einfach keinen, wenn Du 6 bis 7 Stunden in der Küche stehst.“

„Also, so ähnlich wie Gleitzeit?“

„Wenn Du es so nennen willst, ja. Und Du als Sanitäterin hast das ungeheure Glück, dass Du zu jeder Zeit für eventuelle Verletzungen zur Verfügung stehen musst, weswegen man Dich sonst nirgendwo einspannen könnte, wo man im Ernstfall nicht alles schnell stehen und liegen lassen kann. Hast im Prinzip immer nur dann Arbeit, wenn sich jemand weh tut.“

„Also sind alle nun unpünktlich, oder nicht.“

„Luna, entspann Dich! Gib Dir zwei Wochen dann verstehst Du was ich mit, ‚man denkt einfach nicht drüber nach‘ meine. Apropos Entspannung…“, sagte Katja und klappte ihr Buch zu. „Komm, leg Dich hin, ich massier Dir den Rücken Du verspanntes kleines Wölfchen.“

Mit einem Lächeln, das Lunas Fangzähen zeigte, gehorchte sie.

Tatsächlich hatte sie diese Woche nicht viel mehr zu tun gehabt als von Bernd, dem Clanarzt, den sie an ihrem ersten Tag kennen gelernt hatte, aufgefrischt zu werden, was medizinische Dinge betraf, und hier und da Schnitt-, Stich- oder Brandverletzungen zu behandeln die man sich so bei der Arbeit in Küche, Schmiede und Webstube zuzog. Einer der Halter war einmal beim wieder auffüllen von Gewehrmunition unvorsichtig geworden und hatte seinen kleinen Haufen an Schwarzpulver entzündet, wodurch er beide Augenbrauen verlor.

Es dauerte auch nicht lange, bis Luna sich ein Zuhause gestaltet hatte. Schon nach ihrer ersten Nacht fragte sie ihre Herrin nach einer neuen Matratze und hatte damit begonnen sich einen gemütlichen Wolfsbau einzurichten. Die wenig einladenden, grauen Wände und Teile des Bodes deckte sie mit Fellen ab. Darüber hinaus sorgte Katja für mehrere warme kuschelige Decken und einen flauschigen, schlauchbootartigen Korb, sodass sie es sich in welcher Form sie sich auch befand, immer schön gemütlich machen konnte.

Natürlich betrachteten viele der anderen Halter das Tun der beiden mit höchster Missgunst, doch andere waren neugierig und durchaus angetan. Man hatte nie wirklich darüber nachgedacht, ob man die Zwinger der Tierblüter nicht ein wenig aufhübschen oder komfortabler gestalten könnte. Die Tierblüter selbst hielten sich jedoch mit ihren Bewertungen zurück, Luna konnte auf ihren Gesichtern allerdings deutlich erkennen, dass sie alle mit genau derselben Herzlichkeit behandelt werden wollten, die Katha ihr entgegen brachte.

Doch nicht nur der Mangel an Herzlichkeit stieß den anderen auf, auch waren sie die uralten Matratzen mit den unangenehmen Metallfedern satt. In menschlicher Form waren sie zu unbequem, in tierischer fühlte man sich deplatziert. Vielen wäre sicher auch für ihre menschliche Form ein Korb lieber gewesen. Doch kein Tierblüter traute sich irgendwelche Ansprüche zu stellen.

Als Luna ihre Herrin darauf ansprach und sie fragte warum sie die Halterschaft so verabscheue war ihre Antwort unerwartet knapp gewesen. Sie habe schon auf der Fahrt zum Schloss das Wesentliche erwähnt. „Und was die betrifft die sich dem Halterleben hingeben, aber sich trotzdem nicht um ihre Tiere kümmern so wie ich mich um Dich… nun… Es ist einfach gang und gebe nicht nachzufragen. Und niemand hier macht sich die Mühe den Status Quo in Frage zu stellen. Nicht aus Boshaftigkeit… sie denken einfach nicht drüber nach, ob ihre Tierblüter es besser haben könnten, weil sie sich nicht beschweren. Aber so läuft das mit mir nicht. Ich liebe Dich. Also will ich, dass es Dir gut geht.“

Luna errötete. „Ich liebe euch auch Herrin.“

Katja küsste sie auf die Stirn. „Und auch wenn Du mal nicht sagst, dass Dir was nicht passt. Ich werde Dich immer fragen wie es Dir geht.“

Die Wölfin kuschelte sich zärtlich an Katjas Brust und sie umarmten sich, dann schauten sie sich in Lunas Käfig um und betrachteten dieses neue Werk von kuscheliger Gemütlichkeit und Ruhe. Im Kontrast dazu wirkte der Rest der Stallungen wie ein Gefängnistrakt. „Schön haben wir es Dir hier gemacht“, seufzte Katja voller Stolz.

„Wisst ihr was es perfekt machen würde, Herrin?“
„Was hast Du im Sinn Kleines?“
„Licht.“
„Hmmmm.“
„Nichts Starkes. Einfach nur zwei Lämpchen an den Fenstern, wie die im Thronsaal. Es reicht, wenn es einfach nicht stockfinster ist sobald die Sonne sich verzogen hat.“

„Ja, ich verstehe was Du meinst.“ Sie dachte nach und schaute dabei nach oben. „Ich denke wir könnten die Bauhunde dazu überreden ein paar Kabel entlang der Decke zu verlegen“, dann lächelte sie verstohlen, „und es so einrichten, dass wir nachträglich nicht mehr nachgebessert werden muss, falls eventuell ein anderes Tierblut ebenfalls Licht möchte.“

Luna kicherte. „Ich bin mir sicher, ihr schafft es eines Tages die Halterschaft umzukrempeln. Ich glaube daran.“

„Nein… WIR… schaffen das!“

„Zwei Teile eines Ganzen…“

„…Verbunden für immer.“

„…Verbunden für immer.“

Bei beiden kribbelte es, als wären sie verliebt wie am ersten Tag, wenn sie sich ihr Beziehungsmotto sagten und gegenseitig ihre Hände verschränkten. „Wenn wir schon beim Thema verbunden sind“, begann Katja, „ich habe etwas für Dich. Komm mit.“ Sie zog Luna hinter sich her, die Treppe hinauf in ihren Turm. Auf halbem Weg begegneten sie Katjas Vater.

„Oh, Du“, sagte die Halterin völlig trocken.

„Ich habe nach Dir gesucht Katja. Jana und Martin haben sich vor etwa 10 Minuten gemeldet, sie werden vor Einbruch der Dunkelheit eintreffen.“

„Wie, sie kommen zurück? Ich dachte sie sollten nicht vor Weihnachten wieder nach Hause kommen?“

„Ich genauso. Die Beweggründe für ihre Entscheidung wollten sie mir allerdings nur persönlich mitteilen. Also bin ich auf deren Bericht sehr gespannt. Allerdings ist das nicht der Grund warum ich Dich gesucht habe.“

„Nein, warum solltest Du mir auch mitteilen, dass meine Cousine nach Hause kommt?“, sagte Katja nun noch trockener.

„Spar Dir Deinen Sarkasmus, Kind. Ich will, dass Luna und Asgard die Züchtung anfangen sobald sie in die Hitze kommt.“

„Wann meine Luna was macht, entscheide immer noch ich.“

„Warum musst Du unbedingt alles mit Deiner Sturheit so verkomplizieren?“, fuhr ihr Vater sie an. Luna hingegen, die immer noch Katjas Hand hielt an der sie einige Stufen tiefer hing ließ den Kopf gesenkt und blieb still.

„Warum ist Dir eine Wolfszucht so unglaublich wichtig?“, schnappte Katja zurück.

„Siehe einfach zu, dass sie miteinander schlafen“, kapitulierte der Oberhalter, müde von den ständigen Konfrontationen mit seiner Tochter, welche ein mürrisches „Zu Befehl Herr Oberhalter!“ nachwarf, während er hinter der Biegung der Wendeltreppe verschwand.

Wortlos zog Katja ihre Wölfin weiter die Treppe hinauf. Gnade ihm Gott ihr Vater hätte ihr Reich betreten. Doch die Türe war zu. Die Halterin schnaufte beruhigt aus. Luna wusste dass sie Katja besser nicht auf das Gespräch gerade ansprechen sollte und fragte stattdessen: „Was habt Ihr denn für mich, Herrin?“

„Etwas ganz Besonderes. Knie Dich mit dem Rücken zum Bett direkt davor und schließe die Augen!“

„Ja Herrin.“ Während Luna gehorchte zog Katja eine Schublade auf und holte eine kleine Kassette daraus hervor, die außen mit schwarzem Samt beschlagen war.

Luna fühlte wie Katja hinter ihr auf dem Bett Platz nahm, ihr seidiges Haar bei Seite hielt und ihr etwas um den Hals legte. Der Wölfin schlug das Herz bis zu den Ohren. Sie spürte kaltes Leder auf ihrer Haut kitzeln und gab sich und ihren Sinnen dem Moment hin. Dann hörte Luna eine Reihe von kleinen Knack-Geräuschen die wie an das Zuziehen eines Kabelbinders erinnerten und fasste sich instinktiv an die Kehle.

Katjas Atmen drang an ihr Ohr und sie sagte leise: „Jetzt bist Du mein Eigentum.“

Sie bedeutete Luna aufzustehen und führte sie vor einen Spiegel auf einem Tisch neben dem Bett. „Erinnerst Du Dich noch daran, was Du mir in London gesagt hast? Was Dich reizen würde?“

„Ja, Herrin.“

„Schau es Dir an.“ Als sie die Augen öffnete, sah sich die Wölfin zum ersten Mal mit ihrem Halsband.

Abgesehen von den dezenten goldenen Verzierungen war es recht schlicht und gut verarbeitet. Luna konnte keine Fransen oder unsaubere Kanten am schwarzen Leder entdecken. Es war etwa 2cm hoch und wurde entlang der Nähte golden verziert die so wie zwei extra Ringe wirkten die in das Leder eingearbeitet wurden. In der Mitte, an der Vorderseite des Halsbandes befand sich ausgefüllt mit Goldenen Buchstaben, eine kaligrafisch anspruchsvolle, aber gut lesbare Gravur die den Namen ‚Luna‘ darstellte.

Lange hatte sie von einem solchen Moment geschwärmt. Ihre Herrin hatte Recht. Nun war sie wirklich ihr Eigentum. Doch sie war es gerne. Bis ans Ende aller Tage, würde sie ihr Eigentum bleiben. Mit wässrigen Augen drehte sie sich zu ihrer Herrin um und schaute sie von unten her an. Katja hob verschmitzt lächelnd ihre rechte Hand und entblößte ein identisch verziertes Armband um ihr Handgelenk. Auch dort war ‚Luna‘ in das Leder eingraviert. Daran befestigt war eine Leine, die wie Luna vermutete wohl an ihrem Halsband befestigt war.

„Verbunden für immer“, sagte Luna knapp und versuchte so gut sie konnte nicht loszuheulen.

„Verbunden für immer“, bestätigte Katja sanft.

Sie drückte ihre Wölfin an sich und dann sagte Luna schluchzend: „Ich bin so froh Euch gefunden zu haben, Herrin. Ich liebe Euch so sehr“, und drückte sich fester an ihre Halterin.

Nachdem sie sich lösten schauten sie sich wieder in die Augen. Lunas Hände immer noch von hinten um Katjas Schulten geschlungen, die ihren auf Lunas Hüften. Die Wölfin zog sich allmählich hoch, stellte sich auf die Zehenspitzen und dann küssten sich die beiden lang und leidenschaftlich.

An diesen einen Kuss würden sie sich bis zu ihrem Tod erinnern.

Als Luna sich zurück auf ihre Fersen sinken ließ kam ihr ein Gedanke: „Hmmm, Herrin?“

„Ja, Kleines?“

„Wird mich das Halsband nicht erwürgen wenn Ihr mich verwandelt?“

„Nein. Hier hinten an Deinem Nacken ist ein kleiner Motor, da werde ich ab und zu die Batterie wechseln müssen, aber da achte ich schon selbst drauf. Wenn ich den kleinen Kopf drücke geht es auf oder wieder zusammen. Die beiden Größen sind einprogrammiert. Und selbst wenn der Motor laufen würde und immer weiter zuzieht, wäre er nie stark genug Dir wirklich weh zu tun.“

„Stranguliert werden ist nicht unbedingt wie ich sterben möchte“, witzelte Luna.

„Das würde ich auch nicht zulassen“, sagte Katja bestimmt und näherte sich einem Ohr, während sie den kleinen, kaum sichtbaren Knopf drücke, der den Motor des Halsbandes einschaltete. „Wach auf kleine Wölfin.“

Von Lunas zusätzlichen Fähengewicht getrieben kippten die beiden aufs Bett. Katja küsste die schwarze, feuchte Nasenspitze des hell befellten Ungetümes und befahl ihr dann sie zu lecken. Luna war darin zur Meisterin geworden und war sich auch nicht zu fein sich ein wenig von ihrer Herrin dabei verwöhnen zu lassen. Als einfache Zeichen hatten die beiden vereinbart würde ein sanftes Reiben ihres Schwanzes an Katjas Gesicht reichen, um ihr zu zeigen dass sie es langsamer angehen soll. Würde Luna allerdings stark mit dem Schwanz wedeln wolle sie ganz in Ruhe gelassen werden.

So machte sie es sich halb auf Katja liegend bequem und leckte ihre Spalte während Katjas Finger ihre eigene sanft liebkosten. Die Halterin genoss das Gewicht der Wölfin auf ihrem Körper und wie es ihre Bewegungsfreiheit einschränkte. Gemeinsam mit Lunas riesiger rauer Zunge wirkte es wie eine Droge auf Katja, die sich bald fühlte als würde sie schweben. Ohne es zu merken fingerte sie Lunas Spalte mit immer intensiveren Bewegungen.

Luna wollte nun etwas Neues versuchen und legte eine ihrer Pranken, vorsichtig auf den Hügel ihrer Herrin und begann zu reiben. Katja jaulte vor Erregung regelrecht auf, als sie spürte wie die ledrigen aber doch zarten Ballen ihre Haut berührten. An so etwas hatte nicht einmal sie bisher gedacht.

„Ohhh mein Gott, das ist so gut“, sagte sie völlig aus der Puste. „Pass aber mit Deinen Krallen auf, Kleines.“

Zur Antwort schaute Luna ihr kurz in die Augen und zwinkerte wissend. Dann setzte sie ihre Treiben fort.

Mit ihrer Zunge widmete sie sich erneut Katjas Schamlippen während ihre Pfote weiter an Hügel und Klit rieb. Die Halterin verdrehte vor Erregung die Augen und spürte dass es nicht mehr lange dauern würde bis sie kam. Luna gab ihrer Herrin nun alles. Mit der Pfote drang sie so vorsichtig sie konnte ein, um die völlig durchnässte Spalte nicht zu verletzen. Dann rieb sie mit ihren Ballen von innen gegen den G-Punkt der Halterin und leckte dabei von außen ihren Lustknopf. Katja war völlig weggetreten vor Ektase – schluchzte und jammerte mittlerweile nur noch Lunas Namen.

Sie spürte das Fell, die ledrige Haut, die Größe. Die Größe dieser unglaublichen Tatze, die jedem Dildo problemlos konkurrierte. Luna bearbeitete ihre Herrin mit solch menschlichem Bedacht, war so vorsichtig mit ihren Bewegungen, wie man es von einem Tier wie ihr gar nicht erwarten würde. Obwohl Katja die Krallen ihres Wolfsbluts in ihrer Vagina spüre konnte, taten sie ihr nicht weh. Dann bahnte sich der Orgasmus in Katja an.

„Uhhhhhh… uuuuuuhhhhhhhhh… oohhhhhhhhh… OHHHHHH… MEIN… GHAAAAHAAAAA… LUNA!“ Katja wurde von ihrem Höhepunkt so sehr durchgeschüttelt, dass sie nicht wusste wohin mit sich selbst. Sie packte ihre glänzende mit Satin bezogene Decke und vergrub sich drin. Sie wand sich unter dem Leib ihrer Wölfin wie eine Schildkröte auf dem Rücken.

Schnell atmend versuchte sie sich zu sammeln. Das Kitzeln in ihrem Inneren war kaum auszuhalten, machte sie wahnsinnig. „Langsam rausziehen! Langsam rausziehen! Ganz langsam! Nuuuuuuuuhhhhhhh…“

Nachdem Luna ihre Pfote aus Katjas nasser Möse gezogen hatte schleckte sie diese genüsslich sauber, während Katja völlig aus der Puste abkühlte.

Mit gespreizten Beinen lag die Halterin immer wieder leicht zuckend wegen des starken Orgasmus auf dem seidigen Bett und atmete mit leicht offenem Mund in ihr Kissen. Luna hüpfte vom Bett, dass die Bodendielen unter ihr ein wenig ächzten und näherte sich nun, wollte nun von Katjas Säften kosten. So näherte sie sich ganz allmählich der immer noch empfindlichen Spalte und atmete mit ihrer Nase direkt über der Klit aus.

Wie ein Regenschauer fegte die Botschaft der Nerven über ihren Körper hinweg und ließ die Halterin fast schon gequält vor Erregung aufstöhnen. Genüsslich, ganz allmählich begann Luna damit die klatschnasse Fotze ihrer Herrin sauber zu lecken. Dann versenkte sie ihre Nase darin.

Tiefer und tiefer drücke Luna ihre Schnauze zwischen Katjas Schamlippen und dehnte sie nun noch mehr als zuvor mit ihrer Pfote. Gleichzeitig leckte sie ihre Innenseite vollständig aus und gierte nach ihren Säften. Katja war nun völlig in ihrer Euphorie weggetreten und japste nur noch fröhlich, eine Hand an ihrem Lustknopf, die andere an ihrer Brust und massierte beides. Sie fühlte das schnaufende Ausatmen der Wölfin in ihrem Innersten und wie die große Zunge jede Falte umspielte.

„Ohhhhjiaaa… Gleich komm ich! Gleich komm ich!“ Dann klemmte sie Lunas Kopf zwischen ihre Beine, fuhr mit beiden Händen durch ihr Fell und schaute ihr in dem Moment wo sie kam genau in die Augen. Einen Moment später fiel sie erschöpft in sich zusammen.

„Leg Dich zu mir“, sagte sie gedehnt und zog die Wölfin an ihrer Leine zu sich hoch. Sie nahm Luna zwischen ihre Beine und wurde selbst nach einer halben Stunde immer noch von kleinen Überbleibseln des Orgasmus in ihrem Unterleib erfasst, was sie zum Zucken brachte und lustvoll aufstöhnen ließ. Kurz bevor Katja in einen Erschöpfungsschlaf fiel, wollte sie noch ihre Decke über sich ziehen, doch ihr fehlte die Kraft. Luna bemerkte das, schnappte nach dem roten Stoff und zog ihn bis über Katjas Schulter die sich zum Dank noch mehr an sie kuschelte.

Der Tag neigte sich dem Ende zu. Erst als die Abenddämmerung anbrach sagte Kajta müde: „Wir müssen aufstehen, Kleines. Ich will mir das nicht nehmen lassen Jana und Asgad als erste zu begrüßen.“ Und so schleppten sie sich aus dem Bett. Gähnend sagte Katja: „Ohh man, bin ich froh, dass ich heute keinen Küchendienst hab.“ Sie zog sich für diesen milden Septemberabend nur etwas Leichtes über – Hotpants, Turnschuhe und ein eng geschnittenes Oberteil – und dann machte sie sich mit Luna an der Leine auf den Weg hinunter in den Hof, um auf Asgard und Jana zu warten.

„Was Du da mit mir gemacht hast, Kleines? Das musst Du unbedingt öfter machen!“, sagte sie mit einem Lächeln, dass Luna mit dem Abschlecken ihrer Hand beantwortete. Katja wusste nicht genau wie sie ansprechen sollte, was ihr schon seit einigen Wochen auf dem Herzen lag. Doch sie wusste, dass es passieren musste. So wie sie Luna kannte würde sie die Schuldgefühle die damit verbunden waren ewig mit sich herum tragen. Katja drehte sich der Magen um wenn sie daran dachte.

Die beiden suchten sich ein angenehmes Plätzchen auf einem der Grasfelder und ließen sich darauf nieder. Mit ausgestreckten Beinen an Luna gelehnt genossen sie die Sonne, bis ihre letzten Strahlen sich hinter der Westmauer verkrochen. Eine Tür vom Wohnhaus davor schwang auf und ein Kind stürmte heraus, wahrscheinlich um auf der Wiese zu toben, doch stoppte es sich selbst und erschrak, als es Luna sah. Dann rannte der Junge zurück an seiner Mutter, die völlig verdutzt drein blickte, vorbei ins Haus und Katja selbst, die den kleinen Max ja gut kannte, konnte nur mit den Schultern zucken.

Die Halterin wollte nun allerdings dieses blöde Thema von ihrer und der Seele ihres Tierbluts haben, bevor sie durch Asgard beschäftigt sein und keine Zeit mehr für andere Dinge hätte und so begann sie mit einem Seufzen zu Lunas Hinterkopf zu sprechen: „Kleines.“

Ohne ihren Rumpf zu rühren, wand Luna sich ihr zu.

„Es gibt da was… das mich ein wenig beschäftigt hat, diese letzten Wochen über.“ Anhand des leicht schuldigen Blicks hatte sie das Gefühl dass die Wölfin ahnte bereits worum es gehen könnte. „Ich weiß auch, dass sich jetzt alles geändert hat… naja… wegen der Tierblut-Sache…“ Dann pausierte sie. Sie hatte wirklich keine Ahnung, wie sie dieses Thema schonend ansprechen sollte. Langsam wurde die Stille jedoch unangenehm und Katja befürchtete ihr Zeitfenster zu verlieren, also gab sie sich einen Ruck und sagte frei Schnauze: „Ich habe Deinen Brief gefunden.“

Augenblicklich ließ Luna ihre Ohren fallen und drehte sich von Katja weg. Was hatte sie sich vormachen wollen? Natürlich hatte Luna Schuldgefühle deswegen.

„Ich wollte nur sagen…“ Sie atmete nochmals durch und fuhr dann fort: „Ich versteh Dich… Voll und ganz.“ Noch einmal pausierte sie. „Und der Brief ist auch der Grund warum wir jetzt hier sitzen. Ich war mir sicher ich hätte Dir nie davon erzählen können. Ich war so hin und her gerissen; gebe ich Dir die Wahl mit mir ein langweiliges Leben in London zu führen oder ein potenziell tödliches hier… Ich musste es Dir einfach zeigen, Du hättest es mir nie geglaubt.“

Luna wimmerte nun und sofort sprang Katja auf, um sich vor die weinende Luna zu knien. Sie fasste den massigen Kopf mit beiden Händen und legte ihn auf ihren Schoß. Dann beugte sie sich vor und küsste ihr die Stirn. „Ich bin Dir deswegen nicht böse. Wirklich. Ich versteh Dich voll und ganz. Ich hatte mit der Art wie wir gelebt haben auch Probleme… Ich war bereit mit Dir dieses öde Leben zu leben bis wir zu Staub zerfallen. Aber ich konnte Dich nicht einfach tatenlos ziehen lassen. Ich habe Deinen Schmerz genau gespürt; da hat man endlich jemanden gefunden mit dem man den Rest seines Lebens verbringen möchte und dann ist der Alltag totaler Ranz. Aber zum Glück… Zum Glück hatte ich ja Recht mit meiner Vermutung dass Tierblut in Deinen Adern fließt.“

Eine Lüge. Doch diese würde sie mit ins Grab nehmen, solange ihr Vater über ihren Auftrag ebenfalls kein Wort verlor.

„Ich liebe Dich, Luna.“

Und zur Antwort schleckte sie ihr übers Gesicht.

Einige Momente noch genoss Luna wie sie von Katja im Hals und hinter den Ohren gekrault wurde. Dann vernahmen sie ein seltsames quiekendes Bellen vom Wohnhaus. Vier Schäferhundwelpen tapsten mit ihren kleinen Beinchen von hinter dem Haus hervor und schickten sich an Luna zu untersuchen. Dann folgte ihre Mutter, die Katja nur allzu gut kannte. „Hey, Manon. Na, wie gehts Dir?“

Uralte Instinkte wurden in Luna wach. Wer war diese Hündin? War sie eine Bedrohung? Katja schien ihr jedenfalls zu trauen? Doch beim ersten Anzeichen von Gefahr würde sie ihr und ihren Welpen die Kehlen durchbeißen. Mit jedem Schritt, den die Schäferhündin näher kam, wurde Luna angespannter. Die kleinen Welpen, die an ihrem Fell zerrten, machten die Situation auch nicht lockerer… Gleich würde sie Katja hinterlistig angreifen können!

Katja umarmte Manon herzlich und wuschelte ihr den Kopf zwischen den Ohren. Dann ließ sie von Lunas Kopf ab und lehnte wieder an ihrer Seite wie schon zuvor. Die Anspannung in Luna wuchs zwar nun nicht mehr, aber verging auch nicht. Während die Welpen weiter neugierig auf und um Luna herumtobten legte sich Manon vor sie, ihre Nasenspitzen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Wenig blinzelnd schauten sich die beiden Weibchen an. Dann ohne Vorwarnung schleckte Manon kurz über Lunas Nase.

„Tja… Da war die Sorge wohl unnötig“, dachte sie zu sich selbst.

In ihrer menschlichen Gestalt wäre sie nun sicher errötet, so peinlich war ihr dieser Moment. Doch zum Glück hatte sie sich gut unter Kontrolle. Zumindest nach außen hin. Die Welpen tobten weiter völlig unbeeindruckt um die drei Frauen herum und schon bald merkten auch andere Kinder, dass es auf dem Hof sicher war, und man sich vor Luna nicht fürchten musste. – Asgard war insgeheim auf dem Schloss als „Kinderschreck“ bekannt, wie Luna schon bald erfahren sollte.

Eines der jungen Mädchen die Luna schon beim Spielen mit den anderen Kindern verstohlene Blicke der Neugier zuwarf, löste sich aus dem Wirrwar und machte schüchtern vor Katja halt.

„Duuu, Katjaaaa. Ist das Dein Tierblut?“

„Jap!“, sagte sie fast ein wenig zu euphorisch, mit einem breiten Lächeln. „Das ist Luna, meine Wölfin.“

„Hallo Luna. Ich bin die Anne“, sagte sie und streckte Luna eine Hand entgegen als wolle sie ihr zur Begrüßung die Pfote schütteln.

Katja konnte nicht anders als beim Anblick der kindlichen Formalität ein wenig zu kichern.

‚Angenehm‘ quickte Luna und tat es ihr gleich, darauf bedacht irgendeinen Laut von sich zu geben der Anne nicht erschrecken würde, aber trotzdem bestätigend klang.

„Gesundheit“, witzelte Katja.
„Du hast schönes Fell, Luna!“, sagte Anne wie in Trance.
Katja zwinkerte ihr zu. „In der Tat, das hat sie“, und auch Luna bestätigte mit einem Lächeln.

Mit Ungeduld die ihr deutlich ins Gesicht geschrieben stand fragte Anne Katja: „Darf ich sie streicheln?“
„Weiß, nicht. Frag sie.“
„Darf ich Dich streicheln, Luna?“

Die Wölfin nickte mit geschlossenen Augen. Natürlich wusste Katja, dass sie das liebte, doch ließ sie es ich nicht entgehen Kindern Manieren beizubringen. Schließlich war es nicht die Entscheidung des Halters ob das Tierblut gestreichelt werden wollte.

Ganz vorsichtig, als wolle sie nichts kaputt machen, fing Anne an die Wölfin mit kerzengerade ausgestreckten Fingern zu streicheln. Oder viel mehr, über ihr Fell zu hauchen.

Katja bemerkte erst jetzt, dass das Toben der Kinder verstummt war, blickte auf und sah die Traube an kurzbeinigen schaulustigen die sich wenige Meter vor den dreien gebildet hatte. Nachdem Anne sich ein wenig sicherer fühlte winkte sie die anderen her, die sich zögerlich näherten.

Wenig später war Luna die Hauptattraktion und scheuchte die Kinder kreuz und quer über den Hof, während Katja und die Mütter der Kleinen das Treiben zufrieden beobachteten. Die Halterin legte sich einen Moment rücklings auf das Gras und schaute in den wolkenklaren Himmel. Sie war Zuhause. Alles war gut.

Diese letzte Woche seit sie wieder auf dem Schloss war, war für sie nicht einfach. Sie musste sich nach etwas über zwei Jahren wieder an den Alltag gewöhnen und kämpfte auch ein wenig mit Orientierungslosigkeit und Schwindel, wenn sie daran dachte, wie froh sie darüber war endlich nicht mehr alleine dort draußen zu sein. Wobei… So schlimm war das zweite Jahr mit Luna auch nicht gewesen. Und trotzdem. Sie liebte dieses Schloss. Die Wiese auf dem Hof. Das Gras, in das sie ihre Finger grub und die Freiheit mit einem tiefen Atemzug genoss.

Ein Seufzer ertönte neben ihr, wo Manon eben noch mit einer anderen Tierblut-Mutter – eine Labradorhündin – im Gras döste.

„Isch wünschte mirr, Assgarrd wärö derrarrt umgänglisch.“

Katja kannte diese Stimme, und als sie aufblickte erkannte sie eine gute Freundin wieder, die sie lange nicht mehr gesehen hatte. Sie stand mit verschränkten Armen und den Blick auf Luna fixiert.

„Cosette!“, platze es aus Katja heraus und urplötzlich war sie auf den Beinen, jedes Schwindelgefühl wie ein platzender Ballon verpufft.

„Und isch dachte schon Du bemerrkst misch garnischt Gatja“, erwiderte sie mit einem arrogant hochgezogenen Mundwinkel.

Während die Halterin die paar Schritte auf die Französin zuging um sie zu umarmen, nahm sie sich einen Moment um sich ihrer Schönheit zu besinnen. Sie war etwas kleiner als Katja, aber ebenso zierlich gebaut, mit lockigen hellblonden Haaren die sie offen trug und bis knapp unter ihre üppigen Brüste fielen. Ihr Gesicht… Katja konnte sie nur als „zu schön für diese Welt“ beschreiben.

Die beiden umarmten sich herzlich und wollten einander gar nicht loslassen. Beinah ihr ganzes Leben kannten sich die beiden schon. Cosette und ihre beiden Schwestern Manon und Adeline wurden im Rahmen eines Austausches um Gene frei von Inzucht zu halten an Katjas Clan übergeben. Damals war Katjas Großmutter noch Oberhalterin. Gemeinsam hatten die vier die Tierblut- und Halterschule besucht und waren aufgrund des gleichen Alters unzertrennlich geworden. Von allen Tierblütern im Schloss war Cosette Katjas beste Freundin. Und die Schäferhündin dachte von der Halterin genauso.

„Du hast ja keine Ahnung wie ich Dich vermisst hab“, sagte Katja, als sie sich voneinander lösten.

„Mir ging das nischt anders mit Dirr. Die Gerüschteküsche war völlig am überkochen. Viele dachten Du wärrst weggelaufen oder Dein Vater ätte Disch verbannt.“

„Naja… Ein Positives hatte es immerhin“, erwiderte sie und drehte sich zu Luna um, die gerade angetrabt kam und neben Katja Halt machte. „Cosette, das ist Luna… Mein Wolfsblut. Luna, Cosette. Ihre Tiergestalt ist ein Schäferhund.“

„Eine Wölfin. Wie außergewöhnlisch. Und sie ist fast so groß wie Assgarrd.“ Sie ging in die Knie und kraulte Luna um den Hals herum, als wüsste sie genau wo es sich am besten anfühlte. „Ast Du es also tatsäschlisch geschafft diesös Eisönerz aufzuwärmen“, sagte sie an Luna gewandt.

„Hey, so kalt war ich früher gar nicht.“ – Ebenfalls eine Lüge – bemerkte Katja mit defensivem Tonfall.

„Du musst wissen Luna, wenn Gatja und isch nischt so sehr darauf bedacht gewesen wärrön eine besondere Person zu findön, mit derr man sein Erz teilt… Wahrscheinlisch wärre isch nun ihr Tierblut. Aberr aus jetziger Sischt bin isch Dir nischt eifersüschtig. Und selbst wenn isch wäre, schau Disch einmal an! Du bist Magnifique!“

Luna schleckte Cosette quer übers Gesicht. Ob es Katjas Geruch war der nach ihrer langen Abwesenheit noch immer an ihr klebte, oder weil die beiden sich so vertrauten. Irgendetwas hatte das französische Schäferhundweibchen an sich, das Luna mochte.

Die Frauen vernahmen wie ein Auto über die Zugbrücke schepperte, welche nach dessen Passieren hochgezogen wurde. Torschluss.

Wenig später kam Asgard, gefolgt von seiner Herrin Jana die Rampe hochgetrabt.

Urplötzlich wurde es furchtbar Laut. Die Kinder schrien – wohl dabei lachend – und verstecken sich hinter Luna, Katja, Cosette, Manon und der Labradorhündin.

„Asgard ist wieder da!“
„Asgard, Asgard!““
„Rennt weg!“

Im Vorbeirennen schnappte das Monstrum von einem Wolf nach den Kleinen von denen er manche sogar überragte.

„Mach Dir keine Sorgen darum, Luna“, sagte Katja. „Das ist deren Spiel. Die Kinder wissen genau, dass Asgard eigentlich nur seine Ruhe will, aber lassen es sich nicht nehmen, sich von ihm gerne mal über den Hof scheuchen zu lassen. Und er genießt das auch ein wenig. Leider ist das auch schon das Maximum an Spaß, den er sich oder anderen mit ihm gönnt.“

Luna vernahm den Schritt dieses Mannes wie in Zeitlupe… Wie die Pfoten sich beim Auftreten ausbreiteten. Sein muskulöser Bau. Die blauen Augen. Sein Fell war größtenteils Graphitfarben… fast schwarz aber auch nicht wirklich, genauso wie Luna fast weiß war. An seinen Seiten und der Mähne jedoch hatte er helle Partien die wie leicht verblasst wirkten. Luna sah einen Wolf in seiner Hochzeit. Es durchfuhr die beiden wie einen Schlag als sich ihre Augen trafen. Cosette rief ihre Kinder zu sich und schickte sie an fürs Abendessen die Hände zu waschen. „Na loss meine Kleinönen, ab ins Aus und Ändö waschön. Isch möschte nacherr keinen Schmutz an eurön Tatzen sehön. Viet, Viet!“

Asgard blinzelte, so als ob er dachte er würde träumen. War das da vor ihm wirklich eine Wölfin? Eine mit der er sich auch noch paaren könnte? Luna und Katja gingen den beiden entgegen und während die Wolfsblüter vorsichtig anfingen sich gegenseitig zu beschnuppern, sagte Katja kurz bevor sie Jana in die Arme nahm: „Schade, dass Du schon so früh wieder zurück bist, ich hab es genossen zur Abwechslung mal die Schönste hier zu sein.“

„Ich hab Dich auch vermisst“, sagte Jana über ihre Schulter hinweg.

„Was bin ich froh, dass Du zur Abwechslung mal keine Absätze trägst kleines Cousinchen. Komme ja so schon kaum zu Dir hoch.“ Natürlich war das übertrieben, dann mehr als einen Kopf kleiner war Jana nicht.

„Glaubst Du ich finde das lustig mich immer zum Boden bücken zu müssen wenn ich Dich umarme?“

Die beiden lachten.

Martin, der andere Diplomat des Clans, und sein Tierblut zogen an allen vorbei.

„Erstattest Du dem Oberhalter Bericht, Martin?“, bat ihn Jana, welcher Stumm nickte und den Weg zur Halle einschlug. Ihre Miene wurde etwas düster und sie senkte die Stimme. „Katja, wir müssen reden.“
„Keine guten Nachrichten?“
„Nicht hier. Können wir in Deinen Turm?“
„Na logo.“

Die beiden Halterinnen brachten Luna und Asgard in die Zwinger, damit sie sich aneinander gewöhnen konnten.

„Wir kommen nachher vor dem Abendessen zurück und nehmen Euch mit, ok?“, sagte Katja, wuschelte nochmal kurz ihren Kopf, und dann machten sich die beiden auf um sich zu erzählen, was die jeweils andere verpasst hatte.

„Kann ich Dir etwas zu Trinken anbieten?“, fragte Katja nachdem Jana es sich auf ihrem Bett bequem gemacht hatte. „Du siehst ein wenig aus als könntest Du was Starkes gebrauchen.“

„Ich hatte nicht geplant mich vor dem Abendessen abzuschießen, aber ein Gläschen Rotwein lehne ich nicht ab.“ Während Katja ihr einschenkte zog sie ihr Haarband aus dem Zopf und raufte sich ein paarmal durch das wellige Haar. Dann griff sie unter ihr dünnes schwarzes Rollkragenoberteil und entledigte sich ihres BHs, sodass die Nippel der immensen Brüste zu sehen waren, deren Proportionen im Vergleich zum schlanken Körper der 28 jährigen ein klein wenig überdimensioniert wirkten.

Sie stöhnte entspannt auf, als sie den Büstenhalter unter dem Oberteil hervorzog und nahm das Glas von Katja entgegen.

„Wenn Du auf mein Satin kleckerst, wäscht Du“, sagte sie matt.

Jana genoss erst einmal einen gesunden Schluck des kühlen Weins und schloss genussvoll die Augen. „Liebst Du Deine Wölfin auch so wie Deine Bettbezüge, oder ist sie da konkurrenzlos unterlegen?“, war ihre schmunzelnde Retour.

„Lange Geschichte…“, sagte Katja während sie ihre Schuhe auszog ein Kissen zurechtmachte und sich im Schneidersitz an das Kopfende lehnte. „Du zuerst…“

Jana nahm einen weiteren Schluck. „Es ist schlimm da draußen, Katja. 7 Monate waren wir in Deutschland unterwegs und das Misstrauen war noch nie so groß. Zu unserem Glück traut man sich noch nicht Diplomaten anzugreifen, die nicht den benachbarten Clans angehören. Ich habe mich trotzdem nicht eine Sekunde sicher gefühlt. Auch Asgard war die ganze Zeit angespannt.“

„Wie kann sich das in so kurzer Zeit so sehr ändern?“

„Wissen wir nicht. Keiner wollte uns etwas sagen. Nicht einmalandere Diplos. Es war als hätte jemand einen Schalter umgelegt.“ Sie leerte ihr Glas und füllte sich neu ein. „Martin und ich haben uns darauf geeinigt, Deinem Vater zu raten sämtliche Kontakte auf Eis zu legen und mal abzuwarten wie sich die Lage entwickelt. Das Misstrauen hat schon fast paranoide Züge angenommen, so dass man unsere offenen Kontaktaufnahmen eher als Spionage interpretieren könnte.“

Katja wurde nachdenklich. „Misstrauen und kaum Kontakt war seit dem Krieg normal, aber das?“ Sie schüttelte den Kopf.

„Du weißt, ich mache die Diplo-Arbeit gerne… aber ich bin richtig froh wieder zu Hause zu sein, Katja.“

„Wenn die anderen Clans erstmal von Luna hören geraten wir sowieso ins Fadenkreuz“, sagte Katja und ihr Blick ging in die Leere.

„Damit rechne ich fest. Manchen ist alles zuzutrauen um an ein paarungsfähiges Wolfspaar zu kommen. Oder dafür zu sorgen, dass andere es nicht mehr haben.“

Katja wollte nicht einmal daran denken was sie bereit wäre für Luna zu tun. Oder jemandem anzutun, der ihr Schaden zufügen würde.

„Ich werde mit Claudia sprechen dass wir alle Melder an unseren Grenzen überprüfen und notfalls erneuern. Besonders nach Süden.“

Ihr Blick traf den Janas.

„Du meinst, die Münchner würden irgendwas versuchen?“

„Möglich wäre es, dass auch andere neidisch sind. Aber Asgard und unsere generelle Schlagkraft sind bekannt. Die Münchner allerdings hatten schon immer ihr Auge auf unsere Jagdgebiete.“

„Kann nicht schaden extra Vorsichtig zu sein“, bestätigte Jana.

„Was hast Du eigentlich die letzten zwei Jahre getrieben?“, fragte Jana äußerst interessiert. Katjas Gesicht verlor jeden Ausdruck. Sie stand auf und nahm sich ein Weinglas aus dem Schrank, dann nahm sie die Flasche entgegen die Jana schon ausgestreckt in ihre Richtung hielt. Nachdem sie den ersten Schluck getrunken hatte fragte sie knapp: „Wieviel weißt Du schon?“

„Mehr, als dass Du auf einer Mission für Deinen Vater bist, wollten mir weder er noch Rosa sagen. Selbst im Vertrauen nicht. Von dem her war es für mich nicht schwer die Gerüchte von wegen Verbannung nicht zu glauben.“

„Nun, nachdem was ich alles getan habe, wäre ich stattdessen lieber verbannt worden.“ Während Katja erzählte, schaute sie meist ins Leere, versuchte den Augenkontakt mit ihrer Cousine zu meiden. Auch wenn sie verstehen würde.

Sie nahm neben Jana auf dem Bett Platz und fuhr mit einem Seufzen fort: „Mein… Vater hat mich an dem Abend als wir uns das letzte Mal gesehen haben davon unterrichtet, dass er in Westeuropa verstreut 7 Mädchen gefunden hat, die mit großer Wahrscheinlichkeit Tierblüter sind. Ich sollte sie finden und auf das Serum testen. Was er an Daten über sie hatte, spottete jeder Geheimdienstüberwachung. Gewohnheiten, häufig besuchte Orte, einfach alles. Ich selbst musste mich nur noch in deren Leben einlesen und den besten Weg herausfinden sie entweder direkt so zu entführen, dass niemand etwas merkte, oder mich mit ihnen anzufreunden und es so zu versuchen.

Von meiner Luna wusste er, dass sie letzten Sommer nach Costa Rica in den Urlaub fliegen würde… selbst welches Hotel sie gebucht hatte. Aber…“

„Du liebst sie aber wirklich, oder?“

„Sogar mehr als meine Mutter!“, hauchte Katja, leicht erstaunt über diese Tatsache. „In meinem Kopf dreht sich alles nur noch um mein kleines Wolfsblut.“ und ein kleines, kaum bemerkbares Lächeln zog sich über ihre Lippen. „Seit… ’sie‘ tot ist ging es abwärts mit mir… und dieses verdammte Exil hat es mir nicht leichter gemacht. Luna war von allen 7 das einzige Tierblut.“

„Was ist aus den anderen geworden?“

„Das willst Du nicht wissen“, sagte Katja und wand den Kopf ab.

„Katja“, sagte Jana mit tiefer Stimme und ergriff ihre Hände. In ihrem Blick stand was sie schon ahnte, aber von ihrer Cousine hören wollte.

~~~~

Nachdem die Halterinnen verschwunden waren, blieb den beiden Wolfsblütern nichts übrig, als sich kennen zu lernen. Luna zog ihren Korb aus der Ecke zu den Gittern hinüber und machte es sich dann darin bequem. Asgard hingegen stand einfach nur ungläubig da. Ein paar Schritte vor dem Gitter. Starrte sie nieder. Die anderen Anwesenden trauten sich nicht einmal laut zu atmen, seit er den Zwinger wieder betreten hatte. Die Dominanz die er ausstrahlte trumpfte alles was Luna je gespürt hatte. Ein wahrer Alpha. Hier im Inneren des spärlich beleuchteten Zwingers hob sich sein dunkles Fell kaum von den steinigen Wänden ab.

Luna sah ihn schief von unten an und gab Laut: ‚Bist Du Dir sicher, dass Du mich einfach nur anstarren willst?‘

Er schnaufte nur.

‚Mir ist langweilig‘, grummelte Luna und rollte dabei auf den Rücken. ‚Katja hat mir gesagt, Du bist schon 10 Jahre hier. Hast Du Dich nie alleine gefühlt?‘

‚Wölfe sind Rudeltiere‘, meinte Asgard trocken und senkte den Kopf kaum merklich.

‚Nuuuuun…‘, begann Luna in süßem Ton stand auf und legte ihre Schnauze auf einen der Horizontalstäbe, ‚Wenn alles wahr ist, wirst Du Dein Rudel bald haben.‘

Als wäre dem massigen Wolf ein Licht aufgegangen blinzelte er kurz. Dann schritt er gemächlich zum Gitter. Luna hob ihren Kopf. Himmel war er imposant. Nicht viel größer als sie selbst, relativ gesehen, doch sie kam sich winzig vor. Selbst sein Atem klang größer als bei einfachen Hunden. Beinah berührten sich ihre Nasenspitzen, als Asgard durch die Stäbe hindurch um Lunas Schnauze und Kopf herum schnupperte.

‚Dreh Dich zur Seite‘, schnauzte er knapp und Luna gehorchte.

Sie gehorchte? Aber Katja war doch ihre Herrin!

‚Beruhig Dich!‘, pustete er, während er ihre Zitzen untersuchte. Er hatte wohl ihre Unruhe ob des Befehls gewittert.

‚Deinen Hintern!‘ Mit seiner großen Schnauze schnupperte er so neugierig an Luna, dass er dabei After und Scham streifte und anschließend leckte. Sie konnte sich nicht erklären, warum ihr das auf einmal gefiel wenn ein Wolf an ihr schnupperte statt ihrer Herrin.

‚Dich hat schon mal ein Wolf gedeckt‘, bemerkte er.
‚Das geht Dich gar nichts an!‘, knurrte Luna zurück.
‚Ich mag Weibchen die Zähne zeigen.‘
‚Gewöhn Dich schon mal dran!‘

~~~~

„Ich hab sie umgebracht. Ich hab…“

„Schhhh, ganz ruhig…“, sagte Jana und nahm sie in den Arm. „Befehl Deines Vaters, stimmt´s?“

„Ich hätte einfach nicht auf ihn hören sollen… Das waren alles ganz normale Mädchen! Keine von ihnen hatte je irgendwem irgendetwas angetan! Ich hätte sie alle frei lassen sollen…“

„Und was dann?“, fragte Jana ruhig. „Damit sie zu den Behörden rennen und die dann anfangen Fragen zu stellen? Gerade zur jetzigen Zeit war es die beste Entscheidung es so zu machen. Die Verhältnisse zwischen den Clans sind schon genug angespannt, jetzt stell Dir mal vor wie das wäre wenn uns die Normalos noch im Nacken säßen, oder gar die Tierblüter entdecken. Auch wenn Du es nicht hören willst, Du hast uns damit geholfen.“

„Aber was ist mit den Familien die sie zurück gelassen haben? Was für Leid die wohl durchmachen müssen, nur wegen mir.“

„Du selbst hast auch kein leichtes Päckchen zu tragen, weißt Du das? Mach Dir mal um anderer Leute Tote keine Gedanken. Außerdem weiß niemand, ob die eventuell 3 Tage später nicht bei Autounfällen umgekommen wären. Gib DIR nicht die Schuld für das, was Dein Vater ausheckt. Der hat bei weitem keine weiße Weste und stört sich keinen Deut daran.“

„Noch ein Grund, weniger so sein zu wollen wie er.“

„Also, weiter. Luna“, sagte Jana und richtete Katja wieder gerade.

Diese leerte ihr Glas in einem Zug und fuhr fort: „Ich hab sie schon am Flughafen abgefangen und absolut alle Register gezogen. Manchmal denke ich, dass ich es so sehr übertrieben habe, dass ich mich selbst verführt habe. Ich habe ihr jedes erdenkliche Signal gegeben. Jedes bisschen Aufmerksamkeit erzeugt. Hauptsache ihr Blick war bei mir. Wir haben es in einem der Flieger getrieben“, sagte Katja und lächelte schließlich deutlicher.

„Dann im Hotel haben wir uns angezogen wie zwei Planeten. Ich hab ihre Gesellschaft recht schnell sogar wirklich genossen, also musste ich ihr nichts mehr vorspielen. Ich war so… eingelullt…, dass ich es nicht mal wirklich gemerkt habe als ich sie mit nach London genommen habe, in das Apartment, dass ich mir dort gemietet hatte. Erst zwei Monate später, als mein Vater sich bei mir gemeldet hat, ob ich ihr Blut schon testen würde, hab ich geschnallt was eigentlich Sache ist und in was für einer Zwickmühle ich mich befand. Teste ich sie und bin dann im schlimmsten Fall gezwungen sie umzubringen? Bei dem Gedanken hab ich mich übergeben müssen und erst dann realisiert: …Ich liebe sie.“

„Also hast Du es rausgezögert…“, verstand Jana. „Deswegen warst Du nicht zu Weihnachten wieder zurück, wie Rosa im Geheimen angedeutet hatte.“

Katja atmete tief durch. „Richtig. Meine Rückkehr war eigentlich für letzten Herbst geplant. Ob mit, oder ohne Tierblut.“

„Du siehst nicht so aus, als ob Du Dir alles vom Herzen geredet hast, Liebes…“

„Das Leben in London war von da ab… seltsam. Ich habe vom Leben der Normalos wenig Ahnung und… Luna hat das auch schnell gemerkt – schlaues kleines Ding. Der Alltag war grauenhaft. Einfach weil ich nicht wusste wie wir uns beschäftigen sollten. Geld war ja kein Problem, also musste ich nicht arbeiten wie der klassische Normalo. Und sie auch nicht.“

„Also habt Ihr euch die Meiste Zeit gelangweilt…“

„Ich bin nicht sonderlich stolz drauf es zuzugeben. Zwischendrin wurde es hin und wieder interessant, als ihre Eltern Ärger machten und sogar gedroht haben sie zu enterben, aber sie hielt stur zu mir.“ Katja machte eine längere Pause, die Jana interpretierte als wäre nun der Kern der Sache erreicht.

„Ich habe… vor knapp zwei Monaten beim Wäsche waschen ein zerknülltes Blatt Papier gefunden… in Handschrift… von ihr an mich.“

Wieder eine Pause.

„Sie wollte mich verlassen. Obwohl sie mich mehr liebte, als alles was sie sich vorstellen konnte. Die Tinte war völlig von Tränen verschmiert… Dieser Öde Alltag hat ihr so zu schaffen gemacht, dass sie mich verlassen wollte, obwohl wir füreinander bestimmt waren!“, sagte Katja mit bebender Stimme.

„Aber das Blatt war zerknüllt?“, fragte Jana eindringlich.

„Sie wollte mir noch eine Chance geben. Aber ich wusste genau, ich konnte nichts ändern. Außer diese eine Sache. Also hab ich alles in die Wege geleitet um sie zu testen. Wäre sie kein Tierblut, hätte ich ihr alles erzählt. Die Tierblüter, die Clans, die Halter, wer ich eigentlich bin. Völlig egal ob sie mir mit ner rauen Zunge übers Gesicht schleckt oder nicht. Ich konnte ohne sie nicht mehr. Ich hätte euch alle für sie einfach verraten und weggeworfen.“

Eine dicke Träne kullerte Katjas Wange hinunter und Jana drückte ihre Cousine an sich. Nein. Keine Cousine… So viel mehr als nur blutsverwandt.

„Ich hätte mir Asgard geschnappt und Dich gesucht. Das Einzige was mich hier im Clan hält, bist Du, kleines Cousinchen. Du machst dieses Leben lebenswert. Aber jetzt denken wir mal positiv. Stell Dir mal vor wie Asgard aus dem Häuschen ist, dass er sich tatsächlich mit einer Wölfin paaren kann.“

Beide lachten.

„Komm, lass uns zu uns unsere Wölfe aufsammeln und dann zu Abend essen. Die Kinder sollten jetzt fertig sein“, sagte Jana und nahm Katja bei der Hand.

Als die beiden im Zwinger ankamen lag Luna in ihrem Korb, ganz in der Ecke am Fuße der Matratze. Asgard hatte es sich am Gitter bequem gemacht. Für Katja sah es tatsächlich ein wenig so aus, als ob Luna versuchte Distanz aufzubauen. Als sie ihre Herrin jedoch erblickte sprang sie sofort auf und ließ ihr genug Platz die Gittertür zu öffnen. Katja ließ sich seufzend regelrecht auf die Wölfin fallen und umarmte sie, kraulte sie durch. „Hach meine kleine, große Luna. Uuuhhhhhhh lass Dich durchwuscheln, Du Knuddelding Du.“

„Ist das normal, dass Ihr beiden euch so in den Armen liegt?“, fragte Jana trocken.

„Du bist doch nur neidisch auf uns und dass Asgard das nicht mit sich machen lässt.“

Ein müdes Lächeln hob Janas Mundwinkel. „Ach naja, ein bisschen vielleicht.“ Auf dem Weg in den Thronsaal reihten sich noch andere Halter und Tierblüter ein. Manche in menschlicher, manche in Tierform, doch alle trugen sie ein Halsband. Manche eher schlicht, andere kunstvoller.

Luna war mit dem ihrem höchst zufrieden. Es war alles andere als spektakulär, doch sah trotzdem hübsch aus. In den ersten Momenten nachdem Katja es ihr angelegt hatte war es doch etwas nervig, doch sie würde den Teufel tun, es abzulegen. Es war ihre Pflicht dieses Halsband für Katja zu tragen. In Tierform allerdings hatte sie schnell gemerkt, dass es deutlich angenehmer war. Zwischen all dem dichten Fell war es dem Leder kaum möglich auf ihrer Haut zu reiben. Es würde trotzdem eine Weile dauern bis sie sich voll und ganz daran gewöhnt hätte.

Die langen Banketttische waren bereits gut besetzt, doch Jana fand noch einen Platz für alle vier, am fensterseitigen Ende des Kamintisches. Beim Eintreten begrüßten Katja und ihre Cousine manche der Halter oder Tierblüter winkend oder nickend, andere mit neckenden Kommentaren.

„Ich sag mal der Küche Bescheid, dass wir da sind. Hat Luna schon ihre Karte?“, fragte Jana was Katja mit einem Nicken beantwortete. Jeweils links und rechts von den Flügeltüren waren zwei Speiseaufzüge in die Wände eingelassen, die es denen die in der Küche arbeiteten ermöglichten alles vom 2. in den 3. Stock zu bringen, ohne alles über die schmalen Treppen hin- und hertragen zu müssen. Ein kleiner Holztisch stand daneben, auf dem dutzende kleine Kärtchen säuberlich alphabetisch sortiert waren. So war es für Jana nicht schwer die ihre, und die ihrer Begleitung zu finden.

Sie legte die Kärtchen in den Aufzug und zog an dem kleinen Hebel daneben. Wenig später zuckelte dieser hinunter in die Küche. Während sie wartete wanderte ihr Blick hinüber zu den beiden Wölfen und Katja. Die Halterin hatte auf einer der Bänke Platz genommen und Luna den Kopf auf ihren Schoß gelegt. Abwesend kraulte sie sie zwischen den Ohren. Asgard saß neben Luna und leckte ihren Rücken, was diese schlicht hinnahm, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Ein Zeichen von Dominanz. ER würde der Alpha sein der dieses Weibchen deckt. Hatte er also auch bemerkt, dass viele der Tierblüter Luna ein wenig lustvoll beäugten.

Wenig später kam der Aufzug wieder hinauf, mit Tabletts die stockwerkartig mit Speisen und Getränken für die Frauen und Wolfsblüter beladen waren, das nicht nur fabelhaft roch, sondern auch in alle Richtungen abdampfte. Auf dem obersten Tablett waren Asgards und Lunas Fleisch voneinander getrennt aufgetürmt, Asgards so gut wie roh und nur erwärmt, das Lunas jedoch durchgebraten und mariniert.

„Ich kann zwar nicht leugnen, dass das gut riecht, aber ist die Marinade gut für ihren Magen?“, fragte Jana mit Verwunderung in der Stimme, während sie Asgard den Teller mit seinen Stakes auf den Boden stellte.

„Wir haben die Woche die wir schon hier sind ein wenig herum experimentiert. Ihr tägliches Fleisch mit Marinade zu genießen schadet ihr nicht. Allerdings muss ihr Bäuchlein trotzdem arbeiten um das Zeug zu verdauen, also verzichtet sie im Gegenzug auf die eine menschliche Mahlzeit pro Woche die sie vertragen würde ohne alles vollzukotzen.“ Sie wand sich zu Luna. „Meine kleine Wölfin ist nämlich ein kleines Leckermäulchen.“ Dann nahm Katja den Teller mit Lunas Steaks vom Tisch und erhob ihre Stimme nur soweit es nötig war, damit niemand anders mitbekam was sie ihrem Tierblut zu sagen hatte.

„Kleines, Du erinnerst Dich doch sicher an die Strafe, die ich vor drei Wochen ausgesprochen habe, dass Du die erste Woche hier auf dem Schloss nur Deine halben Tagesrationen zu essen bekommst. Es freut mich sehr, dass Du Deine Strafe mit fliegenden Fahnen bestanden hast, ganz ohne Murren und Knurren.“ Sie nahm den Teller mit Lunas durchgebratenen Steaks, die so groß waren, dass man damit Menschen erschlagen könnte und stellte ihn vor ihr auf den Boden. „Deine erste volle Mahlzeit, Kleines. Genieß es!“, sagte sie lächelnd.

Ohhh sie hätte Katja in diesem Moment abschlecken können. Sie hatte es nicht vergessen. Natürlich hatte sie es nicht vergessen, immerhin war sie ihre Herrin! Luna ohrfeigte sich innerlich. Dann begann sie genüsslich mit dem Verspeisen ihrer Mahlzeit. Asgarad, im kompletten Gegensatz dazu, riss und zerrte so gierig an seinem Fleisch, dass man meinen könnte er wäre ausgehungert.

Jana notierte Lunas kritischen Blick in seine Richtung und war leicht amüsiert davon wie Luna ihr Flesch systematisch sezierte, so gut dies mit Pfoten und einer groben Wolfsschnauze möglich war. „Ja, er schlingt sein Essen immer so hinunter“, kicherte Katja.

„Du hättest Luna mal sehen sollen, als sie von einer Pirsch einen Hasen mitgebracht hat. Ich habe selbst am Tag unserer Abreise noch fellfetzen von dem armen Tier gefunden. Ich konnte echt froh sein, dass da nicht so viel dran war, sonst hätte ich es sicherlich leichter gehabt einfach die Wände rot zu streichen statt alles zu putzen.“

„Soo soo…“, tönte Jana „…Ist unsere Luna also ein wildes Raubtier, hm? Kann es kaum erwarten Asgards Schnute zu sehen, wenn Du bei der nächsten gemeinsamen Jagd die Beute vor ihm reißt.“

Asgard unterbrach sein Zerren am Fleisch und schaute Jana einfach trocken an, dann schielte er kurz zu Luna hinüber, legte den Kopf schief und schüttelte zu Jana gewandt den Kopf. Keine Herausforderung. Er war sich selbst und seiner Kraft so sicher, dass er nicht einmal daran dachte, dass Luna ihm Konkurrenz machen könnte.

Gemeinsam genossen die vier den gemeinsamen Abend in vollen Zügen. Katja erzählte Jana und auch einigen andern anwesenden die Interesse zeigten lustige und interessante Dinge über die Normalos und deren Gewohnheiten, wie sie sie in London mit Luna erlebt hatte. Dann tauschten sie sich über Gerüchte im Schloss aus, wie der Stand der Dinge war während Katjas Abwesenheit und wie sie sich verändert hatten in der Woche in der Katja schon zurück war.

Alles wirkte so gesellig. Als wären hier nicht die verschiedensten Charakter beim Essen, sondern tatsächlich eine große Familie. Wie sie alle gemeinsam lachten, aßen und tranken, sich Witze erzählten oder wie ihr Tag gewesen war. Es wirkte ein wenig wie ein großer Stammtisch, nur dass man sich noch besser kannte. Unweigerlich fühlte Luna sich ein wenig warm ums Herz, als sie sie alle zusammen sah. Auch kam ihr der Gedanke, dass sie selbst nun ein Teil des großen Ganzen ist und schaute Katja liebevoll an.

Luna döste, nachdem sie ihre marinierten Steaks verputzt hatte abwesend vor sich hin und leckte in unregelmäßigen Abständen den Teller ab, während Asgard nicht wirklich Ruhe zum Verdauen fand. Luna spürte die dezente Erregung, die in ihm köchelte, seit er die komplette Freiheit hatte, um sie herum zu tigern und ausgiebig an ihr zu schnuppern. Bis in die schwarze Nacht hinein genossen die beiden Halterinnen die gegenseitige und die Gesellschaft ihrer Tierblüter. Als sie jedoch merkten wie der Wein so langsam einschlug, und sich niemand mehr anders im Thronsaal befand als sie, entschieden sie sich ins Bett zu gehen.

Katja und Jana begleiteten leicht wankend und schnatternd ihre Tierblüter zu den Zwingern. Gerade als Jana das Gitter hinter Asgard geschlossen hatte, bemerkte Luna, dass Katja draußen am gemauerten Eingang lehnte. Ähnlich schief wie der bekannte Turm von Pisa.

Luna trabte zu ihr und hörte sie sagen: „Oioioi… Lunchen… ich glaube nicht, dass ichs in den Turm schaffe ohne auf der Treppe einzuschlafen.“

Im spärlichen Licht der Fackeln konnte Luna sie nur schemenhaft ausmachen, doch sie versuchte ihr deutlich zu machen, dass sie sie in den Turm tragen wollte. Nach einer Weile zurren und zerren hatte Katja tatsächlich verstanden, dass sie sich auf Lunas Rücken legen sollte. Gerade als sie ihre Arme wie eine Leiche herunter hängen ließ, schlurfte Jana von den beiden vorbei und murmelte etwas, das wie „Gute Nacht“ klang.

„Gute Nacht, Cousinchen!“, trällerte Katja fröhlich, doch zu müde um wirklich laut zu sein. Während Luna zum Turm schritt, die Tür öffnete und ihre Herrin die Treppe hinauf trug, lallte diese zu Lunas Unterhaltung die wildesten Spitznamen. „Cousiiiiiinchen… Luuuuuunchen… Luni… Lunäää… Lüüünaaa… Lunâ! Ja, Luna auf Schwedisch!“

Im Turm angekommen kletterte Luna mit ihrer Herrin auf dem Rücken aufs Bett und ließ sie von sich herunterrutschen. Dann zog sie ihre Decke über sie und machte sich zurück auf den Weg in den Zwinger. Unten angekommen stoppte sie mitten in der Bewegung, als hätte jemand die Zeit angehalten, als sie sah wer dort in Asgards Zwinger stand. Dort war kein Wolf, sondern ein Mann.

Jana hatte ihm wohl den Befehl zum Verwandeln gegeben. Er war mindestens einen Kopf größer als Katja, hatte rabenschwarzes kurzes Haar und dieselben leuchtend blauen Augen, die sie gemeinsam mit einem boshaften Lächeln fixierten.

„Naa, beeindruckt?“, schnurrte er arrogant durch die Gitter.

Durchaus stand da ein imposanter Mann, etwa Mitte 30 in der Blüte seiner Kraft vor ihr. Er war zwar muskulös, doch nicht so sehr dass es seine schlanke Figur störte, aufgrund derer er noch größer wirkte, als er so schon war.

Luna rollte nur die Augen, schritt in ihren Zwinger und schloss das Gitter.

„Ach komm schon, Du kannst ruhig zugeben, dass ich gut aussehe.“

Doch ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, machte sie es sich in ihrem Korb bequem, zog sich eine Decke über und machte sich ans einschlafen.

„Weiß Deine Herrin eigentlich schon, dass Du keine Jungfrau mehr bist?“ In seiner Stimme lag die pure Häme. Doch noch immer reagierte Luna nicht. „Ich meine natürlich nicht den Sex mit ihr, sondern den mit diesem Streuner, dessen Geruch an Dir klebt.“

Luna sah ihn an, jedoch ohne sich zu rühren.

„Oh! Einen Nerv getroffen?“, hauchte Asgard zwischen die Gitter in ihre Richtung. Luna versuchte nicht daran zu denken. Nicht weil es ihr nicht gefallen hat was der Wolf damals im Wald mit ihr anstellte, sie wusste einfach nicht – selbst zwei Jahre danach – was sie von ihrem Erlebnis halten sollte. Eventuell würde sie Katja doch davon erzählen.

Er stieß sich vom kalten Metall ab und schritt langsam wie ein Tiger durch seinen Zwinger. „Ich glaube ich werde die erste Gelegenheit morgen früh nutzen und es ihr sagen, was hältst Du davon?“

Mit einem gewaltigen Satz und wie aus dem Nichts sprang Luna aus ihrem Korb und dem Gitter entgegen. Mit ihrem ganzen Gewicht krachte sie in die Stäbe und bog sogar zwei davon mit ihrem massigen Kopf zur Seite. Ein glockenartiges Summen durchfuhr das Metall als es in Schwingung versetzt wurde.

Luna hingegen wurde zur Bestie, knurrte, bellte fauchte, biss in die Luft. Sie schnappte nach Asgard, als wäre sie im Blutrausch. Er hingegen, hatte zum ersten Mal in seinem Leben seit er zum Wolfsblut wurde, Angst verspürt. Für Luna in ihrer Rage nicht merklich zuckte er kurz zusammen, als sie in die Gitter krachte und fühlte sich als würden seine Beine keinen Boden unter sich haben. Er hasste dieses Gefühl, verstand jedoch, dass mit Luna nicht zu spaßen war wenn es um persönliche Dinge oder um Katja ging. Er würde besser daran tun es sich mit ihr nicht zu verscherzen. Immerhin sollte sie die Mutter seiner Welpen werden.

Für die beiden Wolfsblüter dauerte der Moment eine Ewigkeit indem Luna ihm mit jeder vorhanden Körper- und Lautsprache die einem Vierbeiner zur Verfügung stand klar machte, sie würde ihm die Wirbelsäule rausreißen, wenn er Katja etwas erzähle. In Wahrheit jedoch, dauerte Lunas Keifen nur wenige Momente und sie beruhigte sich schnell. Sie knurrte durch die Gitter bevor sie ihre Schnauze aus dem leicht verbogenen Zwischenraum der Stäbe zog und erst ein zwei Runden im Zwinger im Kreis ging, bevor sie sich ausreichend beruhigt hatte um es sich wieder in ihrem Korb bequem zu machen.

Asgard, der immer noch wie versteinert dastand und nichts Cleveres als Retoure einfiel, jedoch sein Gesicht wahren wollte, sagte schließlich knapp angebunden: „Dann eben nicht“, und legte sich schlafen. Die anderen Tierblüter in den anliegenden Zwingern die alles mitbekommen hatten, trauten sich nicht einmal zu laut zu atmen, als Luna ihren Ausbruch bekam und die Bestie raus ließ. Niemand hatte es je gewagt Asgard ‚Den schwarzen Jäger‘ wie manche ihn mystifizierten, auf diese Art zu konfrontieren. In deren Verständnis jedoch, nahm dies nichts von seiner respekteinflößenden Art oder seinem Status als Alpha und ersetzten ihn mit Luna.

Im Gegenteil: Sie erkannten Luna als Alpha-Weibchen an, was sich auch bald im Schloss herumsprechen würde.

Am nächsten Morgen erwachte Katja mit einem moderaten Kater. Sie hatte zwar einen für ihr Empfinden geschwollenen Kopf, doch keine anderen Leiden wie überempfindliches Gehör oder Lichtempfindlichkeit. Die Sonne stand noch nicht hoch am Himmel, als sie ihrer Morgenroutine widmete, um dann hinunter in den Zwinger zu gehen und sich bei Luna zu bedanken.

Die Wölfin hatte ihre Herrin schon gewittert und wartete sitz machend und mit dem Schwanz wedelnd vor der Gittertür.

„Guten Morgen, Kleines“, sagte sie schläfrig und noch ein wenig mit dem Kopfweh kämpfend. Dann trat sie ein, worauf hin Luna ihr eine Hand zur Begrüßung abschleckte. Katja führte ihre Wölfin zur Matratze setzte sich und lehnte sich an die Wand. Am Halsband zog sie Luna an sich heran und gab ihr einen Kuss auf die feuchte Nasenspitze. Zur Antwort wurde ihr Gesicht von der riesigen Zunge befeuchtet.

Sie lachte und umarmte Luna, wobei ihr Kopf kaum auf Katjas Schulter Platz hatte. Dann flüsterte sie: „Schlaf ein kleine Wölfin“ in ihr Ohr und binnen Sekunden lag eine nackte junge Frau in ihren Armen. Mit einem Griff hinter Luna schob sie den kleinen Knopf am Halsband zur Seite, welches sich mit einem leisen Surren zuzog.

„Guten Morgen, Herrin“, sagte Luna sanft und wollte Katja gar nicht loslassen.

„Na, wie hat Dir die erste Nacht mit Deinem Nachbarn gefallen?“

„Hab ihn im Griff.“

„Das sehe ich aber anders!“, sagte Asgard auf einmal dezent empört, der nun aufrecht auf der Matratze saß und sich wohl schlafend gestellt hatte. Als er jedoch Lunas Gesicht sah, nachdem sie sich umgedreht hatte hielt er inne und starrte sie nur an.

„Er ist tatsächlich ein wenig defensiver als ich ihn gewöhnt bin“, witzelte Katja. „Fast schon verlegen.“

Doch Asgard reagierte nicht und starrte Luna weiter an.

Diese jedoch wand sich wieder ihrer Herrin zu und sagte: „Müsst ihr heute wieder in die Küche, Herrin?“

„’Müssen‘ ist so ein starkes Wort. Du weißt doch dass ich für mein Leben gerne Koche… Aber ja, heute ist wieder soweit. Allerdings ist noch etwas Zeit und ich möchte Dir eine Kleinigkeit im Schloss zeigen, für die wir noch keine Zeit hatten.“

„Was denn?“, fragte Luna interessiert.

„Soll ich Dir etwa die Überraschung verderben, Liebste?“

„Ich weiß nicht. Sollt ihr?“ Luna lächelte frech und Katja küsste sie auf die sinnlichen Lippen.

„Was anderes. Ich weiß ja, dass Du Probleme damit hast, wenn Dein Alltag… hmmm sagen wir mal, ein wenig öde ist…“

„Herrin wenn das wegen dem Brief ist…“

„Na na na. Ich war noch nicht fertig!“

„Verzeihung“, sagte Luna und senkte ihren Kopf ein wenig.

„Also. Ich möchte, dass Du Dich hier wohl fühlst und würde gerne dahingehend eine kleine Regel aufstellen: Sobald Du Dich langweilst, im selben Ausmaß wie es in London der Fall war, möchte ich, dass Du zu mir kommst und mir das mitteilst, verstanden?“

„Ja, Herrin.“

„Sehr gut. Außerdem steht Dir das Schloss komplett zur Verfügung, Du kannst Dich frei bewegen, solange Bernd für Dich keine Verwendung hat, oder Dich durch meine Bücherregale wälzen, wenn Dir danach ist. Schau mich an.“

Luna blickte mit schuldigen Augen auf.

„Ich bin nicht sauer auf Dich oder traurig, wegen diesem Brief. Okay?“

„Ja, Herrin.“

Einen Moment schauten sich die beiden wieder in die Augen. So wie vor einem Jahr im Flugzeug, als sie sich kennen lernten. Nichts von dem Feuer das damals entfacht wurde war verloren gegangen.

„Ich sollte Dir Serum geben, Kleines.“

Erregt stöhnend erwiderte Luna: „Uuh, ich liebe diese Momente ganz besonders.“

„Ja?“

„Mh hm. Hat was Sinnliches. Es kribbelt total in mir, wenn ich vor euch knie, meine Zunge rausstrecke und auf das Serum warte. Mein Lebenselixier, Euer Geschenk an mich.“

„Oh Luna… Du machst mich scharf“, sagte Katja nun doch etwas schwerer atmend. „Ich wusste gar nicht, dass Du das so siehst.“

„Ihr habt doch nicht etwa gedacht, ich mag es nicht mich euch zu unterwerfen, oder?“

„Nun… Ich hatte meine Zweifel, ob Du damit ganz an Bord bist.“

„Mit Leib und Seele Herrin.“

„Dann streck Deine Zunge raus, Kleines“, hauchte Katja nun sichtlich erregt und Luna gehorchte.

Das Wolfsblut schloss ihre Augen legte den Kopf in den Nacken und wartete darauf, dass ihre Herrin das Serum auf ihre Zunge tropfen ließ.

Gerade hörte Luna wie Katja den Korken aus einer kleinen Ampulle zog, als die Zweisamkeit der beiden jäh durch ein Grummeln und Stöhnen unterbrochen wurde und sie schauten zu den Gittern die Asgards Zwinger und den Ihren trennten. Er stand dort mit voll ausgefahrenem knallroten Penis, den er sich wie wild rubbelte. Bevor die beiden reagieren konnten wurde Luna schon von einem kleinen Strahl Sperma getroffen, der sie jedoch voll erwischte.

Katja musste unweigerlich kichern: „Ach Du scheiße!“

„Hooooooh, ohh man.. wie geil Du aussiehst“, sagte Asgard der immer noch Stoßbewegungen in die Luft vollführte, bei denen immer wieder kleine Tropfen Sperma von seiner Penisspitze zu Boden fielen.

„Baah, Du bist voll ekelhaft!“

„Sei bloß froh, dass Du mich nicht getroffen hast, Freundchen“, sagte Katja immer noch lächelnd und kichernd.

„Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich drauf freue Dich flach zu legen!“

„Man, meine Haare!“, quengelte Luna die von Oben bis Unten getroffen wurde.

„Komm mit, Kleines. Ich wasch Dir das raus.“

Beim Hinausgehen konnte sich Luna es nicht verkneifen ihre Aversion gegen Asgard füauszusprechen. „Muss ich wirklich mit ihm schlafen, Herrin? Er ist voll das Ekelpaket!“

„Wenn Du erstmal in der Hitze bist, denkst Du anders von mir, da bin ich mir sicher“, rief Asgard den beiden nach, woraufhin Luna ihm einen finsteren Blick über die Schulter zuwarf.

„Wir reden später darüber, Kleines. Und hältst Deine Klappe auf den billigen Plätzen! Jana erfährt davon!“

Auf dem Weg über den oberen Hof an den anderen Zwingern vorbei zu Turm 2, versuchte Luna sich das Sperma in ihren Haaren zu entfernen. Teilweise hingen nur noch trockene weiche Klumpen in den Strähnen ihres glatten Haars, was sie noch wilder machte, da sie diese kaum heraus bekam.

„Hör auf damit! Ich kümmere mich da gleich drum, Kleines. Gedulde Dich.“

„Tut mir leid Herrin.“

Katja führte sie einige Stufen hinunter, bis sie merkte wie die Luftfeuchtigkeit auf einmal zunahm, als sie vor einer schlichten, glatten Holztür Halt machten, die vom Stil an eine Sauna erinnerte.

„Darf ich vorstellen: unser Hallenbad“, sagte Katja stolz, öffnete die Tür und Luna, die kaum ihren Augen trauen konnte, trat hindurch. Ein großes Schwimmbecken erstreckte über die fast gesamte Länge des oberen Innenhofes, von dem aus dünne Dampfschwaden aufstiegen und den ganzen Raum mit wohliger Wärme füllten. Das Hallenbad war wie eine Sauna mit Holz verkleidet und entlang der Wände schön mit Pflanzen dekoriert.

„Das hier ist das Warmwasserbad. Das für kaltes Wasser ist eins weiter unten falls Dir mal danach sein sollte. Das ganze Grünzeug sorgt dafür, dass es hier nicht stickig wird, weil über die beiden Eingänge nie genug frisch Luft rein kommt.“

„Das sieht mega-schön aus“, sagte sie und schritt ein wenig in den Raum hinein, um sich alles anzuschauen. Links von ihr in Richtung Zugbrücke befand sich ein eingelassener Jacuzzi, ebenfalls gesäumt von Pflanzen mit großen dunkelgrünen Blättern, die jedoch etwas kleiner ausfielen als die um das große Becken zu ihrer Rechten, welche aus leicht erhöhten Kieselsteinflächen ragten unter denen sie in ihre Blumenerde gepflanzt waren.

Das etwa 3 Meter tiefe Becken wurde unter Wasser von mehreren Leuchtstoffröhren entlang der Seitenwände erhellt. So grau und dunkel das Schloss von außen auch aussah, hier konnte man konnte einfach nicht anders, als sich wohl zu fühlen.

„Komm. Leg Dich hier rein und ich mach Dich sauber“, sagte Katja, die auf den Stufen zum Jacuzzi stand und ihr eine Hand ausgestreckt entgegen hielt. Die nach ihrer Verwandlung immer noch nackte Luna, folgte der Anweisung und stieg zu ihrer Herrin hinauf, und ließ sich dann in das angenehm warme Wasser sinken.

Behutsam wischte Katja ihrem Tierblut das Sperma aus dem Gesicht und ging dann dazu über ihre nassen Haare zu bürsten. Luna konnte ihre Verlegenheit darüber nicht verstecken und errötete ein wenig.

„Herrin?“
„Ja, Kleines?“, sagte Katja verträumt.
„Müsste nicht eigentlich, ich weiß nicht… ich Eure Haare bürsten, statt Ihr meine?“
„Hm? Wie meinst Du das?“
„Also… Ich diene ja Euch, Herrin.“
„Richtig, das tust Du.“
„Aber jemandes Haare zu bürsten ist doch eher… die Aufgabe der Untergebenen… Oder sehe ich das falsch, Herrin?“

„Ich mag zwar Deine Herrin sein. Aber keine Königin. Und bedient werden will ich auch nicht. Ich bürste Dein Haar weil ich es so wünsche. Weil ich mich gerne um Dich kümmere. So wie Du mir gerne dienst, wie ich nun endlich weiß.“

Beide kicherten. „Das gefällt Dir, nicht wahr?“
„Mmmh, ja total. Ist als würdet Ihr mir durchs Fell fahren.“

„Freut mich.“

Katja bürstete das blonde Haar ihrer Wölfin noch ein wenig, auch wenn schon längst der letzte Klumpen von Asgards Sperma beseitigt war, genoss sie es ihre Luna so zu verwöhnen.

„Was hältst Du von einer kleinen Kopfmassage?“
„Bitte!“, sagte Luna gedehnt und Katja griff nun mit den Fingerspitzen durch den Haarschopf und massierte ihre Kopfhaut.
„Mach Dir mal um unser Machtgefälle keine Sorgen, Liebste.“
„Wie ihr wünscht, Herrin.“

„Ohh. Ich sollte Dich öfter verwöhnen, wenn Du dadurch so umgänglich wirst.“
„Ich bin doch immer umgänglich, Herrin“, sagte Luna lächelnd, was den Blick auf ihre Eckzähne frei gab.

„Das bist Du, Du kleines freches Ding. Und wenn Du es mal nicht bist, zeige ich Dir ganz fix wieder, wo Dein Platz ist.“

Kichernd erwiderte Luna: „Was soll ich sagen, Eure Dominanz wirkt irgendwie magisch auf mich, Herrin.“

„Und genau das mag ich so an Dir“, sagte die Halterin und drückte Luna Kopfüber einen Kuss auf den Mund.

„Muss ich wirklich mit Asgard schlafen, Herrin?“, hauchte Luna in Katja Gesicht, dass nur wenige Zentimeter über ihrem eigenen hing.

„Du magst ihn echt nicht, hm?“
„Ich hasse ihn.“
„Ach hmm, hassen?“
Luna seufzte: „Ich mag ihn trotzdem nicht.“

„Ihr kennt euch gerade mal einen Tag. Es sagt ja niemand, dass ihr beste Freunde werden sollt, aber… Irgendwie gefällt mir die Idee mich um Dich zu kümmern wenn Du schwanger bist, oder Dir mit Deinen Welpen helfe. Und Du willst doch sowieso Mutter werden. Aber! Wenn Du nicht mit ihm Sex haben willst, dann werde ich Dich in der Entscheidung unterstützen.“

Erneut gab sie ihr einen Kuss auf den Mund und hauchte in ihr Ohr: „Zunge raus und Äuglein zu.“

Endlich! Nun war es soweit. Endlich würde Luna wieder ihre Tagesdosis Serum bekommen. Sie hörte das dumpfe Geräusch als der Korken aus dem Glas gezogen wurde, dann endlich spürte sie die kalten süßen Tropfen des leicht golden glänzenden Serums, das Katja für sie zubereitet hatte.

„Und runter damit“, hauchte ihr Katja in ein Ohr, worauf hin sie ihren Lebenssaft erst im Mund noch ein wenig genoss, und dann schluckte.

„Danke Herrin“, sagte Luna mit einem wahrhaft dankbaren Funkeln in den Augen.

„Erzähl mir mehr davon… wieso Du das Serum als Lebenselixier siehst. Ich weiß zwar aus der Sicht eines Halters wie das Serum funktioniert, aber ich hab nie ein Tierblut gefragt, wie es sich wirklich anfühlt.“

Luna begann ein wenig zu schnaufen und schaute an die Decke.

„Wenn es anfängt zu wirken wir mein Blick etwas verschwommen. Ich höre… doppelt. Und Tiergeräusche. Hunde die knurren und bellen.“ Katja war wie gefangen von Lunas Erzählung. „Dann Feuer in meinen Adern. Heiß, aber nicht schmerzhaft… Blut… Jagd. Lust.“ Katja zog sich nun aus und stieg zu Luna in den kleinen Pool. Während das Serum in ihr weiter seine Wirkung entfaltete, zog sie die schwer atmende Wölfin behutsam hinüber in den flachen Teil der eigentlich für Kinder gedacht war. Das seichte Wasser schwappte hier und da über ihren flachen Bauch.

„Wie fühlt sich das an?“, fragte Katja und fuhr ganz sanft unter der Wasseroberfläche mit einem Finger zwischen Lunas Schamlippen hindurch. Auf einem Ellenbogen gestützt lag Katja daneben und schmiegte sich an sie.

„Sooo guuuut“, hauchte Luna lustvoll Richtung Decke.

Der Rausch den das Serum in ihr hervorrief war noch nicht voll angeklungen. Ihre Adern waren nun mehr statt von brennender Hitze, von wohliger Wärme erfüllt, Sie spürte ihren Körper nun während des Rausches noch deutlicher als normal war.

„Weist Du Kleines, irgendwie erstaunt mich immer noch, dass Du das Serum so schön findest. War das denn schon alles? Wir lange wirkt es denn insgesamt?“

„Unterschiedlich… Ouuhh Herrin“, stöhnte Luna erregt und schwer atmend. Mit einer freien Hand suchte sie Katjas nackten Körper, doch durch ihre Erregung konnte sie sie nicht ergreifen und fuhr nur wirr über ihre Haut.

„Manchmal…“, sie keuchte als Katja ihr zwei Finger einführte, „…Manchmal ne halbe Stunde, manchmal nur 10 Minuten… Ohhhhjiaaa macht weiter, Herrin.“ Luna drehte sich mit dem ganzen Körper zu Katja und drückte sie fest an sich. Stöhnend für sie fort: „Man merkt es sobald man es runter geschluckt hat… mmmmmmmh. Dann wirkt es recht schnell immer stärker und stärker und dann… auuuhhhh… dann fängt man sich langsam wieder.“

Katja umarmte ihre klammernde Wölfin nun und drückte sie ebenfalls an sich, während Luna nur noch die Hand an sich drückte mit der sie verführt wurde.

„Jetzt im Moment zum Beispiel sehe und höre ich wieder klar… Oh mein Gott Herrin. Ich liebe Euch… Aber mein Blut ist immer noch so schön warm. Und ich fühle mich nicht mehr müde.“

„Hmhmhm“, kicherte Katja hämisch und fragte: „Es ist also wie eine Art Orgasmus?“, und wurde nun schneller mit den Bewegungen ihrer Finger.

Luna antwortete nicht sondern keuchte und stöhnte nur.

„Antworte mir oder ich zieh sie raus.“

Luna atmete darauf hin schneller. „Ja! Ja! Es ist wie ein Orgasmus… uuuuuuuhuuu… Aber etwas anders… Oh mein Gooooott… Bitte hört nicht auf Herrin… Ich… komme… gl…!“

Sie spürte wie es sie am ganzen Körper durchzuckte und als sie kam stöhnte sie nur tief. Dann lösten sich die beiden voneinander und Luna blieb auf dem Rücken im Wasser liegen, den Kopf auf dem Beckenrand gestützt, während Katja mit einem Lächeln aus dem Pool stieg und sich abtrocknete. Sie sah während sie sich anzog auf ihre leicht zuckende und sich von der abklingenden Erregung windende Luna herab und musste sich eingestehen, dass sie sich mächtig fühlte. In der Tat hatte sie Macht über Luna. Nicht nur über ihr Leben, sondern auch die Macht sie so zum Kommen zu bringen, wie sie es gerade getan hatte.

Luna schluckte und erwachte aus ihrer Trance, blieb jedoch liegen. „Und am Ende fühlt es sich an als wacht man auf. So kraftvoll. So neu. Als könnte man die Welt stemmen. Und man nimmt Orgasmen um einiges Stärker wahr“, sagte sie zwinkernd. Sie machte eine Pause. „Herrin, was passiert wenn ich meine Tagesdosis nicht bekommen sollte? Ich weiß ja jetzt, dass wir Tierblüter am Ende der 24 Stunden müde und schlapp werden. Aber was kommt danach?“

„Ohne das Serum kann Dein Körper nicht mehr funktionieren. Du schöpfst Energie draus. Durch Essen natürlich auch, aber um es abstrakt zu formulieren: Es ist eine Droge. Dein Körper gewöhnt sich daran und ohne geht es einfach nicht mehr. Deine Tierblut-Gene sind durch die erste Einnahme entschlüsselt, und somit aktiv und darauf angewiesen.“

Sie pausierte. „Wenn Du das Serum mal nicht bekommen solltest, passiert Dir am ersten Tag nichts. Du wirst nur furchtbar, furchtbar müde. Bist Du in Deiner Tierform verwandelst Du Dich in einen Menschen zurück. Das ist eine Art Schutzmechanismus, damit der Körper kraft sparen kann. Solltest Du am zweiten Tag kein Serum bekommen, wird es schon kritisch. Du bekommst Fieber und Halluzinationen.

Am dritten Tag ist die Letzte Chance wo man Dich retten könnte. Bekommst Du es dann nicht, dauert es zwar noch eine Woche bis Du qualvoll stirbst, aber der Zerfall Deines Körpers ist ab diesem Zeitpunkt nicht mehr aufzuhalten.“

„Also nicht viel Zeit wenn mal Notstand ist“, sagte Luna matt.

„Nicht nur das…“ Sie senkte angewidert den Kopf. „Früher… haben Halter oft um ihre Tierblüter zu züchtigen die Verabreichung des Serums gestoppt. Weil man oft nicht wusste, dass es dabei nach dem dritten Tag kein Zurück gibt, sind viele Tierblüter qualvoll daran gestorben. Vor knapp 60 Jahren ungefähr wurde diese Praktik in der gesamten Halterschaft unter Strafe gestellt. Von Verbannung bis hin zum Tod, abhängig von der Schwere der Fälle.“

„Deswegen hasst ihr die Halterschaft so? Wegen solcher barbarischer Dinge?“

„Hauptsächlich. Die Qualen die ein Tierblut auf Entzug durchlebt sind für normale Menschen wie mich kaum zu erfassen. Ich habe nicht gelogen, als ich sagte man würde zerfallen. Das meine ich wörtlich. Die Verbindungen in einem Tierblutkörper können ohne Serum nicht mehr zusammengehalten werden. Die Haare fallen aus, die Haut…“ Sie schüttelte den Kopf. „…Ich will nicht drüber reden.“

„Tut mir Leid, dass ich gefragt habe, Herrin.“

„Nein! Muss es nicht! Bitte.“

Es war das erste Mal, dass Luna ihre Herrin in der Defensive erlebte.

„Das ist aber der Grund warum es mir so wichtig ist, immer genug Serum für Dich in Reserve zu haben. Dir darf sowas nicht passieren. Nicht Dir.“

Luna küsste ihre Herrin ohne Vorwarnung auf den Mund. „Ich habe auch keine Bedenken deswegen, aber zerbrecht euch nicht den Kopf drum. Es gibt schönere Dinge.“

„Du schaffst es immer das Beste in mir rauszuholen, kleine Luna.“

„Hihi… Gern geschehen. Aber eine Sache interessiert mich doch noch, Herrin.“

„Ja?“

„Wurde das in diesem Clan auch mal gemacht?“

Katja seufzte: „Früher. Aber als meine Oma Oberhalterin wurde, hat sie dem den Gar aus gemacht. An dem Abend als sie festlich eingeweiht wurde, hat sie absichtlich weniger getrunken als alle anderen, um bei Sinnen zu bleiben. Dann, mitten in der Nacht, ist sie aufgestanden, hat sich eins der Deko-Schwerter aus dem Thronsaal geschnappt, und brutal jeden abgestochen und niedergemetzelte von dem sie wusste, dass sie Tierblüter durch Serumsentzug gequält hatten. Am nächsten Morgen ist das Schloss in einem Blutbad aufgewacht. Alle wussten, dass das ihr Werk sein musste, weil sie sich zuvor schon offen gegen solche Praktiken ausgesprochen hat. Niemand hat sich auch nur einmal getraut, ihren Befehlen nicht zu folgen, oder sie zu hinterfragen.“

„Das wundert mich überhaupt nicht“, sagte Luna mit großen Augen.

„Ach, ansonsten war sie ne ganz Nette. Sogar ausgesprochen jung im Geiste, für ihr Alter. Aber bei Tierblutquälerei hat der Spaß schlagartig aufgehört.“

Dann klatschte sie vom Beckenrand aus auf einen von Lunas Oberschenkeln, sodass ein wenig Wasser durch die Gegend spritzte und sagte: „Genug gequatscht, wir beiden frühstücken jetzt!“

„Mir wäre gerade nichts lieber Herrin, ich bin am Verhungern!“

„Na, so wie Du gerade gekommen bist, glaube ich Dir das.“

Sie reichte Luna einen Bademantel, gingen Hand in Hand am großen Becken vorbei und verließen das Hallenbad durch den Eingang unter der großen Halle.

Statt direkt in den Thronsaal zu gehen, führte Katja sie in ihren Turm.

Sie zog Luna sanft an einer Hand hinter sich her, bis vor ihren Kleiderschrank, den sie dann öffnete und ihr den Bademantel abnahm.

„Das hier nehm ich… Tob Dich aus! Mein ist Dein!“, sagte sie und küsste Luna in den Nacken.

Da die beiden modisch denselben Geschmack teilten, hatte Luna kein Problem damit etwas zu finden, dass ihr gefiel. Sie entschied sich für eine schlichte bequeme Hose, ein dazu passendes Oberteil und schlüpfte in ein Paar Ballerinas.

„Wie gut, dass wir ähnliche Maße haben“, sagte Luna lächelnd.

„Es könnte allerdings passieren, dass die eine oder andere Hose für Dch zu lang sein wird, aber sonst sollte eigentlich alles passen.“

Luna drehte sich um und schaute Katja von unten direkt in ihre Augen hinauf und wieder war da dieses Knistern.

„Wir sollten runter“, sagte Katja sanft. „Wenn wir uns jetzt darauf einlassen kommen wir nie zum Essen.“

„Dafür reicht es aber noch“, hauchte Luna und drückte ihrer Herrin einen Kuss auf den Mund.

Hand in Hand schritten die beiden die Wendetreppe hinunter, betraten den Thronsaal, und suchten sich, nachdem ihr Tablett den Speiseaufzug hinaufgezuckelt kam, einen kuschligen Platz am Kamin. Wie jeden Morgen schaufelte sich Luna gierig ihre dünnen, geviereckten Stücke Kochschinken in den Mund, während sich Katja reich an dem bediente wonach ihr gerade die Lust stand. Auf ihrem Tablett stand ihr alles Mögliche zur Auswahl; Müsli, Obst und Gemüse, Marmelade, Wurst oder Schmierkäse. Letzteres war es, was sie sich heute zu Leibe führte und schaute dabei belustigt Luna beim Schaufeln zu.

„Mmmh mmmh aaaahhrm… Mmmm schmeckt das gut!“, sagte sie mampfend und kauend.

„Du gönnst Dir auch bei keinem Frühstück eine Pause, oder Kleines?“, sagte sie und bemerkte wie Luna nicht einmal wartete bis sie was sie bisher im Mund hatte runter schluckte, sondern immer neu nach schob.

„Ich würde ja… gerne so gepfmmmmhhhhlegt essen wie abends… Aber dieser Schinken ist göttlich.“

„Freut mich, dass es Dir schmeckt, Liebste.“

Nicht viel später brach das Chaos los. Im Treppenhaus konnte sie hören, wie jemand nach Bernd dem Clanarzt rief, er möge sich wegen eines Notfalls in der Schmiede einfinden.

„Sieht so aus, als ob Du was zu tun bekommst.“

Luna schluckte etwas zu viel auf einmal hinunter, fasste sich kurz an den Hals und erwiderte: „Wäre nicht schlecht, wenn ich nach oben gehe und alles vorbereite. Wer weiß was die schonwieder angestellt haben.“

„Ich ess noch nen Happen. Da ich Küchendienst habe, hast Du, sobald Bernd heute für Dich nichts mehr zu tun hat, für den Rest des Tages frei.“

„Und wenn ich bei Euch in der Küche vorbeischauen möchte?“

„Dann bist Du herzlich eingeladen“, sagte Katja lustvoll und wartete auf Lunas Abschiedskuss. Nachdem sich ihre Lippen voneinander gelöst hatten fuhr sie fort, „Kannst Deinen Teller stehen lassen. Den nehme ich mit, wenn ich fertig bin.“

„Bis später, Herrin.“

Luna hastete die Treppen hinauf und bereitete Verbände, Salben, Alkohol und Kühlungen für alle möglichen Verletzungen vor, die in der Schmiede gang und gebe waren. Dann, als sie aus dem Fenster schaute, sah sie, wie ein junger Mann auf einer Liege sich windend über den Hof geschoben wurde. Sie ging die Stufen auf denen gerade genug Platz für zwei Personen waren wieder hinunter und half dabei die Trage in die kleinen Schienen einzurasten die links und rechts in entlang der Wände eingelassen waren. Mit diesen konnte man eine Liege in der Waagerechten quasi alleine die Treppe hinaufschieben, was den Transport von Patienten vereinfachte und auch sicherer machte. Sie versuchte dabei die Schmerzschreie des männlichen Tierbluts zu ignorieren, wie sie es im Sanitätertraining gelernt hatte und konzentrierte sich auf ihre Arbeit.

Im Krankenflügel angekommen war Bernd überrascht, dass Luna bereits alles Grundlegende griffbereit hinausgelegt hat und machte sich, ohne Zeit zu verlieren, an die Arbeit. Während er sich um die schwereren Verbrennungen kümmerte, gab er Luna die Aufgabe sich um die leichteren zu kümmern und diese trocken zu verbinden.

Anscheinend war in der Schmiede ein Bottich mit flüssigem Metall umgekippt und der Inhalt sich in der näheren Umgebung in jede Richtung verteilt. Der arme Kerl den sie gerade behandelten, stand direkt daneben und hatte einiges abbekommen, aber noch Glück gehabt.

Nachdem endlich alle Wunden versorgt waren, schoben sie ihren Schützling hinüber in eines der Bettzimmer das Platz bot für 10. Dann kam ihr eine Idee. Statt sich nach getaner Arbeit einfach zu verdrücken und Katja zu besuchen, wollte sie sich für eine Weile zu dem jungen Mann hinsetzen und ihm ein wenig Gesellschaft leisten. Da sie sowieso noch nicht alle auf dem Schloss kannte, wäre das eine gute Gelegenheit ihn ein wenig kennenzulernen. Auch wenn sie dafür nun den Rest ihres Lebens Zeit hatte, könnte ein wenig Eigeninitiative nicht schaden.

Also entschied sie sich aus Katjas „Bibliothek“ – die einfach nur ein großes Bücherregal war – eines der Werke zu holen, machte es sich auf dem Bett neben dem nun schlafenden Tierblutmann bequem und begann zu lesen. Nach einiger Zeit verging ihr aber doch die Lust, also klappte sie das Buch wieder zu, legte es auf die Seite und schaute sich einfach nur um. Ein wenig gelangweilt stand sie auf und ging an eins der Fenster und schaute hinunter in den Hof. Im Licht der Mittagssonne sah sie Manon und Cosette mit ihren Kindern auf dem Gras spielen.

War das die Zukunft die auch auf sie wartete? Ein Teil von ihr war von dem Gedanken durchaus angetan. Schon immer wollte sie Mutter werden, selbst bevor sie Katja kannte. Aber mit Asgard? Diesem Widerling? Während sie lethargisch hinunter in den Hof sah, sammelten die beiden Französinnen ihre Kinder fürs Mittagessen ein. Cosette bemerkte Luna die am Fenster stand und winkte ihr fröhlich zu. Luna schreckte hoch aus ihrem Traum und winkte zurück, doch verlangsamte sich die Bewegung, als ihr innerer Kampf wieder aufflammte und sie sprach seufzend ins Fensterglas: „Wie soll das noch mit mir weitergehen?“

„Das frag ich mich auch manchmal“, sagte eine raue gequälte Stimme zu ihrer Rechten.

Luna zuckte zusammen. „Waaahah verdammt! Erschreck mich doch nicht so.“

Der Mann lachte schmunzelnd durch die Nase.

„Gut geschlafen?“

„Fabelhaft“, sagte er sarkastisch und wollte gerade seinen Arm heben, um mit dem Mund den Verband an seinem Unterarm aufzureißen, doch Luna wusste genau was er vorhatte.

„WAAG. ES. NICHT. an Deinen Verbänden rumzuzuppeln! Hast Du eine Ahnung wie wir uns verausgabt haben Dich wieder zusammenzuflicken?“

Mitten in der Bewegung hier er inne und blinzelte Luna verdutzt an. Sie konnte es genau in seinem Blick sehen, der Gedanke ob er es trotzdem tun sollte. Anscheinend war die Sache den Ärger doch nicht wert und so ließ er den Arm und sich selbst ins Bett zurück fallen.

„Gute Entscheidung.“
„Ich brauch keinen Babysitter.“
„Na, Du hast ja grade bewiesen wie falsch Du damit liegst“, sagte Luna und verschränkte die Arme.
„Warum bist Du überhaupt hier, Kind?“
„Darf ich meinen Patienten keine Gesellschaft leisten?“
„Das heißt Du sitzt lieber hier bei mir, statt Deinem Tag nachzugehen? Wo sind Deine Frauchen oder Herrchen?“
„Meine Herrin ist in der Küche und gerade beschäftigt. Und Deine?“
„Nicht hier.“
„Aber… doch nicht etwa?“
„Nein nicht tot… einfach… Nicht hier. Ach ist auch egal. Hast Du wirklich nichts Besseres zu tun? Ich will lieber allein sein.“
„Meine Herrin meinte es gibt viele Halter die immer nur selten aufs Schloss kommen… Gehören Deine da dazu?“
Der Mann seufzte: „Ja.“
„Tut mir leid.“
„Muss es nicht.“
„Das heißt… Du kannst Dich gar nicht verwandeln lassen?“, und es fiel Luna wie Schuppen von den Augen. „Du bist gefangen!“
„Geh einfach. Bitte.“

Luna kam dem nach, ging zum Nachttisch neben dem Bett, um das Buch mit zu nehmen und wollte gerade das Zimmer verlassen, als sie stehen blieb. Sie trat neben das Bett des Tierbluts und reichte ihm das Buch.

„Damit Dir nicht langweilig wird. Wenn Du es zurückgeben willst, bring es einfach runter in den Zwinger. Meiner ist der neben Asgard.“

Als sie auf der Türschwelle stand drehte sie sich noch einmal um. „Ach noch was: Wenn Du Deine Verbände abbeißt, mache ICH sie Dir nicht neu, verstanden?“ und ohne ein weiteres Wort oder sein verschmitztes Lachen zu bemerken ging Luna in ihren Zwinger.

Irgendwie färbte ihre tierische Seite zunehmen auf sie ab. Sie war längst nicht mehr so einfach zu langweilen wie vor einem Monat noch und genoss es sogar einfach nur in ihrem Korb oder auf der Matratze zu liegen und zu dösen. Auch wurde sie verspielter und erwischte sich manchmal dabei wie sie mit ihren Krallen auf dem Steinboden entlang kratzte, um ihre tierischen Instinkte auszuleben. Obwohl sie sich sehr verändert hatte, hieß sie ihre Transformation von vorne bis hinten willkommen und würde ihr einwöchiges Jubiläum auf dem Schloss nun mit einem Nickerchen zelebrieren.

Jäh wurde sie durch Metallgeräusche aus ihrem Schlaf gerissen. Asgard betrat seinen Zwinger und sah Luna dabei pausenlos an. Als sie ihn bemerkte, dreht sie sich zur Wand und versuchte weiter zu schlafen. Asgard jedoch konnte sich ein wenig Sticheln nicht verkneifen.

„Freust Du Dich nicht auch, dass wir es bald treiben werden?“

„Halt die Klappe!“, schnauzte Luna in ihr Kissen.

„Komm schooooon, ich weiß genau, Du hast Bock auf mich. Als wir uns das erste Mal gesehen haben, in Tierform, konntest Du Deine Schnauze nicht von mir lassen. Erst als wir einen Moment für uns hatten und miteinander geredet haben, fandst Du mich weniger attraktiv.“

„Schmeichel Dir nicht, ich finde Dich zum Kotzen.“

Asgard lachte laut: „Ohhh, das wird so Spaß machen, Dich zu vögeln.“

„Du wirst mich nicht vögeln!“

„So sooo. Was macht Dich da so sicher?“

„Hab meiner Herrin gesagt ich will nicht. Und sie steht hinter mir“, sagte Luna zuckersüß, zeigte Asgard gehässig ihre Zähne und drehte sich wieder zur Wand. Und tatsächlich war Asgard etwas verdutzt. Er war es gewohnt, dass Halter für gewöhnlich auf die Wünsche ihrer Tierblüter wenig Rücksicht nahmen, obwohl er wusste, dass Jana und vor allem Katja anders waren als die meisten. Er war sich jedoch nicht sicher welche Autorität Katja bereits hatte um Lunas bockiges Verhalten durchzudrücken.

„Ich denke mal der Oberhalter wird sich ihrer dann annehmen“, sagte er so sanft und schmierig dass es Luna nun endgültig reichte.

„Oh mein Gott, kannst Du nicht mal für 5 Minuten die Klappte halten!?“, spie sie wütend hervor und warf ihr Kissen nach ihm, das harmlos an den Gitterstäben hängen blieb und zu Boden floppte.

„Das macht mich richtig rallig, wenn Du so wütend bist“, entgegnete Asgard, als würde er ein interessantes Buch lesen.

Luna hingegen stand auf stapfte wütend zur Zwingertür und schlug diese mit Gewalt hinter sich zu. Würde sie eben Katja in der Küche besuchen. Am Eingang zur großen Halle kam ihr Rosa entgegen, das Tierblutweibchen von Katjas Vater.

„Hallo Luna.“

„Hallo auch“, sagte sie trocken in haltloser Rage.

„Ich wollte Asgard sein Mittagessen bringen, ist er denn im Zwinger.“

„JA! Und bei der Gelegenheit wird er Dir bestimmt auch erzählen, wie sehr er mich ficken will!“, brüllte Luna und stieß an Rosa vorbei ins Treppenhaus.

Die Hündin war durchaus froh darüber, denn so sah die Wölfin nicht wie Rosas Wangen feuerrot anliefen und in ihr ein Gewittersturm aus Wut, Trauer und Verlegenheit zu toben begann.

Oben in der Küche angekommen bahnte Luna sich ihren Weg durch Reihen an Arbeitstischen, dampfenden Töpfen und brennenden Pfannen an denen Halter und Tierblüter emsig wuselten, um ihre Herrin zu finden bis sie sie erst erkannte als sie beinah direkt vor ihr stand. Das rote Haar hatte sie nur provisorisch hochgesteckt, sodass sie nicht durch umherfliegende Strähnen bei der Arbeit gestört wurde und hatte sich eine Stoffschürze übergeworfen. Als sie Lunas Schritte hörte drehte sie sich um.

„Kleines! Da bist Du ja! Du siehst aber grummelig aus“, sprach Katja mit erhobener Stimme, um der Geräuschkulisse der Küche Herrin zu werden.

„Habt ihr ein Messer? Ich will Asgard umbringen.“

Katjas Augen wurden groß. Derart impulsiv hatte sie Luna noch nie erlebt. Doch erstmal musste sie sie aus der Küche schaffen. Vor versammelter Mannschaft würde sie das nicht klären.

„Komm mit“, sagte sie, packte Luna am Arm und führte sie aus der Küche auf den Korridor.

„Au, Herrin. Ihr tut mir weh“, meckerte Luna und wurde dann von Katja in den Gang geschubst. „Wie kannst Du es wagen, vor all den Leuten so mit mir zu reden? Hast Du vergessen wer ich bin?“

„Nein, natürlich nicht Herrin“, sagte Luna und rieb sich den Oberarm. „Ich hab ihn einfach nur satt!“

„Ach so! Und das rechtfertig dann Mord!?“

Luna drehte sich um und atmete durch. Erst jetzt wurde sich Luna der Tragweite dessen was sie da gesagt hatte bewusst. Gerade wollte sie sich Katja zuwenden und versuchen zu erklären, warum sie so wütend war, doch als sie ihre Herrin wieder vor sich sah, war da im selben Augenblick ihre Hand – und dann Sterne.

Von der Wucht der Ohrfeige getrieben wankte Luna zur Seite, verlor das Gleichgewicht und sackte auf den Knien zusammen. Ihre linke Wange brannte wie Feuer und sie blickte mit Tränen in den Augen zu ihrer Herrin auf, die sie im Moment nur verschwommen sehen konnte.

„Was ist auf einmal los mit Dir!? Hast Du etwa Deinen Kopf abgestellt? Impulsives verhalten, dann drehst Du mir den Rücken zu, obwohl ich Dich gerade etwas gefragt hatte… Bin ich zu weich mit Dir?“, schrie Katja auf ihr nun schluchzendes Wolfsblut hinunter.

„Nein! Nein, Herrin! Ihr seid nicht zu weich!“

„Den Eindruck habe ich aber gerade!“ Sie ging nun im Korridor im Kreis. „Ich überlege echt Dich einfach zu zwingen mit Asgard Sex zu haben. Aber dann zählt natürlich mein Wort nichts und Du vertraust mir nicht mehr. Oder soll ich Dir wieder Futterentzug auferlegen?“

Immer noch auf den Knien rutschte Luna zu Katja und bettelte: „Bitte, Herrin. Verzeiht mit! Ich habe nicht nachgedacht.“

„Nein, hast Du nicht“, sagte Katja trocken mit nun wieder gesenkter Stimme. „Fein. Da das, wie ich mal großzügig vermute, eine einmalige Sache war, werde ich Dich dafür nicht bestrafen.“

Erleichtert atmete Luna auf um schmiegte sich wie eine Katze an Katjas Beine. „Oooh danke, Herrin! Danke, danke, danke!“

„Aber! Wenn so etwas noch mal vorkommen sollte wirst Du es bitterst bereuen, Kleines.“

„Nie wieder. Kommt nie wieder vor, Herrin!“

„Steh auf“, sagte die Herrin und Luna gehorchte. Sie nahm ihr Wolfsblut in den Arm und wollte sanft die geohrfeigte und tief rote Wange streicheln auf welcher tatsächlich feine Abzeichen von Katjas Fingern und Handfläche zu sehen waren. Luna wich zurück, doch Katja gebot ihr Einhalt. „Vertraust Du mir etwa nicht mehr? Ich würde Dir nie ohne Grund Schmerzen zufügen und das weißt Du auch.“ Dann ließ Luna den Kopf in Katjas Hand sinken. Bei der Berührung zuckte sie zusammen. Sie fühlte sich ein wenig, als wenn die Haut so verbrannt wäre, dass man sie abziehen könnte.

„Es tut mir wirklich ehrlich Leid, Herrin“, sagte Luna kleinlaut mit gesenktem Kopf, aber den Blick auf Katjas Augen gerichtet.

„Ich weiß. Aber scheinbar ist ab und zu eine kleine Züchtigung doch noch bei Dir nötig.“

Luna wollte daraufhin etwas erwidern. Dass sie die Ohrfeige verdient hatte? Dass sie ihr durchaus vertraute? Dass sie sich von ihr immer Züchtigen lassen würde? Nichts würde der Situation gerecht werden und so legte sie einfach ihren Kopf in Katjas Brust.

„Ich weiß, Kleines… Ich weiß. Eine kleine Strafe bekommst Du aber doch.“

„Ja, Herrin?“

„Wir werden Dein süßes Bäckchen nicht kühlen und Du kommst jetzt mit in die Küche und hilfst mir, bis wir Abendessen können. So sieht jeder, was ich mit Dir angestellt habe. Lerne daraus.“ Ihre Stimme war dabei so warm, so sanft. So fürsorglich.

„Eine gute Strafe“, sagte Luna mit wässrigen Augen. Sie war froh dass Katja, IHRE Herrin, genauso lieb wie auch streng sein konnte.

„Ohhh super, wenn Du die Tränen rausquetscht, denken alle gleich Du heulst tatsächlich wegen der Ohrfeige.“

Die beiden lachten und Luna folgte ihrer Herrin zurück zu ihrem Platz, an dem sie gerade Gemüse geschnitten hatte. Gemeinsam hatten die beiden bis in die Abendstunden ihren Spaß an allem möglichen, vom Braten in der Pfanne bis hin zum Zubereiten von Desserts für einige der Halter. Dann gegen 21 Uhr kam die Ablösung in der Küche und die Tierblüter und Halter die mit Katja so oft gemeinsam an Mittag und Abendessen schufteten, konnten sich endlich in den Thronsaal begeben und ihre eigenen Mahlzeiten verspeisen.

Wie jedes Mal wenn Katja Küchendienst hatte, wartete Jana mit dem Abendessen bis Katja fertig war, um den Abend gemeinsam mit ihrer geliebten Cousine ausklingen lassen zu können. Ihr und Asgard wurde zu Katjas Rechten ein Plätzchen frei gehalten, während Luna auf Katjas anderer Seite saß, flankiert von jemandem den sie heute in der Küche kennen gelernt hatte, damit Asgard sich nicht neben sie setzen konnte. Wie zu erwarten war beschnupperte er sie jedoch im Vorbeigehen, was sie zu ignorieren versuchte.

Es war eine gesellige und illustre Runde. Da Katja die Küchenleute viel besser kannte, als alle anderen auf dem Schloss, verhielt sie sich hier auch viel extrovertierter und nahm an den zwischen den Tischen hin und her geworfenen Zurufen teil. Hier fühlte sich Luna so unendlich wohl und geborgen. Sie hatte endlich ihr Zuhause gefunden. Unweigerlich musste sie an ihre Eltern denken. Wie es mit ihnen ausgegangen war… Luna hasste sich dafür. Es war nicht einfach gewesen sich für die Liebe ihres Lebens zu entscheiden, doch tief in ihrem Herzen wusste sie, dass es die Richtige war. Sie hoffte nur dass ihre Eltern eines Tages auch so denken würden.

„Was ist los, Kleines?“, fragte Katja, die bemerkt hatte, dass Luna in ihrem Essen abwesend herumstocherte.

„Meine Eltern. Die wissen gar nicht wie gut es mir hier geht. Irgendwie… fühl ich mich schuldig. Ich bin es ihnen schuldig, dass ich ihnen, wenn ich sie schon verlasse, klarmachen sollte, dass sie sich um mich keine Sorgen machen müssen.“

„Hm, verstehe.“

„Die beiden wissen ja nicht, wie gut ihr zu mir seid, Herrin. Was ist wenn sie denken, dass ich irgendwo tot in der Gosse liege?“

„Ich glaube, Du hast Deinen Eltern deutlich zu verstehen gegeben, dass Du glücklich bist. Ob tot oder nicht, das ist das Wichtigste. Sieh es doch mal so: Wenn Du bei ihnen geblieben wärst, was glaubst Du wäre aus Deinem Leben geworden? Wärst Du so glücklich wie jetzt? Du hast mir ja erzählt wie Dein Vater so drauf ist. Meiner Meinungen nach können die beiden Dir das ruhig gönnen.“

„Danke Herrin.“

Katja rieb ein wenig ihre Nasenspitze an Lunas Wange entlang. „Für Dich immer, Kleines. HEY, nimm das zurück!“, spie Katja lachend durch den Raum, als sie einen Witz auf ihre Kosten vernahm.

Beruhig und zufrieden schnitt sich Luna, maniert wie immer mit Messer und Gabel, ein Stück ihres fabelhaft marinierten Steaks ab und genoss nicht nur den Geschmack, sondern auch wie schön weich das Fleisch war. Beim Kauen spürte sie jede Faser und nahm bei jedem Bissen sämtliche Eindrücke in sich auf. Gerade hatte sie nach einem Schluck ihr Wasserglas auf dem Tisch wieder abgestellt, da spürte sie zwei Hände um ihre Brüste und warmen Atem im Nacken. Diesen Geruch kannte sie nur zu gut. Asgard vergriff sich vor versammelter Mannschaft an ihr!

„Asgard! Benimm Dich!“, schrie Jana auf, die sein tun sofort bemerkt hatte.

Reflexartig wehrte Luna sich, krallte sich brutal mit ihren Nägeln in seine Hände um sie von sich zu reißen und stieß ihm dann mit einem Ellenbogen in die Rippen. Augenblicklich verstummte das Rumoren im Thronsaal und aller Augen war auf die beiden Wölfe gerichtet. Unerwartet von dem Stoß getroffen machte Asgard ein zwei Schritte zurück und wollte sich gerade das Blut von den Handrücken lecken, als Luna ihn von der Sitzbank ansprang und ihn auf den Rücken riss. Dann verbiss sie sich in seiner Schulter, woraufhin er versuchte mit seinen Händen Lunas Gebiss aufzuzwingen. Doch der Kiefer der Wölfin war eisern.

Knurrend schaute sie ihm in die Augen und machte keine Anstalten ihn dieses Mal davon kommen zu lassen. Ihre Fangzähne waren bis zum Zahnfleisch in seiner Schulter versenkt.

„Luna!“, hörte sie Katjas Stimme durch den Raum hallen, „Runter von ihm! Sofort!“

Sie gehorchte und gab den Blick auf seine blutende Wunde frei. Luna stand noch immer knurrend auf allen Vieren neben ihm und starrte auf ihn hinab, so als ob sie nur auf Katjas Kommando wartete, um ihm den Todesstoß zu verpassen.

Asgard wusste ganz genau, dass er besser nichts mehr tat um die Wölfin weiter in Rage zu versetzen und blieb, trotz der Schmerzen ruhig auf dem Boden liegen.

Dann vernahm Luna das antrainierte zweimalige Schnippen ihrer Herrin. „Zu mir, Luna!“

Und sie tapste immer noch auf allen Vieren zu Katja hinüber, die ihre Rechte Hand sofort um Lunas Halsband schloss und sie daran festhielt. Sie spürte den Druck der nun auf ihren Hals ausgeübt wurde überdeutlich und verstand, dass Katja sie bei sich haben wollte.

Jana trat nun wütend an Asgard heran und befahl ihm aufzustehen. Die blonde Schönheit zog den blutenden gut 1,90m großen Hünen hinter sich her und scheuchte ihn aus dem Thronsaal, er solle sich bei Bernd zusammenflicken lassen. Auf dem Weg nach draußen wurde er von neckischem Gelächter und zurufen wie „Der berüchtigste Jäger in der Halterschaft und trotzdem hat er Frauenprobleme“ „Sieht nicht so aus, als ob sie sich sonderlich vor Dir fürchtet, großer böser Wolf“ begleitet, auf welche er stolz grinsend und mit erhobenem Mittelfinger antwortete. Als er an Luna und Katja vorbei kam knurrte diese ihn wild an und schnappte nach ihm doch Katja hielt sie am Halsband zurück. „Gaaanz ruhig, Kleines.“

Wenn Luna sich nicht schon mit dem Ausraster im Zwinger Respekt verschafft hätte, dann auf alle hiermit. Zwar hatte Asgard sich auch noch nie derart an ein Weibchen herangewagt, doch ihm derart Einhalt zu gebieten war für jedermann auf dem Schloss ein Ding der Unmöglichkeit, außer für Jana. Nachdem die Flügeltüren hinter Asgard zu flogen, machte Luna sitz und sah Katja an die den Griff um ihr Halsband löste. Ihr Mund war komplett mit Blut verschmiert und tropfte von ihrem Kinn auf den Boden. In diesem Moment sah sie so unschuldig aus, wie sie Katja mit ihren Smaragdgrünen Menschenaugen ansah.

Katja neigte den Kopf zu ihrem Teller auf dem noch immer ein ordentlicher Rest Fleisch lag. „Na komm, iss fertig.“

Als hätte sie völlig vergessen, dass sie noch Essen auf dem Teller hatte bekam sie große Augen, kletterte aufgeregt zurück auf ihren Platz und versenkte ihr blutiges Gesicht darin. Belustigt nahm Kartja ihren Blick nicht von der Wölfin, die gierig ihre Steakes mit Mund und Händen auseinander nahm. Nachdem sie sich ausreichend an diesem Anblick sattgesehen hatte sagte sie: „Kleines…“, und fuhr sarkastisch fort, als Luna ihr ihre Aufmerksamkeit schenkte, „…Du weißt aber schon, dass Du gerade in menschlicher Form bist, oder?“

Luna blinzelte. Dann schaute sie verdutzt auf ihre von der Marinade versauten Hände und ihren Körper hinunter suchte dann unter ihren Augen vergeblich die Wolfsschnauze und realisierte: „Was zum!? Wie konnte das denn passieren!? …Oh man ist das peinlich.“

Die Umstehenden lachten herzlich, als Luna bemerkte, dass Katja nicht die einzige geblieben war die auf die Realisierung gewartet hatte. Für einen Moment fühlte sie sich unwohl, doch sie konnte in den Gesichtern nichts Schadenfrohes erkennen. Dann wurde sie von der Seite angestupst.

„Mach Dir nichts draus, das ist für Tierblüter total normal mit dem Kopf in die Tierform zu rutschen“, sagte der überdurchschnittlich muskulöse Hüne, der zu ihrer Linken saß und ihr vorher in der Küche die verschiedenen Klopfmethoden gezeigt hatte, mit denen er ihr Fleisch immer so zart bekam.

„Manche merken es von alleine recht schnell, andere hat man einfach aus Jux nie darauf aufmerksam gemacht und sie tagelang auf allen Vieren laufen lassen.“ Bei seinen letzten Worten fing er unhaltbar an zu lachen, bis er wieder etwas ernster wurde. „Aber mal ehrlich, Dein Knurren macht echt Angst.“

„Danke“, sagte Luna und entblößte beim Lächeln die mittlerweile wieder weißen Fangzähne. „Hier“, sagte Katja und reichte Luna ein Tuch um sich sauber zu machen. „Ich glaube, das hier würdest Du nicht ablehnen.“

„Danke, Herrin.“

Die beiden genossen die Runde bis in die rabenschwarze Nacht hinein. Als außer Jana und ihnen kaum noch andere im Thronsaal verblieben, ergriff Katja Lunas Hand und sagte lächelnd: „Komm, Du schläfst heute bei mir.“

Sie erkannte wie glücklich es sie machte, dass sie wenigstens in dieser Nacht nicht in ihrem Zwinger schlafen müsste – in Asgards direkter Nähe.

So lehnte sich Luna an Katjas Arm, sie verabschiedeten sich von Jana, die noch ein wenig bleiben wollte und gingen dann in Katjas Turm.

Auf der Schwelle der Tür lag ein Buch mit einem Zettel darauf gelegt. Darauf geschrieben stand nur einziges Wort: ‚Dankeschön‘ und Luna erkannte, dass es das Buch war das sie zuvor am Abend verliehen hatte.

„Eine Liebesbotschaft?“, fragte Katja mit ein wenig Häme in der Stimme als sie die Notiz las.

„Nur ein Freund, Herrin“, und Luna wurde ein wenig warm ums Herz. Auch wenn sie manche Dinge auf dem Schloss noch nicht ganz verstand, war sie wenigstens froh, dass sie ihm diesen einen Tag halbwegs versüßen konnte.

Als die beiden wenig später im Bett lagen und Luna von Katja sanft am Kopf gestreichelt wurde fragte die Wölfin: „Herrin? Würdet Ihr Euch von Eurem Vater dazu zwingen lassen, mich zum Sex mit Asgard zu zwingen?“

„Wie kommst Du darauf, Kleines?“

„Also… heute Abend, bevor ich in die Küche kam, war ich im Zwinger und habe vor mich hingedöst. Dann kam Asgard. Er hat gemeint Ihr hättest nicht die Autorität um zu verhindern, dass ich mit ihm keinen Sex haben muss, wenn ich es nicht will, auch wenn Ihr bist zum Schluss hinter mir stehen würdest, weil nur das Wort Eures Vaters zählt. Ich war so wütend, weil ich genau wusste, Ihr würdet mich niemals verraten und nicht aufgeben vor eurem Vater für mich einzustehen.“

„Niemals, würde ich Dich verraten oder im Stich lassen!“ Sie fasste an Lunas Wange und drehte ihren Kopf zu sich. „Schau mich an. Niemals!“

„Daran hab ich nie gezweifelt, Herrin“, sagte sie und berührte Katjas Nase mit der Ihren.

„Was Asgard angeht finden wir schon noch einen Weg.“

Eine kleine Pause folgte und dann entgegnete Luna: „Und was, wenn ich es doch tun würde?“

„Oh? Das nenne ich mal einen plötzlichen Sinneswandel“, sagte Katja überrascht.

„Hmmmmmm, weniger ein Sinneswandel, ich finde Asgard jetzt genauso abstoßend wie vorher auch… viel mehr… eine andere Perspektive.“

„Ich höre?“

„Ihr hattet Recht als Ihr sagtet, ich wollte schon immer Mutter werden. Der Wunsch ist immer noch da. Und ich bin mir sicher dass ich meinen Welpen eine gute Mutter sein werde. Außerdem kann ich ihnen dann beibringen Asgard zu quälen“, sagte sie mit einem boshaften Lächeln.

„Du wirst Dich also mit ihm paaren wollen? Das wäre auf jeden Fall der Weg des geringsten Widerstandes.“

„Das auch, aber ich will es nicht für den Clan tun, oder weil euer Vater unbedingt Wölfe züchten will, oder weil Asgard mich einfach nur flach legen will. Ich tu es für mich.“

„Du musst Dich mir nicht erklären, Kleines. Was auch immer Du möchtest, solange Du glücklich bist, bin ich es auch.“

„Geht mir nicht anders Herrin.“

Und mit einem Kuss auf Lunas Stirn löschte Katja die kleine Nachttischlampe und die beiden schliefen ein.

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Die nächsten Wochen hinweg bemerkten vor allem Katja, Luna und Jana wie Asgard nach und nach weniger ernst wurde. Die Vorfreude die er über den kommenden Sex mit Luna empfand, stimmte ihn Tag für Tag fröhlicher. Selbst der Oberhalter oder die eher schroffen Genossen, die normal nur in der Schmiede arbeiteten oder auf der Mauer Wache hielten, nahmen eines Tages Asgards Veränderung war. Er wurde aber nicht nur fröhlicher und weniger ernst, sondern auch umgänglicher und wie Luna es nannte ‚verhielt sich angenehmer Weise weniger wie ein Arschloch als normal‘.

Doch ein wenig nervös wurde sie doch wenn sie Asgard über den Weg lief, der sie immer mit einem breiten Lächeln anschaute, das – für sie zumindest so schien es – von Tag zu Tag breiter wurde.

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8 Kommentare

  1. Blauerwolf1993

    Eine wunderschöne und einfach nur zum fesseln gespannt wie es weiter geht .

    Du machst wirklich eine wundervolle arbeit und man wartet tag für tag auf das nächste kapitel.

    Die geschichte hat mich jetzt fest in ihren fängen , mach weiter so mit dieser wunderbaren Story und Vielen Danke das du soviel zeit und aufwand in diese Kapitel setzt.

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    • Queen_E

      Ach dankeschön! <3 *rotwerd*

      Ich weiss das schreiben dauert immer etwas, aber du/ihr könnt euch noch auf ne ganze Menge mehr freuen! Wolfsblut bleibt noch ne ganze weile erhalten 😉

      Antworten
  2. Akuma

    Ich liiiiiiiiiiiebe diese Geschichte :3
    Die ganze Harmonie zwischen den Charaktern und einfach alles drum und dran :3
    Versteh jetzt auch warum du dich nur auf das Wolfsblut-Universum konzentrieren willst, die Geschichten sind mega gut und hammermäßig geschrieben * 0 *
    Will mehr davon zu lesen haben * 0 *
    *knuddel*

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